Behandelter Abschnitt Est 9,1-19
Es gibt keine Zusicherung, die in den prophetischen Büchern deutlicher, häufiger und feierlicher gegeben wird als die endgültige Wiederherstellung Israels zur Freude der ganzen Erde und zum Segen aller Geschlechter der Menschen. Aber es gibt kein charakteristischeres Merkmal davon als die Vollstreckung des Gerichts über die Bösen, was immer sie auch sein mögen, besonders über ihre Feinde. Das steht im vollsten Gegensatz zu der Hoffnung der Versammlung auf die reine und himmlische Gnade – ganz in die Höhe aufgenommen zu werden, um sich mit dem Herrn Jesus zu verbinden und im Haus des Vaters zu sein; so wie Christus auferstanden und aufgefahren ist, ohne das geringste Zeichen von Vergeltung für die Welt. Die Juden gehen durch das Feuer der Bedrängnis dieses zukünftigen Tages und werden dadurch gereinigt. Die Versammlung wird einfach entrückt, um bei Christus zu sein. Wir können leicht erkennen, dass das Vorbild der Befreiung des irdischen Volkes in dem, was folgt, weitergeführt wird.
Und im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tag desselben, als das Wort des Königs und seine Anordnung zur Ausführung kommen sollten, an dem Tag, als die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen (es wandte sich aber, so dass sie, die Juden, ihre Hasser überwältigten), da versammelten sich die Juden in ihren Städten, in allen Landschaften des Königs Ahasveros, um Hand an diejenigen zu legen, die ihr Unglück suchten. Und niemand konnte vor ihnen bestehen, denn die Furcht vor ihnen war auf alle Völker gefallen. Und alle Fürsten der Landschaften und die Satrapen und die Statthalter und diejenigen, die die Geschäfte des Königs besorgten, unterstützten die Juden; denn die Furcht vor Mordokai war auf sie gefallen. Denn Mordokai war groß im Haus des Königs, und sein Ruf ging durch alle Landschaften; denn der Mann Mordokai wurde immer größer. Und die Juden richteten unter allen ihren Feinden eine Niederlage an, indem sie sie erstachen, ermordeten und umbrachten; und sie taten an ihren Hassern nach ihrem Wohlgefallen. Und in der Burg Susan töteten die Juden und brachten um fünfhundert Mann; und sie töteten Parschandata und Dalphon und Aspata und Porata und Adalja und Aridata und Parmaschta und Arisai und Aridai und Wajesata, die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedatas, des Widersachers der Juden; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht.
An jenem Tag kam die Zahl der in der Burg Susan Getöteten vor den König. Und der König sprach zur Königin Esther: In der Burg Susan haben die Juden fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hamans getötet und umgebracht; was mögen sie in den übrigen Landschaften des Königs getan haben! Doch was ist deine Bitte? Und sie soll dir gewährt werden. Und was ist noch dein Begehr? Und es soll geschehen. Und Esther sprach: Wenn es der König für gut hält, so werde auch morgen den Juden, die in Susan sind, gestattet, nach der heutigen Anordnung zu tun; und die zehn Söhne Hamans hänge man an den Baum. Da befahl der König, dass es so geschehen sollte; und die Anordnung wurde in Susan erlassen, und man hängte die zehn Söhne Hamans auf. Und die Juden, die in Susan waren, versammelten sich auch am vierzehnten Tag des Monats Adar und töteten in Susan dreihundert Mann; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. Und die übrigen Juden, die in den Landschaften des Königs waren, versammelten sich und standen für ihr Leben ein und erhielten Ruhe vor ihren Feinden; und sie töteten unter ihren Hassern 75.000; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. Das geschah am dreizehnten Tag des Monats Adar; und am Vierzehnten des Monats ruhten sie, und sie machten ihn zu einem Tag des Gastmahls und der Freude. Aber die Juden, die in Susan waren, hatten sich am Dreizehnten des Monats und am Vierzehnten des Monats versammelt; und sie ruhten am Fünfzehnten des Monats und machten ihn zu einem Tag des Gastmahls und der Freude. Darum feiern die Juden des offenen Landes, die in den offenen Städten wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar als einen Tag der Freude und des Gastmahls und als einen Festtag, wo man einander Teile sendet (V. 1–19).
Im ersten Buch Mose gab Gott das Vorbild dessen, der, von seinen Brüdern nach dem Fleisch verworfen wird, und dann erhöht wird, um das Königreich über die Heiden zu verwalten, indem er seine Brüder wie andere auch in Tagen der Hungersnot bewahrt und ihnen schließlich bekanntgemacht wird. Hier im abschließenden Buch der Geschichte im Alten Testament haben wir nicht nur den Erzfeind mit Schande vernichtet, der ihr Verderben suchte, sondern die Widersacher der Juden überall mit dem Schwert geschlagen.
Die Schrift ist voll von dieser gewaltigen Veränderung, die noch vollzogen werden soll, dass es ein Leichtes wäre, Phasen davon in vielleicht jedem Buch des Alten Testaments aufzuzeigen, und in keinem auffälliger als in den Psalmen, es sei denn, es handelt sich um die Propheten. Aber es mag hier genügen, dies einfach zu bekräftigen. Die Apostelgeschichte bestätigt sie; die Briefe beschäftigen sich zwar mit dem himmlischen Volk und seiner eigenen Hoffnung, vergessen aber nicht die gesegneten Aussichten für die Erde am Tag des Herrn; und das Buch der Offenbarung krönt die Wahrheit für Himmel und Erde unter Christus, dem Erben aller Dinge.
Behandelter Abschnitt Est 9
Und so geschah es auch. Die Juden versammelten sich und legten ihre Hand an alle, die ihnen nach dem Leben trachteten. Keiner konnte ihnen widerstehen. Es ist das offensichtliche Beispiel für den Tag, an dem der Jude wieder seinen gebührenden Platz auf der Erde einnehmen wird. „Denn Mordokai war groß im Haus des Königs, und sein Ruf ging durch alle Landschaften; denn der Mann Mordokai wurde immer größer. Und die Juden richteten unter allen ihren Feinden eine Niederlage an, indem sie sie erstachen, ermordeten und umbrachten; und sie taten an ihren Hassern nach ihrem Wohlgefallen“ (V. 4.5).
Das ist der Bericht, der uns gegeben wurde. Aber es gibt noch mehr. „Und der König sprach zur Königin Esther: In der Burg Susan haben die Juden fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hamans getötet und umgebracht; was mögen sie in den übrigen Landschaften des Königs getan haben! Doch was ist deine Bitte? Und sie soll dir gewährt werden. Und was ist noch dein Begehr? Und es soll geschehen. Und Esther sprach: Wenn es der König für gut hält, so werde auch morgen den Juden, die in Susan sind, gestattet, nach der heutigen Anordnung zu tun; und die zehn Söhne Hamans hänge man an den Baum“ (V. 12.13).
Es gibt viele, die das nicht verstehen können. Und das ist kein Wunder! Sie halten Esther für ein Gleichnis für den Umgang des Herrn Jesus mit der Versammlung. Man sieht sofort, welche tiefe Verwirrung dadurch entsteht. Dem ist nicht so. Es ist der Heide, der verworfen wird, und es ist der Jude, der in Würden gesetzt wird; aber Gerechtigkeit wird der Charakter der Herrschaft des Reiches nach und nach sein. Gnade ist das, was jetzt Versammlung entspricht. Es wäre daher völlig unverständlich, wenn Esther jetzt die Versammlung repräsentieren würde. Die Vollstreckung gerechter Rache wäre mit der Berufung des Christen ‒ mit dem Platz der Versammlung ‒ völlig unvereinbar. Aber bei dem Juden, der dazu berufen ist, nach und nach am Reich teilzuhaben ‒ der zu den Ehren des Reiches berufen ist ‒, ist es genau an der Zeit. Wenn der Messias dann regieren und Jerusalem seine Königin sein wird, wird sich das Wort bewahrheiten: „Denn die Nation und das Königreich, die dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewiss vertilgt werden“ (Jes 60,12).
So war es auch an diesem Tag. Wir sehen also, dass das Wort Gottes immer dann, wenn wir die Wahrheit erfahren, den ihm gebührenden Platz bekommt. Wir verstehen es, und wir unterscheiden zwischen verschiedenen Dingen; wir sollen das Wort der Wahrheit recht teilen. Wenn wir hingegen in unserer Besorgnis die Dinge auf das anwenden, was uns selbst betrifft, begehen wir einen großen Fehler und zerstören den richtigen Platz der Versammlung Gottes und unseren Anteil an Gottes himmlischer Zuneigung.
Unser richtiger Platz ist es jetzt, dem zu entsprechen, der zur Rechten Gottes ist. Aber wenn der Herr Jesus den Himmel verlässt und auf die Erde herabkommt, um zu herrschen, dann wird Gerechtigkeit das Kennzeichen seines Reiches sein, und schreckliche Dinge werden in Gerechtigkeit getan werden, wie es in Psalm 45 heißt. So ist die Hinrichtung der zehn Söhne Hamans nicht die geringste Schwierigkeit, wenn dies verstanden wird, denn der Herr wird nicht nur am Anfang zuschlagen, sondern es wird eine Wiederholung des Schlages geben: Es wird eine gründliche Säuberung von den Widersachern und aller geben, die nur vorgetäuschten Gehorsam leisten. Der Herr wird mit ihnen an jenem Tag, der kommen wird, auf diese Weise verfahren.
Und so befahl der König, und die Juden versammelten sich für den nächsten Tag. Nicht nur die in Susan: „Und die übrigen Juden, die in den Landschaften des Königs waren, versammelten sich und standen für ihr Leben ein und erhielten Ruhe vor ihren Feinden; und sie töteten unter ihren Hassern 75 000; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht“ V. 16). So dass Freude und Jubel das Herz des Juden erfüllen. Und Mordokai schreibt und sendet Briefe in alle Provinzen, und so verbreitet sich die Freude über die ganze Erde. Und nicht nur das, sondern die Juden, wie uns gesagt wird, ordneten ein Fest an nach diesem bemerkenswerten Eingriff der Vorsehung Gottes.