Behandelter Abschnitt Spr 17,1-7
Der Segen der häuslichen Ruhe, der Wert der Weisheit dort und anderswo, die vom Herrn geprüften Herzen, die Beachtung böser Lippen durch den Übeltäter und das Hören auf Unheil durch die Falschheit, die Schmach, die dem Schöpfer durch das Verspotten der Armen zugefügt wird, die gegenseitige Ehre von Eltern und Kindern an ihrem gebührenden Platz und die Übereinstimmung der Rede mit denen, die reden, werden hier einzeln behandelt (Spr 17,1-7).
Besser ein trockener Bissen und Frieden dabei, als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank.
Ein einsichtiger Knecht wird über den schändlichen Sohn herrschen und inmitten der Brüder die Erbschaft teilen.
Der Schmelztiegel für das Silber und der Ofen für das Gold, aber Prüfer der Herzen ist der Herr.
Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils, ein Lügner gibt Gehör der Zunge des Verderbens.
Wer den Armen verspottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer über Unglück sich freut, wird nicht für schuldlos gehalten werden.
Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Schmuck der Kinder sind ihre Väter.
Vortreffliche Rede schickt sich nicht für einen gemeinen Menschen; wie viel weniger Lügenrede für einen Edlen! (17,1–7). „Besser ein trockener Bissen und Frieden dabei, als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank“ (V. 1). Das einleitende Wort stellt den Gegensatz zwischen der unermessliche Überlegenheit eines friedlichen Haushalts mit einfacher Kost gegenüber einem Haushalt, in dem Überfluss herrscht, der durch Streit verbittert ist oder, wie hier energisch gesagt wird, „voll Opferfleisch mit Zank“. Liebe und Friede kann durch Christus dort herrschen, wo wenig anderes ist; nur Unglück herrscht dort, wo Er unbekannt ist, wäre alles da, was Reichtum liefern kann. „Ein einsichtiger Knecht wird über den schändlichen Sohn herrschen und inmitten der Brüder die Erbschaft teilen“ (V. 2). Andererseits, wer hat nicht jemanden aus dem niedrigsten Ort gekannt, der wegen seiner Weisheit über einen Sohn befördert wurde, der Schande bringt, und sogar das Erbe der Familie teilen sollte? Ein Sohn erdrückt die Familie mit seiner Schande; ein weiser Diener, besonders unter solchen Umständen, erwirbt Liebe, Respekt und Ehre mit seinem vollen Anteil. „Der Schmelztiegel für das Silber und der Ofen für das Gold, aber Prüfer der Herzen ist der Herr“ (V. 3). Aber es gibt eine moralische Regierung, die immer von Ihm ausgeübt wird, der allein fähig ist, die Herzen zu prüfen, mit einer Güte und Weisheit und Geduld, die zum Läutern von Silber und Gold nicht nötig ist, was der Mensch tun kann. Für den Christen ist es der Vater; für den Juden war und ist es der Herr, der eine wahre Gott. „Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils, ein Lügner gibt Gehör der Zunge des Verderbens“ (V. 4). Es gibt auch keine kleine Prüfung von denen, die Böses wollen und tun; und uns wird hier gezeigt, wie eng der Zusammenhang zwischen Bosheit und Falschheit ist. Wenn ein Übeltäter auf falsche und ungerechte Lippen hört, hört die Falschheit auf eine boshafte Zunge. So ist die Menschheit ohne Gott, jeder auf seine Weise, aber alle irren sich und sind bösartig. „Wer den Armen verspottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer über Unglück sich freut, wird nicht für schuldlos gehalten werden“ (V. 5). Auch ist der Herr nicht gleichgültig gegenüber dem Hochmut, der die Armen verspottet, weil er die vergänglichen Vorteile dieses Lebens übermäßig schätzt. Es ist eine Schmähung, wenn nicht gar eine Lästerung seines Schöpfers. Es gibt noch ein anderes übles Gefühl, das Gott verhasst ist – die Freude über ein Unglück, das nicht unser eigenes ist. Wer sich einer solchen Herzlosigkeit hingibt, wird nicht ungestraft bleiben.
Ganz anders ist das, was folgt, wenn die familiären Beziehungen so gepflegt werden, wie der Herr es vorgesehen hat: „Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Schmuck der Kinder sind ihre Väter“ (V. 6). Wie gesegnet, wenn die Alten ihre Nachkommenschaft als eine Ehre empfinden und sie sich nicht weniger an ihren Eltern erfreuen!