Drinnen oder draußen? (Kap. 22, 15)
Nachdem die letzte Seligpreisung des Herrn in Vers 14 mit seiner herrlichen Verheißung verklungen ist, folgt nun nochmals ein furchtbarer Ausspruch über verschiedene Sünderkategorien. Schon in Kap. 21, 8 sahen wir unter dem Titel «Die Ausgeschlossenen. eine schreckliche Liste von Sündern aller Benennungen, deren Teil in dem Pfuhl ist, der von Feuer und Schwefel brennt. Hier in diesem Wort werden nochmals zum Teil dieselben Sünder an ihr schreckliches Ende erinnert und damit indirekt zur Buße gerufen.
In folgendem lassen wir aus Ährenlese, Jahrgang 6, Blatt 4, eine allgemeine Schilderung der Schrift über das entsetzliche «Draußen» des Sünders folgen. Möchten diese ernsten Worte irgend einem unbekehrten Leser zum ewigen Heile dienen, oder aber dem einen und andern zu Anregungen in der Evangeliumsverkündigung Handreichung bieten.
Wir haben in der Schrift eine Anzahl wuchtiger, ja erschütternder Beispiele von «Drinnen und Draußen». Sie zeigen besonders unentschiedenen Menschen die entsetzliche Folge einer Vernachlässigung des Heils in Christo. Folgende Ausführungen sollen dazu dienen, dass viele Unentschiedenen sofort den Schritt von «Draußen» aus der Welt und Sünde nach dem «Drinnen» tun. Wir lassen an unserm Auge vorüberziehen:
Die Arche. Von Furcht bewegt, hatte sie Noah gebaut (Heb 11,7). Er wusste, dass nur in ihr Sicherheit vor der kommenden Flut sei, denn als sie kam, raffte sie alle hinweg, die nicht in der Arche waren (Mt 24,39). Noah und die Seinen gingen auf Gottes Befehl in die Arche ein und waren sicher. Seine Zeitgenossen aber erkannten dies nicht und blieben draußen und kamen um. Jesus ist die wahre Rettungsarche, nur wer bei Ihm ist, ist geborgen (Joh 3,36). Wie nur die, die drinnen waren, gerettet wurden, so ist für die, die in Jesu sind, keine Verdammnis (Röm 8,1). Wo bist du, drinnen oder draußen?
Sodoms Untergang (1. Mose 19). In letzter Stunde
sandte Gott, auf Abrahams Fürbitte hin (Kap. 18), Engel nach Sodom, um
zu retten, was sich retten lassen wollte; auch hier gab es nur ein
Entweder oder. In Sodom (Welt) bleiben heißt: mit ihr untergehen (1Joh 2,17). Herausgehen heißt: gerettet sein, wie dies Lot erfuhr. Noch
andere außer Lot waren gewarnt worden (Vers 14), aber sie achteten nicht
auf dieses «Gehet aus» und kamen um. Damals waren es die Engel, die da
riefen: «Gehet aus» (Vers 12), heute sind es Gottes Diener. Höre auf sie
und du bist geborgen, wenn das Gericht kommen wird. Die dem Wort
glaubten, wurden gerettet, die aber nicht glaubten, kamen um (
Das Passahlamm (2. Mose 12). Jedes Haus musste unter
der Deckung des Blutes des Passahlammes stehen. Nur unter dem Blute war
Sicherheit. Da gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder drinnen im Hause,
an dem das Blut war, geborgen sein, oder draußen sein und dem Würgengel
anheimfallen. Bist du gedeckt durch das Blut des Heilandes? (
Das Haus der Rahab (Jos 2,19). Jericho stand unter düsteren Gerichtswolken, aber vor Toresschluss kamen noch Männer Gottes mit einer Gnadenbotschaft. Klar tritt hier das Bild von «Drinnen und Draußen» vor unsere Augen. Nur in Rahabs Hause war Sicherheit. Sie war eine große Sünderin, aber durch den Glauben gerettet (Heb 11,31). Nun, da sie glaubte, rief sie alle in ihr Haus, weil dieses das einzige war, auf dem Gottes Verheißung lag. In Jos 6,22 lesen wir, was geschehen ist. Josua befahl, alle in Rahabs Hause in Sicherheit zu bringen, dann kam das Gericht über die, die außerhalb dieser Stätte waren. Es gibt nur ein Haus auf Erden, in dem Sicherheit ist, dies ist das Haus Gottes (1Pet 2,5). Bist du drinnen in diesem Hause, eingefügt als ein lebendiger Stein? Dann wohl dir! Christus, der Herr Seines Hauses, wird bald kommen und alle Hausgenossen ins obere Vaterhaus bringen. Wer nicht hier unten in diesem Hause drinnen ist, wird bestimmt droben draußen stehen.
Die zehn Jungfrauen (Mt 25). «Klug oder töricht», «mit oder fern vom Bräutigam», «eingegangen oder draußen», welche Gegensätze! Alles Bitten und Klopfen nützt den Törichten nichts mehr. Nicht die äußere Form (Jungfrauen, Lampen), sondern das Wesen (das Öl) ermöglichte ihnen das «Drinnen» (Röm 8,9). Nur wer Christi Geist hat, wird drinnen sein.
Das Buch des Lebens. Vom Buch des Lebens ist in der Heiligen Schrift des öfteren die Rede, und aus allem geht deutlich hervor, dass es eine sehr wichtige Sache ist. Paulus spricht davon in Phil 4,3, und der Herr sagt den Seinen: «Freuet euch, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind» (Lk 10,20). Aus diesem erkennen wir, dass es solche gibt, die ins Buch des Lebens geschrieben sind, und dass dies ein Gegenstand wahrer Freude ist. Warum? Das Buch des Lebens ist die himmlische Stammrolle, und jeder, der in ihr eingetragen ist, ist ein Himmelsbürger. Wie verhält es sich aber mit denen, die nicht im Buche des Lebens stehen? Ihr Teil ist im Feuersee (Off 20,15). Wie ernst und wie furchtbar! Das ewige Wohl und Wehe eines Menschen hängt also davon ab, ob sein Name im Buch des Lebens steht oder nicht. Bist du drinnen oder draußen?
Das neue Jerusalem (Off 22,14). Inner- oder außerhalb der Stadt. Drinnen sind die, die ihre Kleider helle gemacht haben (Off 7,14). Draußen sind die Unreinen. Nur Gewaschene haben Teil mit Jesus (Joh 13,8; Off 1,5). Es wird nichts Unreines dort eingehen (Off 21,27). Bist du gewaschen von deinen Sünden in Seinem Blut, so wirst du dereinst drinnen sein; bist du es aber nicht, so wirst du draußen sein.
Möchten sich viele über dieses (Drinnen oder Draußen» ernstlich prüfen und nicht ruhen, bis sie die Gewissheit haben: auch ich bin drinnen.