Behandelter Abschnitt 1Chr 14
Kapitel 14 gibt uns jedoch nicht so sehr dieses religiöse Bild von der Lage der Dinge, das wir später als äußerst wichtig empfinden werden, sondern etwas, das ich als praktischer bezeichnen möchte – die Art und Weise, in der der Thron Davids von den Heiden betrachtet wurde – nicht die Demütigung des Königs vor der Lade Gottes (Davids Beziehung zu dem Herrn), sondern die Beziehung der Heiden zu David.
„Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David, und Zedernholz und Maurer und Zimmerleute, damit sie ihm ein Haus bauten. Und David erkannte, dass der Herr ihn zum König über Israel bestätigt hatte; denn sein Königreich war hoch erhoben um seines Volkes Israel willen“ (V. 1.2). Die Wirkung auf die Heiden zeigte, wie wahrhaftig es der Herr war, der David erhöht hatte. Daran hatte zu Sauls Zeiten noch niemand gedacht.
Wir finden also David in Jerusalem, und die Philister dachten nun, da er zum König gesalbt war, sei es an der Zeit, sich zu rüsten: „da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hörte es und zog ihnen entgegen. Und die Philister kamen und breiteten sich im Tal Rephaim aus“ (V. 8.9). Aber David blieb in der Einfalt, die ihn auf den Thron brachte. Er befragte Gott. Er sagte nicht: Jetzt habe ich ein Heer; wenn ich in den Tagen meiner Schwäche ein Eroberer über die Philister war, wie viel mehr, wenn ich jetzt Macht habe! Nicht so. Er erkundigte sich bei dem Herrn. Es erfordert mehr Glauben, am Tag des Wohlstands abhängig zu sein, als am Tag des Unglücks; und dort werden wir oft auf die Probe gestellt, und solche, die gut stehen, wenn sie versucht werden, fallen oft tief, wenn sie vom Herrn stark gesegnet wurden. Das beweist nicht, dass der Segen nicht von Gott war; es beweist aber, dass wir versagen können, in Abhängigkeit von Gott zu wandeln. Aber noch stand David, und zwar, weil er abhängig war.
„Und David befragte Gott und sprach: Soll ich gegen die Philister hinaufziehen, und wirst du sie in meine Hand geben?“ – Denn das war der große Punkt. „Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf, und ich werde sie in deine Hand geben“ (V. 10). Da war seine Antwort. „Da zogen sie hinauf nach Baal-Perazim, und David schlug sie dort; und David sprach: Gott hat meine Feinde durch meine Hand durchbrochen, wie ein Wasserdurchbruch. Daher gab man jenem Ort den Namen Baal-Perazim“ (Ort des Bruchs). „Und sie ließen dort ihre Götter zurück; und David gab Befehl, und sie wurden mit Feuer verbrannt“ (V. 11.12).
Wir sehen also, dass die Rache für die Beleidigung der Bundeslade durch den Gott Israels vollzogen wurde. Wenn sie die Lade weggetragen hatten, verbrannten sie sie nicht. Sie verbrannte sie vielmehr und zwang sie zu beraten, wie sie dem Gott Israels – seinem Volk – zurückgegeben werden sollte. Aber in diesem Fall ließen sie ihre Götter zurück und verbrannte David sie. So lautete die Forderung des Gesetzes Gottes, wie wir es im fünften Buch Mose finden. David wandelt also nicht nur in Abhängigkeit und Gehorsam, sondern darüber hinaus: „Und die Philister zogen wieder herauf und breiteten sich im Tal aus“ (V. 13). Das hätte ein Unfall sein können: „Und David befragte Gott wieder; und Gott sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen ihnen nach“ (V. 14).
Wie schön! Wir lernen, dass Gott möchte, dass wir immer auf ihn warten; denn die Antwort Gottes zu einer Zeit ist vielleicht gar nicht die Antwort zu einer anderen Zeit. „Du sollst nicht hinaufziehen ihnen nach; wende dich von ihnen ab, dass du an sie herankommst, den Bakabäumen gegenüber. Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume hörst, dann sollst du zum Kampf ausziehen; denn Gott ist vor dir ausgezogen, um das Heerlager der Philister zu schlagen. Und David tat, wie Gott ihm geboten hatte; und sie schlugen das Heerlager der Philister von Gibeon bis nach Geser. Und der Name Davids ging aus in alle Länder, und der Herr legte die Furcht vor ihm auf alle Nationen“ (V. 14–17).