Behandelter Abschnitt 1Kön 18
In diesem Kapitel wird Elia jedoch auffordert, sich Ahab zu zeigen, und nun kommt das große Zeugnis über die Schuld des Volkes. Die Zurückhaltung all dessen von den Himmeln, was die Erde erfrischen würde, war über das Volk hinweggegangen – ein höchst ernstes Zeichen, denn es war nicht nur Wasser, das in Blut verwandelt wurde, oder verschiedene Schläge, die die Erde treffen würden, sondern die Himmel selbst waren von all der Güte, deren Vermittler sie sind, zurückgezogen – von all der Erfrischung, die Gott dieser Erde zu geben beliebt. Das war eine weitaus ernstere Sache als alles, was in den vorangegangenen Tagen geschehen war, sogar mit einem fremden Volk, einem Feind. Aber nun war die Zeit gekommen, dass Gott diese Züchtigung beendete, und Elia kommt, um sich dem König zu zeigen.
„Die Hungersnot aber war stark in Samaria. Und Ahab rief Obadja, der über das Haus war“ (V. 2.3a). Mit einem Wort gesagt, fürchtete er den Herrn: „Obadja aber fürchtete den Herrn sehr“ (V. 3b). So wundersam sind die Wege des Herrn, und so wenig sind wir darauf vorbereitet; denn der letzte Ort in dieser Welt, an dem wir nach einem Diener des Herrn gesucht hätten, wäre das Haus Ahabs gewesen. Und doch war es so. Tun wir nicht gut daran, unser Denken zu erweitern? Wir sollten die wundersamen Wege der Weisheit Gottes wie auch seiner Güte in uns aufnehmen. Gott hatte dort eine Absicht, denn das wird deutlich: „Und es geschah, als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, da nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie, je fünfzig Mann in einer Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser“ (V. 4).
Und der Grund, warum ich diese Bemerkung mache, liebe Freunde, ist folgender: So wie es ein Versagen bei Elia gab, so kann es auch unser Versagen sein. Wir sind ständig in der Gefahr, zu vergessen, was wir nicht vor Augen haben. Wir stehen in der Gefahr, uns nicht mit dem zu identifizieren, was Gott außerhalb dessen tut, was zweifellos der ehrenvollere Weg ist; denn es war ein armseliger Platz für einen Diener des Herrn, im Haus Ahabs zu sein, obwohl es eine große Ehre war, denn Gott gab ihm, diese Propheten zu je fünfzig in einer Höhle zu versorgen, sogar vor den Augen Isebels.
Aber Ahab sagt nun zu Obadja: „Geh durch das Land zu allen Wasserquellen und zu allen Bächen“ (V. 5). Das ist der Anlass für Obadja, Elia zu treffen. Elia bittet ihn, zu gehen und dem König zu sagen, dass er da war. Obadja lehnte ab: „Was habe ich gesündigt?“, sagte er, denn es beunruhigte ihn, einem Propheten nicht zu gehorchen – „Was habe ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, dass er mich töte? So wahr der Herr, dein Gott, lebt, wenn es eine Nation oder ein Königreich gibt, wohin mein Herr nicht gesandt hat, um dich zu suchen“ (V. 9.10a). Wir können also verstehen, warum Elia von Raben versorgt wurde.
„Und sprachen sie: Er ist nicht da, so ließ er das Königreich und die Nation schwören, dass man dich nicht gefunden hätte. Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! Und es wird geschehen, wenn ich von dir weggehe, so wird der Geist des Herrn dich tragen, ich weiß nicht wohin; und komme ich, es Ahab zu berichten, und er findet dich nicht, so wird er mich töten. Und dein Knecht fürchtet doch den Herrn von meiner Jugend an. Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn tötete, dass ich von den Propheten des Herrn hundert Mann versteckte, je fünfzig Mann in einer Höhle, und sie mit Brot und Wasser versorgte? Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! – Und er wird mich töten“ (V.10b–14). Und so berichtet er, was er den Propheten getan hatte. „Aber Elia sprach: So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, heute werde ich mich ihm zeigen!“ (V. 15).
So geht Obadja mit diesem Versprechen des Propheten hin und berichtet es seinem Herrn; und Ahab trifft Elia. Er begegnet ihm, wie es böse Menschen tun. Er wirft die Schuld des ganzen Ärgers nicht auf den Sünder, sondern auf den, der die Sünde anprangert; nicht auf sich selbst, den schuldigsten Mann in Israel, sondern auf den Knecht des Herrn. Und Elia antwortet: „Ich habe Israel nicht in Trübsal gebracht [antwortet er dem König Israels, der ihn damit belastet], sondern du [denn das war die Wahrheit] und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des Herrn verlassen habt und du den Baalim nachgewandelt bist. Und nun sende hin, versammle ganz Israel zu mir an den Berg Karmel, und die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tisch Isebels essen“ (V. 18.19). Es war eine Herausforderung, die er gab, eine faire und offene Herausforderung des Propheten. Es sollte eine Frage zwischen Gott und Baal sein, und das sollte von Elia auf der einen Seite und diesen Propheten auf der anderen Seite entschieden werden.
Also schickt Ahab zu allen, und alle versammeln sich. „Da trat Elia zum ganzen Volk hin und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der Herr der Gott ist, so wandelt ihm nach; wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm kein Wort. Und Elia sprach zum Volk: Ich allein bin übriggeblieben, ein Prophet des Herrn, und die Propheten des Baal sind 450 Mann. So gebe man uns zwei Stiere; und sie mögen sich den einen von den Stieren auswählen und ihn zerstückeln und aufs Holz legen, aber sie sollen kein Feuer daranlegen; und ich werde den anderen Stier zurichten und aufs Holz legen, und auch ich werde kein Feuer daranlegen. Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, und ich werde den Namen des Herrn anrufen; und der Gott, der mit Feuer antworten wird, der sei Gott! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Das Wort ist gut“ (V. 21–25).
Und so geschah es. Elia befiehlt den Propheten, den Stier zu wählen und ihn zuerst zuzurichten; und das tun sie. „Und sie riefen vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und sprachen: Baal, antworte uns! Aber da war keine Stimme und keine Antwort. Und sie hüpften um den Altar, den man gemacht hatte. Und es geschah am Mittag, da verspottete sie Elia und sprach: Ruft mit lauter Stimme, denn er ist ja ein Gott, denn er ist in Gedanken, oder er ist beiseite gegangen, oder er ist auf der Reise; vielleicht schläft er und wird aufwachen! Und sie riefen mit lauter Stimme und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Schwertern und mit Lanzen, bis sie Blut an sich vergossen. Und es geschah, als der Mittag vorüber war, da weissagten sie bis zur Zeit, da man das Speisopfer opfert [denn Elia wollte sie ihre Torheit und ihre Bosheit spüren lassen]; aber da war keine Stimme und keine Antwort und kein Aufmerken. Da sprach Elia zum ganzen Volk: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm hin. Und er stellte den niedergerissenen Altar des Herrn wieder her. Und Elia nahm zwölf Steine“ (V. 26–31a), denn es muss immer das Zeugnis des ganzen Volkes Gottes sein.
Wir werden im ganzen Alten Testament kein sichereres Zeichen für die Linie und Richtung finden, die der Geist Gottes für das gibt, was ihm selbst entspricht, als dieses, dass, obwohl es sich um einen isolierten Mann handelte, wie sich kein Mann je mehr als Elia fühlte, trotzdem war das Herz dieses Mannes bei dem ganzen Volk Gottes. Deshalb waren es nicht nur zehn Steine, um die tatsächliche Zahl der Stämme darzustellen, mit denen er sich unmittelbar beschäftigte, sondern zwölf. Das heißt, er hatte das Volk Gottes in seiner ganzen Nation der zwölf Stämme als Gottes Volk vor Augen, denn der Glaube kann nie weniger als das tun. Nie kann er sich mit einem Teil begnügen; er muss das ganze Volk Gottes für Gott vor Augen haben. Das ist es jedenfalls, was er begehrte, und das ist es, was sein Glaube ins Auge fasste, und danach sollte das Gericht seinen Lauf nehmen.
„Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den das Wort des Herrn ergangen war, indem er sprach: Israel soll dein Name sein! Und er baute von den Steinen einen Altar im Namen des Herrn; und er machte rings um den Altar einen Graben im Umfang von zwei Maß Saat; und er richtete das Holz zu und zerstückelte den Stier und legte ihn auf das Holz“ (V. 31–33). Es muss hier der vollste Beweis sein, dass, wenn auf der einen Seite bei der Prüfung der armen heidnischen Witwe keine Abschwächung der Prüfung stattfand, so noch weniger, wenn es um Gottes eigene Ehre und die Widerlegung der Anmaßungen Baals ging. Deshalb war es nichts, was das Feuer nährte, sondern eher löschte, wenn es das Feuer von Menschen war. „Und er sprach: Füllt vier Eimer mit Wasser und gießt es auf das Brandopfer und auf das Holz. Und er sprach: Tut es zum zweiten Mal! Und sie taten es zum zweiten Mal. Und er sprach: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal“ (V. 34). Es gab also ein umfangreiches Zeugnis von seiner Seite.
„Und das Wasser lief rings um den Altar; und auch den Graben füllte er mit Wasser. Und es geschah zur Zeit, da man das Speisopfer opfert, da trat Elia, der Prophet, herzu und sprach“ (V. 35.36a), nicht das Volk zu ihm, sondern der Prophet zu dem Herrn. Er näherte sich dem, das er der Zeuge seiner Macht, seines Zeugnisses, seines eigenen Namens und seiner Herrlichkeit sein sollte. Und er sprach: „Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute werde kund, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich nach deinem Wort dies alles getan habe“ (V. 36b). Wie gesegnet! Es war ein Geheimnis zwischen Gott und seinem Propheten, aber es war ein Geheimnis, das jetzt bekanntgemacht wurde, bevor es eine Antwort gab – damit der ganze Gewinn der Antwort dem Volk gehören würde und damit das Wort des Herrn in seinen Augen aufgewertet und verherrlicht würde.
„Antworte mir, Herr, antworte mir, damit dieses Volk wisse, dass du, Herr, der Gott bist, und dass du ihr Herz zurückgewandt hast! Da fiel Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf. Und als das ganze Volk es sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der Herr, er ist Gott! Der Herr, er ist Gott! Und Elia sprach zu ihnen: Greift die Propheten des Baal, keiner von ihnen entkomme! Und sie griffen sie; und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie dort“ (V. 37–40). Denn wir müssen uns daran erinnern, und es ist eine wichtige Sache, wenn wir alle diese Vorgänge der alten Zeugnisse Gottes betrachten, um es zu verstehen, dass ein Prophet seine Berechtigung für das, was er tat, von Gott hatte und dass nicht nur das Wort des Herrn, sondern die Kraft Gottes, die es begleitete, seine Berechtigung war. Deshalb finden wir überhaupt nicht, dass Gott und der Propheten nach dem bloßen Buchstaben des Gesetzes handelten. Es war nicht so, dass das Gesetz außer Kraft gesetzt wurde, genauso wenig wie, wie ich schon sagte, die Naturgesetze der Schöpfung im Fall eines Wunders außer Kraft gesetzt werden. Die Prophetie setzte das Gesetz des Herrn nicht außer Kraft, sondern sie war das besondere Eingreifen in das Gesetz des Herrn und seine Wege, ohne dass das Gesetz außer Kraft gesetzt wurde. Das Gesetz hatte seine Gültigkeit, wo das Gesetz bekannt war, aber diese Propheten, die so handelten, waren dort, wo das Gesetz nicht bekannt war, und dementsprechend handelte Gott dort gemäß seiner Souveränität. Es war also keine Übertretung des Gesetzes. Das Gesetz hatte seinen eigenen Platz in seiner eigenen Sphäre, aber dort, wo es verleugnet wurde und wo stattdessen Götzendienst ausgeübt wurde, dort handelte Gott nach seiner eigenen Souveränität.
Daher war es keine Frage, zum Tempel in Jerusalem hinaufzugehen, um ein Opfer darzubringen. Es war keine Frage, die Priester herbeizurufen oder irgendetwas in der Art. Es genügte, dass Gott die Vollmacht gab, und die Macht Gottes, die damit einherging, war die Bestätigung seiner Vollmacht an diesen Propheten. Und was konnte mehr sein als das Feuer des Herrn, das bis zum Altar hinunterkam und das ganze Wasser im Graben aufleckte? So ist es umso bemerkenswerter, dass genau dieser Charakter des Wunders das ist, was Satan am letzten Tag nachahmen wird. Dieselbe Kraft, die Gott entweder in den Tagen Elias, als es sich um den Herrn handelte, oder in den Tagen des Herrn Jesus, als es sich um den Messias handelte, benutzte, wird vom Teufel nachgeahmt werden, und er wird die Welt verführen, denn am letzten Tag soll vor den Augen der Menschen Feuer vom Himmel fallen. Es wird nicht gesagt, wirklich, aber „in den Augen der Menschen“. Soweit die Menschen sehen können, wird es das Feuer des Herrn sein. Es wird nicht wirklich so sein. Aber das wird die Menschen völlig in den Bann ziehen, die dann mehr denn je auf der Suche nach materiellen Beweisen und aktuellen Beispielen für die Macht Gottes sein werden.
Die ganze Geschichte der Beweise wird als Fabel entlarvt sein, und die Menschen werden dem Bericht dessen, was sie für die Mythen der Schrift halten, keine Bedeutung mehr beimessen! In der Tat sind sie schon so weit. Gerade diese Tatsachen, die den Stempel der göttlichen Wahrheit auf ihrer Oberfläche zum Ausdruck bringen, werden jetzt als Mythologie Israels behandelt, so wie die Wunder des Neuen Testaments als Mythologie des Christentums behandelt werden. Und die einzige Anstrengung der Gelehrsamkeit von Seiten der Menschen der Welt besteht nun im Allgemeinen darin, sie zu erklären – ihre Verbindung mit den Fabeln der Heiden in der einen oder anderen Form zu verfolgen. Es ist klar, dass all dies das Vertrauen in das Wort so weit wie möglich untergräbt. Und dann wird etwas Positives kommen, nicht nur eine negative Zerstörung des wahren Zeugnisses Gottes, sondern das positive Erscheinen eben dieser Macht vor ihren Augen. So wird der Mensch zwischen diesen beiden Kräften ein Opfer seiner eigenen Torheit und der Macht Satans werden.
Aber es gibt noch mehr als dies. Elia sagt nun zu Ahab: „Geh hinauf, iss und trink, denn es ist ein Rauschen eines gewaltigen Regens“ (V. 41). Ja, aber kein menschliches Ohr auf der Erde hat dieses Geräusch gehört, außer dem des Elias. „Das Geheimnis des Herrn ist für die, die ihn fürchten“ (Ps 25,14). Und Elia geht hinauf, wie auch der König, und wirft sich auf die Erde, legt sein Angesicht zwischen seine Knie und schickt seinen Diener, um nachzuschauen. Er hatte das Geräusch gehört, aber er wollte das Zeugnis des Anblicks von seinem Knecht haben. Sein Diener geht hin und schaut, aber er sieht nichts. „Und er sprach: Geh wieder hin, siebenmal. Und es geschah beim siebten Mal“ (V. 43.44a) – das Ausharren habe aber ein vollkommenes Werk – „da sprach er: Siehe, eine Wolke, klein wie die Hand eines Mannes“ (V. 44b). Es war genug. Elia sprach: „Geh hinauf, sprich zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, dass der Regen dich nicht aufhalte! Und es geschah unterdessen, da wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein starker Regen; und Ahab bestieg den Wagen und ging nach Jisreel“ (V. 44c.45).
1Kön 19,1
Behandelter Abschnitt 1Kön 19
Da das Gericht nun seinen Lauf genommen hatte, war er willig und bereit, ein Diener des Königs zu sein. Aber wenn Elia bereit war, dem König zu dienen, und zwar so, wie kein Mensch ihm hätte dienen können, ohne dass die Kraft Gottes ihn gestärkt hätte – er rannte und hielt mit seinem Wagen mit voller Geschwindigkeit Schritt –, so war Ahab nicht bereit, dem Herrn auch nur ein wenig zu dienen. „Und Ahab berichtete Isebel alles, was Elia getan hatte, und alles, wie er alle Propheten mit dem Schwert getötet hatte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: So sollen mir die Götter tun und so hinzufügen, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dein Leben dem Leben eines von ihnen gleichmache! Und als er das sah, machte er sich auf und ging fort um seines Lebens willen und kam nach Beerseba, das zu Juda gehört; und er ließ seinen Diener dort zurück“ (V. 1–3).
Was! Elia? Elia? Was ist das für ein Mensch? Was ist ihm zuzutrauen? Elia zaudert nicht angesichts der Botschaft des Herrn. Er hat nicht gezittert, aber bei der Botschaft Isebels schon! Und so kommt es, dass die größten Triumphe des Glaubens oft den größten Misserfolgen vorausgehen; denn, liebe Freunde, es ist nicht der Triumph, der einen Menschen festhält, es ist die Abhängigkeit. Es gibt nichts, was bewahrende Kraft hat, außer der Selbstentäußerung, die auf Gott und seine Möglichkeiten schaut. Und das tat Elia wie wir jetzt sehen nicht, denn obwohl er ein bewunderungswürdiger Mann war, war er ein Mann, und hier geht es nicht um seine Wunder, sondern darum, dass er ein Mann war, und ein Mann, der auf Isebel hörte, anstatt auf Gott zu schauen. Wofür war sie anzusehen? Wofür war er nun anzusehen?
Nein, es gibt niemanden von uns, der auch nur einer einzigen Sache außer dem Herrn Jesus würdig ist, und wir sind nur so weit reich, wie wir es uns aufgrund unseres Vertrauens in Jesus und in seine Gnade leisten können, nichts zu sein, und dann sind wir wirklich reich. Wenn wir uns damit begnügen, so arm zu sein, dass wir nur vom Herrn abhängig sind, dann sind wir wirklich reich. Elia zittert um sich selbst. Das war das Geheimnis. Er konnte nicht für Gott zittern, und er dachte nicht an Gott, sondern an sich. Kein Wunder also, dass er zeigt, was Elia war, was Elia ohne Gott war.
Er ging eine Tagesreise in die Wüste und kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch und bat, dass er sterben dürfe. Wir sehen hier nicht den Mann Gottes, sondern immer noch den Mann, der des Lebens müde war. Das war kein Empfinden des Glaubens. Es liegt sehr oft viel mehr Glaube darin, leben zu wollen, als darin, sich den Tod zu wünschen. Sich den Tod zu wünschen, ist überhaupt kein Beweis für den Glauben. Ich gebe zu, dass kein Mensch, der weiß, was der Tod ist, der weiß, was das Gericht ist, der weiß, was die Sünde ist, der weiß, was Gott ist, sich den Tod wünschen könnte, wenn er nicht den Heiland kennt. Aber wenn wir den Erlöser kennen, können wir unter der Prüfung, der wir in dieser Welt ausgesetzt sind, zusammenbrechen. Elia tat es, und er wünschte zu sterben, wünschte, aus der Prüfung herauszukommen – sicherlich ein höchst ungläubiger Wunsch. Der Herr entsprach dem nicht.
Und das war das Vollkommene daran. Wenn der Herr im Garten Gethsemane gewünscht hätte, zu sterben, wäre es derselbe Misserfolg gewesen. Es konnte nicht sein, und Gott verbot einen solchen Gedanken, aber im Gegenteil, die Vollkommenheit des Herrn Jesus war, dass Er nicht zu sterben wünschte: „doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe“ (Lk 22,42). Das war das Gegenteil, Er empfand den Tod, und Er empfand die Schwere. Ich gebe zu, es gab einen großen Unterschied zwischen dem Tod des Herrn Jesus Christus und dem jedes anderen Menschen. In jedem anderen Fall ist der Tod ein Gewinn. Für einen Gläubigen ist der Tod ein Gewinn, aber dennoch sollten wir nicht wünschen, zu gewinnen, bis die Zeit des Herrn dafür kommt. Wir sollten wünschen, seinen Willen zu tun, der einzig richtige Wunsch für einen Gläubigen. Elia sagt: „Es ist genug; nimm nun, Herr, meine Seele [Er war ungeduldig], denn ich bin nicht besser als meine Väter“ (V. 4). Und doch lief er vor Isebel davon. Er war verärgert; er war unglücklich. Er versagt nun nach seinem Zeugnis. Er war nun unglücklich, aber er wollte doch nicht sterben, als Isebel ihm das Leben nehmen wollte, und jetzt, wo er hier ist, will er sterben.
„Und er legte sich nieder und schlief unter dem Ginsterstrauch ein. Und siehe da, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf, iss! Und als er hinblickte, siehe, da lag an seinem Kopfende ein Kuchen, auf heißen Steinen gebacken, und ein Krug Wasser. Und er aß und trank und legte sich wieder hin. Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf, iss! Denn der Weg ist sonst zu weit für dich. Und er stand auf und aß und trank, und er ging in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, den Horeb“ (V. 5–8).
Es gibt solche, die versuchen würden, diesen Vorgang aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Mose und sogar mit dem gepriesenen Herrn in Frage zu stellen; doch ich sehe all dem ins Gesicht und sage, dass sie nicht ähnlich sind, nicht einer von ihnen. Sie sind jeder für sich anders. Sie sind jeweils genau auf den besonderen Fall zugeschnitten, und wenn wir einen verlieren würden, hätten wir eine deutliche Lücke im Schema der göttlichen Wahrheit. Und was ist der Unterschied? In Moses Fall gab es überhaupt kein Essen und Trinken. Es war die Gegenwart des Herrn, die genossene und angewandte Gegenwart und Macht des Herrn, die ihre Kraft der Erhaltung bewies, auch wenn das Volk lernen musste, dass es nicht das Brot allein war, wodurch man lebt, sondern durch jedes Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht (5Mo 8). Sicherlich hatte Gottes eigene Gegenwart nicht weniger Kraft, den Menschen zu erhalten, der in ihr war, als die Kinder Israels, als das Manna, das von Ihm herabkam.
Aber mehr als das. Im Fall des Herrn Jesus Christus gab es diesen Unterschied. Da finden wir die Vollkommenheit. Er war nicht in der Gegenwart des Herrn – in der Gegenwart seines Vaters –, Er war vielmehr in der Gegenwart Satans, und dort wurde Er bewahrt, weil Er und Er allein in der Kraft der Abhängigkeit von Gott durch den Glauben sein Leben führte. Wo es nicht die sichtbare Darstellung seiner Gegenwart und seiner Herrlichkeit gab, da ist nichts wie die erhaltende Kraft der Abhängigkeit und des Glaubens. Und der Herr Jesus zeigte uns das in seiner ganzen Vollkommenheit und angesichts des Feindes. Wir sehen also, dass die Fälle alle unterschiedlich sind. Der von Elia war entschieden der niedrigste von den dreien, denn dort gab es die Gabe dessen, was auf wunderbare Weise unterstützte. Es war nicht die Kraft des Herrn allein ohne etwas, sondern es war das, was Gott an Kraft gab, um zu erhalten. Es war also mehr das, was verliehen wurde. In Moses Fall war es das, was genossen wurde, nicht das, was verliehen wurde. Es waren nicht Dinge von Geschöpfen, die benutzt wurden, um ihm Kraft zu geben, sondern es war der Schöpfer selbst, der genossen wurde. Und im Fall unseres Herrn Jesus Christus war es der Schöpfer selbst in der vollkommensten Selbstverleugnung und Abhängigkeit von seinem Vater.
Nun, der Prophet geht jetzt zu einer oder der Höhle, denn es scheint eine besondere zu sein, und bleibt dort. „Und siehe, das Wort des Herrn erging an ihn, und er sprach zu ihm: Was tust du hier, Elia? Und er sprach: Ich habe sehr geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen“ (V. 9.10). Die Gegenwart Gottes bringt immer ausnahmslos unseren echten Zustand zum Vorschein. So finden wir es auch bei den Begleitern unseres Herrn Jesus Christus. Sobald sie der Herrlichkeit nahe genug kommen, schlafen sie ein. Es spielt keine Rolle, ob es sich um Herrlichkeit oder um Leid handelt. Das Fleisch hat keinerlei Kraft, auch nicht bei einem Heiligen Gottes – und auch nicht bei einem Propheten. In beiden Fällen gab es keine Kraft, um einzutreten. Die Männer, die auf dem Berg schlafen, schlafen in Gethsemane. Es gab jemanden, der nicht schlief; es gab nur einen.
Und nun kommt Elias Prüfung, und: „Was tust du hier, Elia?“ bringt den Zustand seines Herzens zum Vorschein. „Ich habe sehr geeifert für den Herrn der Heerscharen.“ Das war der Punkt. Es war Elijah. Elijah war eben Elijah. Das war sein erster Gedanke. Es war nicht so, dass Gott nicht in seinen Gedanken war. Er war ein wahrer Gläubiger, und ich vertraue darauf, dass niemand einen solchen Gedanken zulassen wird, dass ich ihn herabsetzen möchte. Aber ich möchte den Herrn verherrlichen und den Nutzen und den Segen des Wortes des Herrn hervorheben. Geliebte Freunde, lieber soll jeder Mensch ein Lügner sein, als dass Er seine Ehre nicht haben soll.
„Und er sprach: Ich habe sehr geeifert für den Herrn, den Gott der Heerscharen; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert getötet; und ich allein bin übriggeblieben“ (V. 10). Das war nicht wahr. Es stimme nicht, „ich allein“. Er hatte Unrecht. Es war nicht so, dass das, was er sagte, auch nur annähernd ein Betrug war. Es gab keine Täuschung bei Elias. Aber es war die blendende Macht des Ichs, sogar in einem wahrhaftigen Heiligen Gottes, denn das Ich blendet immer, und das Einzige, was uns klarsehen lässt, ist, wenn das Ich gerichtet wird: „Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht“ (Mt 6,22). Die Einfalt des Auges bedeutet nun, dass ich, statt selbst im Zentrum zu sein, dass ich mit allen Objekten um mich herum beschäftigt bin, oder jedenfalls mit solchen, die mich im Moment beschäftigen – ein Objekt mich erfüllt. Dann ist das Auge einfältig, und nur dann.
Das war bei Elia nicht der Fall. Gott war nicht sein erster Gedanke. Das Ich besaß seinen Geist ebenso wie Gott. Es ging nicht darum, was Gott für Elia war, sondern was Elia für Gott war. Nachdem er betrübt und verwundet war, kam es zu diesem Satz: „Ich allein.“
„Und er sprach: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber, und ein Wind, groß und stark, zerriss die Berge und zerschmetterte die Felsen vor dem Herrn her; der Herr war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der Herr war nicht in dem Erdbeben“ (V. 11). Auch da war der Herr nicht. „Und nach dem Erdbeben ein Feuer; der Herr war nicht in dem Feuer“ (V. 12a). Er war in keinem dieser Ausbrüche der richterlichen Macht. Die Zeit des Windes, des Erdbebens und des Feuers wird kommen, aber jetzt noch nicht. Es war das gebührende Zeugnis dafür. Es war das Zeugnis für den Propheten, um Gott einzubeziehen, denn das ist die eigentliche Aufgabe des Propheten – Gott vorzustellen, wie wir im ersten Brief an die Korinther sehen – dass, wo es Prophezeiung gibt, der Mensch, wenn er ein Ungläubiger wäre, in seinem Gewissen getroffen wird und niederfällt und sagt, „dass Gott wirklich unter euch ist“ (1Kor 14,25). Das ist die entsprechende Wirkung– das Empfinden, dass Gott gegenwärtig ist, nicht nur in der Person, die prophezeit. Es ist nicht so, dass Gott in dem Propheten ist, sondern Gott ist unter euch, dem Volk Gottes – in der Versammlung Gottes – eine viel wichtigere Sache als sogar im Propheten zu sein.
Und so war Gott nun in keiner dieser Betätigung der richterlichen Macht – alle waren wirklich von Gott, aber dennoch war Gott nicht darin. Wo war Er? Und wie? „Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Säuselns“ (V. 12b). Wer hätte gedacht, Gott dort zu finden? Niemand. Keiner, vielleicht, außer denen, die Jesus gesehen haben. Elia lernt es, aber er wäre nie auf die Idee gekommen. Er hätte es nie voraussehen können. Er konnte folgen, und er folgt auch. Er musste gelehrt werden. Er brauchte es. „Und es geschah, als Elia es hörte [denn er war ein wahrer Mann Gottes], da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel und ging hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Und siehe, eine Stimme erging an ihn, die sprach: Was tust du hier, Elia?“ (V. 13).
Wurde er schon zu dem wahren Punkt gebracht? Noch nicht ganz. Er sagte: „Ich habe sehr geeifert.“ Da ist er wieder. „Ich habe sehr geeifert“ (V. 14). Da haben wir es wieder: „denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert getötet; und ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen! Und der Herr sprach zu ihm: Geh, kehre auf deinem Weg zurück, zur Wüste von Damaskus; und wenn du angekommen bist, so salbe Hasael zum König über Syrien. Und Jehu, den Sohn Nimsis, sollst du zum König über Israel salben [ernstes Wort, und das für Elia!] und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, sollst du zum Propheten salben an deiner statt“ (V. 14–16).
Elias eigentliches Werk ist nun abgeschlossen. Es war nicht so, dass er schon starb, denn er sollte ja nicht sterben, sondern entrückt werden, und es war auch nicht so, dass er nicht noch wunderbare Taten vollbringen würde. Es war nicht so, dass es nicht noch ein Verweilen gab. Aber er war verurteilt. Er war sozusagen zum Tod verurteilt. Sein eigentliches Werk war abgeschlossen, und das auch deshalb, weil er, was ihn betraf, was die Fähigkeit anging, soweit er versagt hatte, der Gnade Gottes gegenüber seinem Volk zu entsprechen – er hatte versagt, genau wie ein anderer vor ihm versagt hatte, und es gibt eine einzigartige Ähnlichkeit zwischen ihm und Mose.
Mose hatte zuvor an einem äußerst kritischen Punkt versagt. Er hatte den Herrn nicht geheiligt, als die große Prüfung kam, denn als der Herr dem Volk gegenüber voller Gnade war, ärgerte er sich über die Schmach des Volkes, die sie ihm und seinem Bruder angetan hatten, und Er hätte das Gericht hervorgebracht. Mose hätte gern den Wind oder das Erdbeben oder das Feuer gehabt, genau wie Elia. Elia hätte Isebel und all die anderen gern verbrannt. Kein Zweifel, sie hatten es wirklich verdient. Aber wo war Gott dabei? Wo war Gott? Hatte Gott ihn dazu berufen?
Elia ließ den Herrn in dieser schwersten Krise im Umgang mit seinem Volk im Stich. Anstatt Ihn zu heiligen, hatte er sich im Gegenteil isoliert und sich hier von den zwölf Stämmen getrennt. Er baute sozusagen nicht mehr die zwölf Steine für einen Altar für ganz Israel vor Gott dem Herrn auf: Er fand den Herrn, der seinem Namen treu war, aber Elia war nun erfüllt von dem Gedanken an seine eigene verletzte Ehre – an seinen eigenen geringgeschätzten Platz – an seine eigene Macht vor Isebel. Daher befand sich Elia in einem klagenden, murrenden Geist. Obwohl er ein wahrhaftiger Mann Gottes war, gab es in einem solchen Zustand keine wirkliche Darstellung des Herrn, des Gottes Israels, und die Konsequenz ist, dass Elia nicht nur andere für das herbeirufen musste, was immer Gott ihnen in seiner Vorsehung zu tun gab, sondern er musste seine prophetische Gabe an einen anderen Mann in seinem Fall an seiner statt abgeben. Es war ein feierliches Wort von Gott für Elia.
Und beachte auch, wie vollständig Gott den entsprechenden Zusammenhang aufzeigt: „Aber ich habe Siebentausend in Israel übriggelassen, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat“ (V. 18). Eine traurige Geschichte, dass es so sein sollte – dass von allen Tausenden Israels nur Siebentausend übrig sein sollten; aber dennoch waren Siebentausend übrig, statt Elia allein. Elia war im Unrecht, und er war vor allem deshalb im Unrecht, weil er dies vom Herrn nicht gewusst hatte. Er hätte es wissen müssen, denn ich bin davon überzeugt: Wo unser Herz beim Herrn ist, wo wir Gott suchen, da werden wir Gott sehen. Zweifellos, wenn die Menschen immer auf der Jagd nach dem Bösen sind, werden sie immer genug Böses in einer Welt wie dieser finden, und es ist keine große geistliche Einstellung, das Böse zu sehen und darüber zu urteilen. Die große Sache ist, ob wir in der Lage sind, die Güte Christi zu bringen, um dem Bösen und den Schwierigkeiten zu begegnen. Hier zeigt sich der Glaube wirklich, nicht nur im Finden von Fehlern und im Finden von diesem oder jenem, das nicht richtig ist – das ist leicht genug und erfordert überhaupt keine Kraft, aber das andere schon, und es erfordert etwas, das größer ist als Kraft – Gnade – Bereitschaft und Freude des Herzens für das, was gut ist.
Nun hat Elia dort versagt, und er hat dort vor Gott versagt, denn sicherlich waren diese für Gott sehr wertvoll, und Elia hatte nicht einen von ihnen gesehen, er kannte niemand von ihnen und ahnte nicht, dass es einen gab. Hätte Elia nicht so sehr an sich selbst gedacht und einige dieser Siebentausend gesehen, und so ist es auch mit uns; denn ich bin fest davon überzeugt, dass der Herr uns zwar einen ganz besonderen Platz gegeben hat, und einen Platz der Gemeinschaft mit seinem eigenen Geist in dem gegenwärtigen ruinierten Zustand der Versammlung Gottes, aber wir dürfen die Siebentausend nicht vergessen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es solche gibt, die wir nicht sehen – denen wir nicht begegnen – mit denen wir nichts zu tun haben, aber wir müssen ihnen Raum in unserem Herzen, in unserem Glauben lassen. Wir müssen sie innig vor Gott bringen. Wenn nicht, hat der Herr wie damals mit Elia eine Auseinandersetzung mit jedem, der das nicht tut. Und seid sicher, geliebte Freunde, es ist von allergrößter Wichtigkeit für uns selbst, wie auch für Gottes Herrlichkeit, dass Er diese hat, und die einzige Frage ist, ob wir es anerkennen und ob unsere Seelen es aufnehmen, nicht als eine bloße Sache, die wir glauben, sondern als das, was auf unsere Herzen einwirkt, was uns nach oben zum Gebet zieht, in der Fürbitte, in der Fürsorge und im Verlangen für jeden dieser Siebentausend – für jeden der Lippen, die Baal nicht geküsst haben.
Als nächstes findet er Elisa, denn das kommt zuerst, obwohl es zuletzt erwähnt wird. Er findet Elisa. „Und Elia ging zu ihm hin und warf seinen Mantel über ihn. Und er verließ die Rinder und lief Elia nach“ (V. 19.20), denn er verstand die Handlung, und er sprach: „Lass mich doch meinen Vater und meine Mutter küssen, so will ich dir nachfolgen. Und er sprach zu ihm: Geh, kehre zurück! Denn was habe ich dir getan? Und er kehrte von ihm zurück und nahm das Joch Rinder und schlachtete es, und mit dem Geschirr der Rinder kochte er ihr Fleisch und gab es den Leuten, und sie aßen; und er machte sich auf“ (V. 20.21).
Wir sehen, wie sofort das freie Wirken der prophetischen Macht da war. Hätte er nicht den Mantel des Elia gehabt, wäre er nicht autorisiert gewesen, so zu handeln, wie er es tat. Wer ist er, dass er so opfert? Er verstand es gut, und du siehst, dass er nicht nur zu seinen Eltern zurückkehrte. Es war nicht so, dass Gott nicht in seinen Gedanken war. Er opferte die Rinder. Es war nicht nur der Gedanke an natürliche Beziehungen: „und er machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm“ (V. 21c).
Nun tadelt der Herr das nicht. Wo es Ihn betrifft, tadelt Er es, aber Elia war nicht der Herr, und da war eben der Unterschied zwischen ihnen. Elia hatte nicht diesen alles verschlingenden Anspruch, der einen Vater und eine Mutter ersetzen sollte; aber der Herr Jesus hatte ihn, und deshalb war es ein Zeichen von mangelnder Wahrnehmung, von mangelndem Glauben, dass der Mann, der im Neuen Testament erwähnt wird, zurückgehen wollte, und sei es, um seinen Vater zu begraben. Das wäre doch viel mehr, als Vater oder Mutter zum Abschied zu küssen, nein, um ihn zu begraben. Sicherlich war es für die Natur unmöglich, sich dagegenzustellen, aber genau das ist es – der Herr, der Gott des Himmels und der Erde, war da, und der allererste Punkt des Glaubens ist, dass sein Anspruch an erster Stelle stehen muss; er sollte nicht einmal gehen und zuerst seinen Vater begraben. Christus zuerst, und nicht einmal das Begräbnis des Vaters!