Behandelter Abschnitt Est 3,9-14
Aber es ist auffällig, wie der Ofen siebenmal geheizt wird, bevor die Rettung kommt. Denn Esther ist sich voll bewusst, dass bei der Anklage ihres Vetters ihr Leben auf dem Spiel stand. Es war am Hof und in den Provinzen allgemein bekannt, wie streng das Gesetz die königliche Majestät schützte, der sich bei Todesstrafe niemand zu nähern wagte, wenn er nicht gerufen wurde. Und es war so geordnet, dass selbst sie seit einem Monat nicht mehr zum König gerufen worden war. Mordokai aber ist nur umso kühner in seiner Forderung, und die Stärke seines Glaubens ist so deutlich wie die Abrahams.
Und Hatak kam und berichtete Esther die Worte Mordokais. Da sprach Esther zu Hatak und schickte ihn zu Mordokai: Alle Knechte des Königs und das Volk der Landschaften des Königs wissen, dass für jeden, Mann und Frau, der zum König in den inneren Hof hineingeht, ohne dass er gerufen wird, eine Anordnung gilt, nämlich, dass er getötet werde; denjenigen ausgenommen, dem der König das goldene Zepter entgegenreicht, dass er am Leben bleibe; ich aber bin seit nunmehr dreißig Tagen nicht gerufen worden, um zum König hineinzugehen. Und man berichtete Mordokai die Worte Esthers. Und Mordokai ließ der Esther antworten: Denke nicht in deinem Herzen, dass nur du im Haus des Königs von allen Juden entkommen wirst. Denn wenn du in dieser Zeit schweigst, so wird Befreiung und Errettung für die Juden von einem anderen Ort her erstehen; du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob du nicht für eine Zeit wie diese zum Königtum gelangt bist? (V. 9–14)?