Behandelter Abschnitt 2Sam 24
Dieses Kapitel bringt uns eine Begebenheit mehr, mit der das Buch schließt. „Und der Zorn des Herrn entbrannte erneut gegen Israel; und er reizte David gegen sie, indem er sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda! Da sprach der König zu Joab, dem Heerobersten, der bei ihm war: Geh doch umher durch alle Stämme Israels, von Dan bis Beerseba, und mustert das Volk, damit ich die Zahl des Volkes weiß“ (V. 1.2).
Oh, wie schnell wird der Herr vergessen. Er war alles für David, und alles für Israel, und doch wiederholte David jetzt die Sünde Sauls im Prinzip. Das Volk wollte einen König haben, als Gott ihr König war; und der König betrachtet das Volk nur als sein eigenes Volk. Das Volk vergaß, dass Gott sein höchstes Teil war: es wollte wie die Nationen sein; und der König, den Gott gab, suchte nun ein Volk nach Art eines Heiden. Das war die schlimmste Untreue Davids, jetzt offensichtlich eine Falle für den König. Sie wurde bei Israel verurteilt; wie viel mehr wurde sie bei David verurteilt! Sogar Joab war alarmiert und schockiert. Er empfand, dass es nicht nur ein Verbrechen war, sondern (was ihn weit mehr interessierte) ein Fehler. Joab hätte nicht viel von einer Sünde gehalten, wenn sie ihm politisch nützlich erschienen wäre; aber Joab war ein zu guter Politiker, als dass er sich eines Fehlers schuldig gemacht hätte, und sein schnelles Auge erkannte bald, dass die Zählung Israels ein fataler Fehler war; nicht, dass es ihm darum ging, dem Herrn zu gefallen, aber er wollte seinem Unmut ausweichen und empfand für die Interessen des Königreichs seines Onkels David.
Der König fährt fort, trotz Joabs Beschwerde. Die Zahl wird aufgenommen, und es scheint, als hätte Gott sie nicht gesehen und nicht gehört. Monate und Monate vergingen, und der Wille und das Wort des Königs wurden immer noch ausgeführt; aber dann kommt die schwere Strafe von Gott, und David muss sich entscheiden, welchen der drei Schläge seines Zornes er haben will. David, schuldig wie er war, wählte wie ein Mann des Glaubens; denn der Gläubige zeigt seinen Glauben, sogar nachdem er derart falsch gehandelt hatte. David zieht unter allen Umständen die Hand Gottes, auch wenn sie gegen ihn ausgestreckt war, der Hand des Menschen vor. Aber Gottes Hand hat nicht nachgelassen. Aus lauter Liebe, um seines Namens willen, konnte und wollte Gott nicht schonen; und die Pest fegte als schreckliche Geißel über Land und Leute hin. Aber mitten im Gericht erfreute sich die Barmherzigkeit daran. Und eben jenes Jerusalem, von wo der schuldige Befehl ausging, war der Ort, an dem die Hand des Gerichts zum Stillstand kam; und wenn die Gnade sich so als mächtiger erweisen würde als das Gericht – und das wird immer der Fall sein –, dann würde sich die Gnade in jeder Hinsicht erweisen, denn Gott hörte auf David.
Der Schuldige, der die Pest über Israel gebracht hatte, verwendet sich für das Volk und wird erhört. Es war auf der Tenne eines armen Fremden – eines Heiden –, wo die erhobene Hand des Engels zum Stillstand kam. Dieser erkaufte Besitz des Königs würde zum Ort des Hauses Gottes werden, des gesegneten Verbindungsgliedes zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch. Das wird in Tagen geschehen, die in einer noch stöhnenden Welt dämmern würden, aber sicher gesegnet sein würden unter dem Herrn Jesus.
Er ist jetzt nicht meine Aufgabe, weiter bei diesem Buch zu verweilen. Ich überlasse euch das Studium dieses gesegneten Themas. Gott allein kann euch einen Vorgeschmack von der Schönheit und der Kraft seiner eigenen Wahrheit durch unseren Herrn Jesus geben.