Behandelter Abschnitt 1Mo 28
In diesem Kapitel finden wir Jakob, der von Isaak gerufen und nach Paddan-Aram gesandt wurde, um eine Frau zu finden, mit El-Schaddais Segen auf ihm. Nun beginnt das Handeln Gottes in seiner Regierung offenbar zu werden, und Jakob ist das beständige Vorbild des Volkes Gottes, das nicht wie Abraham in Gemeinschaft mit Gott wandelt, und folglich auch das erste Vorbild eines Fremden und eines Anbeters; nicht wie der Sohn, auferstanden von den Toten und im himmlischen Land, sondern ein Ausgestoßener; gezwungen, wie ein Fremder, ein Fremder gegen seinen Willen unter der Regierung Gottes zu sein, und folglich das passendste Vorbild Israels, wegen seiner Untreue aus dem eigenen Land vertrieben, unter der korrigierenden Züchtigung hindurchgehend, aber zuletzt mit Ruhe und Freude hier auf der Erde gesegnet.
Das ist es, was Jakob vorbildet – keiner ist besser geeignet, ein solches Vorbild zu sein, wie wir durch den Namen, den Gott ihm gibt, feststellen werden. „Und Isaak rief Jakob und segnete ihn; und er gebot ihm und sprach zu ihm: Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans. Mach dich auf, geh nach Paddan-Aram, zum Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter; und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Und Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich“ (V. 1–3).
Jakob macht sich also auf den einsamen Weg und geht nach Paddan-Aram, und dort träumt er, und er sieht über der Leiter den Herrn stehen, der sich Jakob als der Gott seiner Väter bezeichnet. „Ich bin der Herr, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deinen Nachkommen. Und deine Nachkommen sollen wie der Staub der Erde werden“ (V. 13.14).
Beachte wieder die Beständigkeit des Wortes Gottes. Kein Wort hier über die Sterne des Himmels. Abraham hatte beides; Isaak hatte allein den himmlischen Teil, und Jakob allein den irdischen. Und Er sagt: „Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe“ (V. 15).
Jakob erwacht; aber, wie es immer der Fall ist, wenn ein Mensch einfach unter der Regierung Gottes steht, ohne in seiner Gnade gegründet zu sein, gibt es einen Alarm. Die Gegenwart Gottes ist mehr oder weniger ein Schrecken für den Gläubigen, wie er es auch ausdrückte. „Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes als Gottes Haus, und dies ist die Pforte des Himmels“ (V. 17). Viele von uns mögen erstaunt sein, an eine solche Verbindung zu denken, dass das Haus Gottes mit Schrecken verbunden sein soll. Aber so muss es immer sein, wo das Herz nicht in der Gnade gegründet ist; und Jakobs Herz war weit davon entfernt. Er stand unter der Gnade, war aber in keiner Weise in der Gnade gegründet. Dennoch gibt es keinen Zweifel an Gottes Gnade ihm gegenüber, so wenig er ihre Fülle auch zu schätzen wusste.
Dann steht Jakob früh auf, nimmt den Stein, den er zu seinem Kopfkissen gemacht hatte, und stellt ihn auf, nennt den Ort Bethel und legt ein Gelübde ab; denn alles hier hat einen jüdischen Beigeschmack: – „Wenn Gott30 mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen“ – seine Forderungen waren keineswegs groß, die Gesetzlichkeit ist notwendigerweise engstirnig – „und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, so soll der Herr mein Gott sein. Und dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein; und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir gewiss den Zehnten geben“ (V. 21.22). Er war in keiner Weise ein von sich selbst oder von der Erde befreiter Mensch. Es ist so gut wie möglich das Bild eines Mannes unter dem Gesetz. Wie passend also für das Bild des Juden, der durch eigene Schuld vertrieben wurde, aber unter der mächtigen Hand Gottes unter der Regierung, aber am Ende in seiner Barmherzigkeit zum Guten! Das ist genau das, was Jakob selbst zu beweisen hat, wie wir sehen können.
30 Es gibt keine wirkliche Schwierigkeit, die Angemessenheit der verschiedenen göttlichen Namen in diesen Kapiteln zu verstehen, je nach dem Motiv, das vorherrscht. So ist El-Schaddai der eigentümliche patriarchalische Name des garantierten Beschützers; Jahwe der besonderen Beziehung für die Bundessegnungen Israels gemäß der Verheißung; aber dann ist Jahwe-Elohim in seiner eigenen Majestät, sonst wäre er eine bloß nationale Gottheit. Vergleiche dazu 1. Mose 17, wo ausdrücklich Jahwe erscheint und sich El-Schaddai nennt, aber gleich danach als Elohim mit Abram redet. Siehe auch 1. Mose 22,1.8.9.12, und die Verse 11.14.15.16, wo das verschiedene Urkundensystem offensichtlich widerlegt wird. Esau hat in 1. Mose 27 weder einen Bund noch einen göttlichen Namen irgendeiner Art.↩︎