Behandelter Abschnitt 2Mo 3
Zu gegebener Zeit zeigt das niemals vergessende Herz Gottes, wie Er an Israel denkt. Im Ausland erfüllte Mose seine Pflicht lange genug, dass solche Gedanken von ihm abgefallen wären, wie man hätte annehmen können. Aber dem war nicht so. Am hinteren Ende der Wüste, am Horeb, erscheint ihm der Engel des Herrn in einer Feuerflamme aus der Mitte eines Dornbusches. „Und er sah: Und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt“ (V. 2). Wir sollten niemals annehmen, dass die Art und Weise der Offenbarung Gottes ein unwichtiger Gesichtspunkt ist. Zweifellos ist Er souverän; aber gerade deshalb ist Er weise und zeigt sich immer so, wie es für den jeweiligen Umstand am besten geeignet ist. Daher erschien der Herr hier im brennenden Dornbusch nicht beiläufig oder nur, um durch seine Wunder die Aufmerksamkeit zu erregen. Er sollte ein Bild dessen sein, was sich dem Geist Moses damals zeigte – ein brennender Dornbusch, der aber in der Wüste nicht verzehrt wurde. Es war also kein Zweifel, dass Gott im Begriff stand, in der Mitte Israels zu wirken. Mose und das Volk mussten es wissen. Auch sie würden das auserwählte Gefäß seiner Macht in ihrer Schwachheit sein, und das für immer in seiner Barmherzigkeit. Ihr Gott, wie der unsere, würde sich als verzehrendes Feuer erweisen (vgl. Heb 12,29). Eine ernste, aber unendliche Gnade! Denn auf der einen Seite ist Er ein verzehrendes Feuer, und auf der anderen Seite bleibt der Busch, so schwach er auch ist und bereit zu verschwinden, dennoch übrig, um zu beweisen, dass, was auch immer die Sichtung und das gerichtliche Handeln Gottes sein mögen, was auch immer die Prüfungen und das Suchen des Menschen sein mögen, doch dort, wo Er sich sowohl in Mitleid als auch in Macht offenbart (und das war sicherlich hier der Fall), hält Er es aufrecht und benutzt die Prüfung für nichts anderes als zum Guten – zweifellos zu seiner eigenen Ehre, aber zugleich für die allerbesten Interessen derer, die sein sind.
Als Er Mose aufruft, sich Ihm zu nähern, verkündet Er daher zuerst sich selbst als den Gott seiner Väter, den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs. Das war die erste Verkündigung, die auf die Seele Moses und natürlich zu gegebener Zeit auf Israel einwirken sollte. Es kam die Zeit, in der sie nicht mehr eine Familie, sondern eine Nation sein würden; und wenn Gott im Begriff stand, sich in einer besonderen Art zu offenbaren, so bringt Er ihnen gleichzeitig besonders seine Verbindung mit ihren Vätern vor Augen. Wir dürfen nie vergessen, auf welche Weise Gott früher gehandelt hat, wenn wir schätzen sollen, was Er jetzt tut; und tatsächlich werden wir feststellen, dass unsere Wertschätzung für diese Dinge und unser Verständnis für sie zusammengehören. Die Menschen verstehen die Schrift falsch, indem sie sie verwechseln: Wenn wir wirklich in die wahre Kraft des Wortes Gottes eindringen wollen, dann müssen wir immer die Dinge unterscheiden, die unterschiedlich sind. Daher ist zu beobachten, dass Gott zunächst besonders darauf hinweist, dass Er der Gott der Väter ist. Das würde Mose zwangsläufig an die besondere Art und Weise erinnern, in der Er sich Abraham und Isaak und Jakob als der allmächtige Gott zu erkennen gab. Wir werden dies in einem späteren Kapitel ausdrücklich dargelegt finden; aber der Kern davon scheint bei dieser ersten Gelegenheit vermittelt worden zu sein, als Er die Aufmerksamkeit darauf lenkte, dass Er der Gott der Verheißung ist, und folglich die Namen der Väter mit sich selbst verband.
Gott stand nun im Begriff, sich als der Unveränderliche zu präsentieren, der sein Wort entsprechend der Beziehung, in der Er und sein Volk standen, erfüllen konnte und auch würde. Sollte es im Hinblick auf seine Gnade oder ihre Verlassenheit sein? Ob nun alles ganz oder nur teilweise erfüllt werden sollte, ob sogar die teilweise Erfüllung durch Israels eigene Torheit und Sünde behindert und geschwächt und nutzlos werden sollte, soweit dies möglich war, all das würde sich später zeigen. In der Tat, wie wir wissen, konnte es so etwas wie eine vollständige Erfüllung nicht geben, außer in Christus. Der Sohn Gottes, der Herr Jesus, der verheißene Nachkomme, muss kommen, wenn in Ihm alle Verheißungen Gottes Ja und Amen werden sollen (vgl. 2Kor 16,20). Wenn dies den direkten Grund liefert, warum es keine solche Erfüllung geben konnte, so waren die moralischen Hindernisse durch den Zustand Israels – durch den gefallenen Menschen – ebenso real, wenn auch notwendigerweise indirekt. Dennoch wollte Gott wenigstens eine teilweise Erfüllung in dem geben, der das Vorbild Christi war. Wie das geschah, ist eine höchst lehrreiche Lektion, die wir aber erst später in diesem Buch finden werden.
Allerdings erklärt der Herr in vollem Umfang sein großes Interesse an dem Volk. Und was für ein Beweis ist das für die nie versagende Güte, die in Gott ist! Denn es gab nicht eine Eigenschaft in dem Volk, die das Herz in irgendeiner Weise zu Ihm bewegen konnte, außer ihrem Elend – nicht ein einziges würdiges moralisches Gefühl, nicht ein großzügiges Gefühl, nicht die kleinste Sorge um die Ehre Gottes. Nein, sie waren immer bereit, sich abzuwenden, sich selbst zu verleumden, seine Diener zu verleumden und seinen Willen aufzugeben. All diese Dinge erfahren wir zu gegebener Zeit, da sie Ihm bekannt waren, bevor Er begann. Dennoch drückt Gott auf die rührendste Weise sein zärtliches Interesse an ihnen aus, so wie sie waren. Es gibt also nichts, was jemand daran hindern kann, der Gegenstand der wahrhaftigsten Liebe zu Gott zu sein, außer der hartnäckigen Ablehnung seiner selbst. Es gibt nichts, was zu niedrig oder zu hart im Menschen ist, um die Macht der Gnade Gottes zu behindern, außer der Eigensinnigkeit, die Ihn überhaupt nicht haben will.
Dann bringt der Herr seine Fürsorge vor Mose und sagt: „Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Schreien wegen seiner Treiber habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen“ (V. 7), aber Er erwähnt nicht ihr Schreien zu Ihm. Wie können wir dann sagen, wie es ein Prophet später tat, dass sie seufzten? Ja, sie seufzten nicht zu Gott! Es war nur ein egoistisches Empfinden des Leidens. Sie seufzten nur wegen ihrer Erbärmlichkeit; aber es gab kein Aufschauen zu Gott – sie rechneten nicht mit seiner Barmherzigkeit. Dennoch sagt Er: „Und ich bin herabgekommen, um es aus der Hand der Ägypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter und der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter. Und nun siehe, das Schreien der Kinder Israel ist vor mich gekommen; und ich habe auch den Druck gesehen, womit die Ägypter sie drücken. Und nun geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführst“ (V. 8–10). Mose bringt bald seine Schwierigkeiten und Einwände vor. Doch der Herr begegnet allem zunächst mit Ruhe und flüstert seinem ängstlichen und zögernden Knecht gleichzeitig Trost ins Ohr.
Aber was ist das für eine Lektion! Ist das der Mann, der einst bereit war, Rahab zu erschlagen und Israel zu befreien? Ist das derselbe? Voller Mut, als Gottes Zeit noch nicht gekommen war, empfindet er die Hindernisse, wenn es soweit ist. Das ist oft so! So antwortet Mose: „Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden: Was ist sein Name?, was soll ich zu ihnen sagen?“ (V. 13). Ist das nicht demütigend? Was für ein Zustand! Das Volk Gottes kennt nicht einmal seinen Namen! „Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich bin hat mich zu euch gesandt“ (V. 14). In diesen Worten steckt eine große Kraft. Es ging nicht nur darum, was Gott tun wollte. Der Mensch hätte wahrscheinlich „Ich werde tun“ vorgezogen; aber Gott stützt sich auf diese wichtigen Worte: „Ich bin, der ich bin“, der sich selbst erhaltende, ewig Seiende. In Wahrheit hängt alles von Ihm ab. Alle anderen sind nur Wesen, die existieren; Gott ist der Einzige, der „Ich bin“ sagen kann. Was existiert, wurde ins Dasein gerufen und kann daraus vergehen, wenn Gott es will. Ich sage nicht, dass sie es tun werden, sondern dass sie es können. Gewiss, Gott ist ewig und immerdar Gott. Das ist es, was Ihn zumindest in seinem Wesen beschreibt. Ich spreche jetzt nicht von seiner Gnade, sondern von seinem Ihm eigenen Wesen: „Ich bin“.
Dementsprechend war es als Botschaft an Israel, das von den Eitelkeiten der Heiden umgeben war – jenen eingebildeten Gegenstand der Anbetung, deren Rolle in Wirklichkeit die von Dämonen war, die sich die Selbsttäuschung und Torheit der Menschen zunutzemachten –, ein schöner und bewundernswerter Name für die, die danach fragen konnten: „Ich bin hat mich gesandt.“
Aber es ist mehr als das; denn Gott sorgt für ein weiteres Wort: „So sollst du zu den Kindern Israels sagen: „Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.“ Er ist noch deutlicher. „Der Herr, der Gott eurer Väter, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht“ (V. 15). Wie unendlich gnädig von Gott, dass der Name, der für immer in Verbindung mit Israel gebraucht wird, nicht der ist, der jedes andere Geschöpf in seine eigene Nichtigkeit zurückstuft, der alles nur zur Folge seines Wortes und seines Willens macht! Er liebt und hegt den Namen, in dem Er die, die Er auserwählt hat, mit sich verbunden hat.
Das erinnert an das, was uns die Evangelien mitteilen. Hier auf der Erde kündigte sich Jesus nie als der Christus einerseits oder als der Sohn Gottes andererseits an, obwohl er wahrhaftig beides war, und immer beides entgegennahm und rechtfertigte, wenn andere Ihn so bekannten. Denn wir wissen, dass Jesus das Haupt des Reiches war, und dass Christus der Titel ist, mit dem Er seine Rechte über Israel und sein Land in Anspruch nimmt, die an dem kommenden Tag gelten werden. Und, was noch auffälliger ist, Er beruft sich nicht einmal darauf, dass Er der Sohn Gottes ist, obwohl dies sein ewiger Name war. Man kann sagen, dass es Ihm strenger und persönlicher im höchsten Sinne zukommt als irgendeinem anderen; denn Er wurde der Christus, aber Er ist und wird sein (wie Er immer war) das Wort, der Sohn, der eingeborene Sohn des Vaters. Hier gab es kein werden. Das ist es, was Er von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Aber für all das behauptet Er es nicht. Welchen Namen nimmt Er denn an? Woran hat Er selbst seine Freude? Der gewählte Name, den Jesus im Allgemeinen vorbringt, ist „Sohn des Menschen“. „Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“ (Mt 16,13). Wo alles moralisch herrlich war, gibt es nichts Schöneres als dies. Denn der Sohn des Menschen ist, wie wir wissen, nicht nur der Titel, mit dem Er sich hier auf der Erde mit den Menschen verband, sondern der Name des Leids und der Leiden, der Schande und der Verwerfung – es ist der Name der Herrlichkeit, und zwar nach dem Ratschluss Gottes von einer reicheren und volleren Art als alles, was mit seiner Stellung als der Christus, dem Inbegriff der jüdischen Hoffnung und Verheißung, verbunden ist; denn sie öffnet die Tür zu seiner Herrschaft für immer und ewig über alle Völker, Stämme und Sprachen unter dem ganzen Himmel, ja, wie man weiß, über das ganze Universum Gottes des Schöpfers. Dennoch war es zuerst der Name des Leidens, wenn auch nachher von so erhabener und ausgedehnter Herrlichkeit.
So scheint der Herr mit Mose entsprechend der Gnade zu sprechen, soweit diese damals entfaltet werden konnte, die nachher in dem gepriesenen Herrn hier auf der Erde aufleuchtete. In letzterem Fall war sie natürlich mehr mit seiner eigenen Person verbunden, wie sie in der Gottheit bekannt ist. Denn wir müssen uns immer daran erinnern, dass der, der sich damals als der Herr zeigte, zweifellos der war, den wir als den Sohn Gottes kennen. Als Er sich damals als der Herr, ihr Gott, offenbarte, nahm Er gern einen Namen an, der Ihn in irgendeiner Weise mit seinem Volk verband. Das war umso bewegender, als Er genau wusste, wie diese Menschen im Begriff standen, Ihn zu entehren. Er wusste, wie sie sich von alldem entfernen würden, was vor seinem eigenen Gemüt war, und in ihrem Selbstvertrauen das suchen würden, was eine scheinbare augenblickliche Bedeutung geben würde, aber sicher sein würde, einen Schandfleck für Ewigkeiten auf seinen Charakter zu bringen, wie auch den Untergang für sich selbst, denn in dem Zustand befindet sich der Jude bis jetzt. Der tatsächliche Untergang der israelitischen Hoffnungen ist das Ergebnis sowohl ihrer Annahme des gesetzlichen Zustandes an erster Stelle, als auch ihrer Ablehnung der Gnade Gottes, die durch Jesus Christus, unseren Herrn, herabkam und durch den vom Himmel gesandten Geist verkündet wurde.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Punkt in diesem Kapitel zu beachten. Der Herr zeigt von Anfang an, dass Er alle Folgen seiner Berufung und seiner Entsendung Moses zum Pharao vor Augen hatte. Er war von nichts überrascht. Es ist natürlich so einfach wie nötig für diejenigen, die Gott kennen, aber nicht minder erfreulich, es klar ausgesprochen zu finden. Dasselbe durchdringt das Neue Testament. Es ist eindrucksvoll, diese Ähnlichkeiten zu sehen; denn in einer Hinsicht kann es kaum zwei Bände geben, die unterschiedlicher sind als das Alte und das Neue Testament; aber ebenso klar ist überall derselbe Geist und dieselbe Quelle – Gott selbst, der sich mit einem anderen Thema beschäftigt, aber derselbe Gott, ganz gleich, womit Er sich beschäftigt. Genauso ist es im Neuen Testament. Das Johannesevangelium zum Beispiel offenbart das Ende vom Anfang her. Das liegt aber daran, dass wir hier Jesus als den kennen, der vor dem Anfang ist. Er ist der Gesandte, im vollen Bewusstsein, dass Er eine göttliche Person ist. Folglich sind in vollkommener Harmonie damit alle Dinge bekannt (und kein Zeugnis von Ihm nötig), was Gott nicht weniger ist als der Mensch, mit einem ebenso absoluten Verständnis der Zukunft wie der Vergangenheit oder Gegenwart.
Hier also sagt der Herr: „Aber ich weiß wohl, dass der König von Ägypten euch nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch eine starke Hand. Und ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte tun werde; und danach wird er euch ziehen lassen. Und ich werde diesem Volk Gnade geben in den Augen der Ägypter, und es wird geschehen, wenn ihr auszieht, sollt ihr nicht leer ausziehen“ (V. 19–21) In Wahrheit war ihr Lohn schon lange fällig und wurde nie ausgezahlt. Es ist reine Torheit anzunehmen, dass es irgendeinen, den kleinsten, Verstoß gegen das gab, was richtig und angemessen war.2
Es ist vielleicht zu bekannt, um viele Worte zu brauchen, dass jede Frau einfach von ihrer Nachbarin und so weiter Geräte aus Silber und Gold mit Kleidern erbitten sollte, die den Söhnen und Töchtern Israels angezogen werden sollten. Es ging darum, ihre Unterdrücker durch göttliche Autorität zu strafen, und es war überhaupt keine Frage von Betrug oder Unehrlichkeit. Der in der Authorized Version erweckte Eindruck des „Borgens“ ist keineswegs notwendig, und der Zusammenhang rechtfertigt ihn auch nicht. Es gibt keinen solchen Gedanken, dass sie kein Recht in der Angelegenheit hatten. Es gab nichts, was das Volk und schließlich auch der König von Ägypten nicht zuzugestehen bereit waren: Trotz aller eigenen Interessen am Verbleib der Kinder Israels waren sie später willig und begierig, dass sie ziehen sollten, und dass sie nicht leer ausgehen sollten. Ihr stolzer Wille war gebrochen, obwohl ihr Herz keineswegs Gott anerkannte. Es gab keine Art von Gemeinschaft, ich brauche wohl kaum zu sagen: Trotzdem beugten sie sich dem, dem sie sich vorher so hartnäckig widersetzt hatten. Und dann spricht Mose und sagt: „Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören; denn sie werden sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen“ (4,1).
2 Die Bemerkungen von Dr. D (Introd. O. T. i S. 236, 237). scheinen mir die Unverfrorenheit eines Unglaubens zu sein, der, durch die göttliche Autorität der Schrift gereizt, sich zu den ärgsten Verleumdungen herablässt. „Wenn man die Worte in 2. Mose 3,20-22wörtlich oder historisch nimmt, stellen sie den Herrn dar als jemand der eine unsittliche Handlung befiehlt. Daher muss diese Auslegungsmethode aufgegeben werden. Der Schreiber, der sein eigenes moralisches Bewusstsein zum Ausdruck bringt, stellt die Gottheit so dar, dass sie dem Volk direkt befiehlt, etwas zu tun, was an sich unredlich ist. Dies zeigt die unvollkommene Entwicklung des Göttlichen, zu der das Zeitalter des Autors gelangt war“ uns so weiter. Der Rationalist verdächtigt sich nie selbst.↩︎