Behandelter Abschnitt Spr 16,17-24
Die Gebote und Warnungen, die uns in den Versen 17–24 eingeprägt werden, sind von größerer Reichweite und allgemeinerem moralischen Charakter. Die Gerechten, die Demütigen, die Aufmerksamen, die Weisen, die Angenehmen werden hervorgehoben und ermutigt, verbunden mit einer ernsten Ermahnung an die, die anders sind:
Die Bahn der Aufrichtigen ist: vom Bösen weichen; wer seinen Weg bewahrt, behütet seine Seele.
Stolz geht dem Sturz, und Hochmut dem Fall voraus.
Besser niedrigen Geistes sein mit den Demütigen, als Raub teilen mit den Stolzen.
Wer auf das Wort achtet, wird Gutes finden; und wer auf den Herrn vertraut, ist glückselig.
Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt; und Süßigkeit der Lippen mehrt die Lehre.
Einsicht ist für ihre Besitzer eine Quelle des Lebens, aber die Züchtigung der Narren ist die Narrheit.
Das Herz des Weisen gibt seinem Mund Einsicht und mehrt auf seinen Lippen die Lehre.
Huldvolle Worte sind eine Honigwabe, Süßes für die Seele und Gesundheit für das Gebein (16,17‒24). „Die Bahn der Aufrichtigen ist: vom Bösen weichen; wer seinen Weg bewahrt, behütet seine Seele“ (V. 17). In einer Welt des Bösen und der vielen Menschen, die dem Bösen folgen, ist es keine Kleinigkeit, vom Bösen zu weichen. Denn der Gläubige war einst wie die anderen; und es ist die Gnade Gottes, die auf das Gewissen einwirkt durch Christus, in dem keine Sünde war, und der für uns und unsere Sünden gestorben ist, damit uns vergeben werden konnte und wir erlöst werden konnten. Es ist in der Tat der Weg der Gerechten, vom Bösen abzulassen; aber es gibt auch die positive Seite: Wer auf seinen Weg achtet (und Christus ist der Weg des Christen), der behütet seine Seele. „Stolz geht dem Sturz, und Hochmut dem Fall voraus. Besser niedrigen Geistes sein mit den Demütigen, als Raub teilen mit den Stolzen“ (V. 18.19). Stolz und Hochmut dagegen sind für den Herrn höchst anstößig und für den Menschen gefährlich, ja zerstörerisch; und er ist geneigt, sich am meisten zu erheben, wenn das Gericht kommt; wie wir in der ganzen Heiligen Schrift sehen können, kommt ein hochmütiger Geist vor dem Fall. So Nebukadnezar, wo Barmherzigkeit eintrat; so Haman, wo nur Gericht war.
Dann haben wir das gute Teil des demütigen Geistes mit den Sanftmütigen; so wie der Herr solche als glückselig erklärt hat, sei es für das Reich der Himmel, sei es für das Erbe der Erde, wenn der Erbe aller Dinge sie einnimmt, auch Er teilt dann mit den Großen und Er teilt die Beute mit den Starken. Denn es ist die Einweihung des Königs, der in Gerechtigkeit regiert, im Gegensatz zu diesem bösen Zeitalter.
Dann haben wir einen schönen Höhepunkt: „Wer auf das Wort achtet, wird Gutes finden; und wer auf den Herrn vertraut, ist glückselig“ (V. 20). „Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt; und Süßigkeit der Lippen mehrt die Lehre“ (V. 21). Der Weise im Herzen wird verständig genannt; und das ist er auch, und er erweckt Vertrauen. Er unterscheidet sich sehr von dem, was die Menschen einen klugen Kopf nennen, der eher gefürchtet wird als dem vertraut wird. Und die Süßigkeit der Lippen, die diese Weisheit begleitet, steigert das Lernen ringsum. „Einsicht ist für ihre Besitzer eine Quelle des Lebens, aber die Züchtigung der Narren ist die Narrheit“ (V. 22). Die Weisheit ist tatsächlich eine Quelle des Lebens für den, der sie hat, wie er denen, die sie nicht haben, ihr Wasser nicht missgönnt. Die Belehrung von Narren kann nichts als Narrheit sein und wird völlig entlarvt, weil sie sich eitel anmaßt, zu lehren. „Das Herz des Weisen gibt seinem Mund Einsicht und mehrt auf seinen Lippen die Lehre“ (V. 23). Wie anders, wenn das Herz des Weisen seinen Mund belehrt, wie es das tut, und seinen Lippen das Lernen hinzufügt. Denn da gibt es nicht nur Gewinn, sondern auch Wachstum. „Huldvolle Worte sind eine Honigwabe, Süßes für die Seele und Gesundheit für das Gebein“ (V. 24). Solche sind in der Tat angenehme Worte, und sie sind wie eine Honigwabe, innerlich süß und äußerlich stärkend.