Behandelter Abschnitt 1Mo 25,19-34
Nachdem ich bereits die Stellung Isaaks aufgezeigt habe, fasse ich kurz mit der Bemerkung zusammen, dass er deutlich als Repräsentant des Sohnes vor uns steht, und dies auch als gestorben, auferstanden und im Himmel. Alle werden es verstehen, die sich daran erinnern, dass wir seinen Tod und seine Auferstehung im Vorbild in 1. Mose 22 hatten; und dann, nach dem Ableben derjenigen, die das Bild des neuen Bundes war, kommt das völlig neue Handeln Gottes in der Berufung der Braut für den Sohn, die hier sorgfältig und ausschließlich mit dem Vorbild des Himmels verbunden ist. Der Zusammenhang mit dem großen Geheimnis des himmlischen Christus und der Versammlung, seinem Leib und seiner Braut, braucht jetzt nicht weiter betont zu werden.
Wir haben hier, bevor wir die Geschichte Isaaks bis zum Ende verfolgen, eine Begebenheit, die uns die Geburt der beiden Söhne Isaaks und Rebekkas vor Augen führt. Gott hatte schon bei dem Sohn der freien Frau Sara das Prinzip seiner Auswahl bekräftigt, als das Kind des Fleisches beiseitegestellt wurde. Aber es gab diesen Unterschied. Er stellte nur in vorbereitender Weise das große Prinzip der Souveränität Gottes heraus. Es gab einen Unterschied bei der Mutter, wenn auch nicht beim Vater. Es war in der Weisheit Gottes notwendig, dass die Souveränität noch ausdrücklicher betont wurde. Und so war es auch jetzt; denn Esau war der Sohn desselben Vaters und derselben Mutter wie Jakob, und in der Tat waren sie Zwillinge. Es war daher unmöglich, eine engere Ähnlichkeit zwischen irgendjemandem zu finden als bei diesen beiden Söhnen Isaaks und Rebekkas. Nichtsdestoweniger zeigt Gott von Anfang an, völlig unabhängig von irgendwelchen Gründen, die eine Bevorzugung bestimmen könnten, dass Er souverän ist. Er kann Barmherzigkeit bis zum Äußersten zeigen, und das tut Er auch; doch Er ist Gott, und daher behält Er sich das Recht der Auserwählung vor. Auch Menschen tun dies; und Gott wäre dem Menschen unterlegen, wenn Er es nicht täte. Aber Er beansprucht seine Auswahl und trifft sie, indem Er sie in der deutlichsten Weise darlegt, die, wie wir wissen, in der Kraft des Geistes Gottes im Römerbrief behandelt wird und auf die an anderer Stelle in der Bibel angespielt wird. Ich erwähne das nur beiläufig, um zu zeigen, wie deutlich es sich aus den Umständen ergibt.
Gleichzeitig gibt es noch etwas anderes zu bedenken. Die weitere Geschichte veranschaulicht die beiden Männer und ihre Nachkommenschaft; denn was auch immer über das Versagen Jakobs gesagt werden mag, es ist völlig klar, dass nicht Jakob, sondern Esau ein Ungöttlicher war und daher Gott und sein Erstgeburtsrecht verachtete. Das wird in demselben Kapitel deutlich gemacht. Aber die Auswahl Gottes war vor allem anderen, und Gott hat sie eindeutig getroffen. Ich möchte nur ein weiteres Wort hinzufügen, dass, obwohl die Schrift überdeutlich sagt, dass Er ihn erwählt hat, unabhängig von irgendetwas, das diese Auswahl festlegt, wird an keiner Stelle des Wortes Gottes gesagt oder angedeutet, dass der ernste Ausdruck des Propheten „Esau aber habe ich gehasst“ (Mal 1,3) von Anfang an galt. Die Erwählung war wahr, aber nicht der Hass. In der Tat ist es so weit von der Wahrheit entfernt, dass wir die klarsten Fakten sehen, die einem solchen Gedanken entgegenstehen. Im ersten Buch der Bibel wird die Erwählung Jakobs und nicht Esaus deutlich gemacht; im letzten Buch der Bibel, der Prophezeiung Maleachis, wird der Hass gegenüber Esau zum ersten Mal klar bekräftigt. Wie bewundernswert ist das Wort Gottes hierin! Freuen wir uns erstens, dass Gott seine Auswahl trifft; zweitens, dass Gott, weit davon entfernt, seinen Hass damals auszusprechen, gewartet hat, bis es jemand gab, der ihn offensichtlich verdiente – Er wartete, wie wir sehen, bis zum Letzten. Zwei so unterschiedliche Dinge zu vermischen, die Auswahl am Anfang mit dem Hass am Ende zu verwechseln, scheint nichts anderes zu sein als die enge Torheit des menschlichen Verstandes. Die Wahrheit ist, dass alles Gute auf Gottes Seite liegt, alles Böse auf der des Menschen. Er ist souverän; aber jeder, der verdammt wird, wird sich selbst die absolute Gerechtigkeit dessen eingestehen.