Behandelter Abschnitt Ps 18 „Dem Vorsänger. Von dem Knecht des Herrn, von David, der die Worte dieses Liedes zu dem Herrn redete an dem Tag, als der Herr ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls; und er sprach“ (V. 1.2).
Hier haben wir wieder den Messias, und zwar nicht so sehr, dass Er seine Freude an Gott hat oder seine gerechte Rechtfertigung in der Auferstehungsherrlichkeit erwartet, sondern dass er sich von Anfang bis Ende mit der Geschichte Israels von Mose bis David und mit seiner eigenen, noch zukünftigen Herrschaft als Davids größerer Sohn einsmacht. So gesehen (und weniger oder anderes als dies ist nicht die Wahrheit) ist es ein großartiger Abschluss und eine Ergänzung der beiden Psalmen davor. Er ist streng jüdisch, wie jeder Unvoreingenommene sehen muss. Daher verweist „meine Ungerechtigkeit“ (V. 24) auf den gottesfürchtigen Überrest, mit dem Er sich selbst verbindet; so wie es das Empfinden Davids zu seiner Zeit ausdrückte. Es kann sich nicht auf den Herrn persönlich beziehen. Andere waren zwar von Natur aus dazu geneigt, Er nie und in keiner Hinsicht. Wir sehen, wie wahrhaftig der leidende Christus der endgültige und vollständige Erlöser Israels ist und auch das Haupt der Nationen – das sind Herrlichkeiten, die kommen werden. Aber in all ihrer Bedrängnis wurde Er bedrängt, und in Verbindung mit Israel (nicht nur in der Sühnung für uns), erfuhr Er die Leiden des Todes. Der Psalm aber betrachtet Ihn von Anfang als den Erlösten, lange bevor Er am Ende erlöst. Darin haben die Juden versagt und weigern sich, dies zu sehen. Die Decke liegt noch auf ihrem Herzen. Aber der Tag ist nahe, an dem sich ihr Herz dem Herrn zuwenden wird und die Decke weggenommen wird. Währenddessen triumphieren wir, die wir jetzt an den verworfenen, aber auferstandenen und verherrlichten Christus glauben, in jener Gnade, die uns bereits mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus gesegnet hat; und so erwarten wir den Tag, an dem das Licht Zions kommen und die Herrlichkeit des Herrn über sie aufgehen wird. Er wird es gewiss zu seiner Zeit ausführen.
Die nächste Gruppe von Psalmen hat den gemeinsamen Charakter eines Zeugnisses und gipfelt in Psalm 22, der jedoch als Ausdruck der sühnenden Leiden unseres Herrn und ihrer Folgen gesondert betrachtet werden kann. Auch hier steht nach der Einleitung von Psalm 19 der Messias im Vordergrund.