Behandelter Abschnitt Ps 3
Obwohl es sich hier nur um ein allgemeines Prinzip handelt, ist es ein bedeutsamer Ausgangspunkt. Die geschichtliche Tatsache, die den Anlass gab, ist in unserer Überschrift, dem ersten Vers im Hebräischen, angegeben: „Ein Psalm von David, als er vor seinem Sohnes Absalom floh“ (V. 1). Kein Feind ist so quälend wie der Verräter in der Mitte des Volkes Gottes; und je näher er dem König steht, desto mehr Schmerz, Kummer und Schande. Auch der König hatte mehr als eine tiefe Demütigung erfahren, aber nie eine so herzzerreißende und doch so öffentliche wie diese. Aber bei ihm war sie weit davon entfernt, ungetrübt zu sein; bei Christus war sie in jeder Hinsicht reiner und tieferer Kummer. Sein Geist wirkt so, dass die Seinen natürlich und ohne Anmaßung seine Worte zu den ihren machen können. Das erste Wort klärt alle Fragen und bringt alle Ängste zum Schweigen: „Herr!“ Zweifellos sehen die Gefahren groß aus. Aber der Gerechte ist ruhig, weit entfernt vom geringsten Selbstvertrauen. Sein einziges Empfinden ist das Vertrauen auf den Herrn (V. 4). Auch ist wahres Vertrauen nicht stumm (V. 5). Dann und dort kann der Gläubige ausruhen und unbeirrt aufstehen (V. 6.7). Es ist ohne Zweifel der Glaube, der ihn sagen lässt: „Steh auf, Herr! Rette mich, mein Gott! Denn du hast alle meine Feinde auf die Wange geschlagen; du hast die Zähne der Gottlosen zerschmettert“ (V. 8). Seine Zuversicht nimmt vorweg und sieht im Geist der Prophetie von Anfang an das Ende. „Von dem Herrn ist die Rettung; dein Segen ist auf deinem Volk. – Sela“ (V. 9). Der Christ kann in noch erhabeneren Tönen singen. Wir sind mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.