Christus alles in allem (Dr. Moule)
Unsere Betrachtungen über diese Epistel wollen wir mit einem zusammengefassten Rückblick schließen. Obwohl der Apostel viele wichtige Gegenstände berührt, ist doch Jesus Christus das Hauptthema. Vom Anfang bis zum Ende ist Christus unter den verschiedensten Gesichtspunkten gepredigt. Allein das oftmalige Wiederholen des persönlichen Namens des Herrn muss uns auffallen. In den 104 Versen der Epistel kommt er etwa 40 mal vor, und das deutet darauf hin, dass der Apostel nicht eine Sache predigte, sondern Christus Jesus, den Herrn.
1. Einleitend bezeichnet der Apostel sowohl sich selbst als auch seine Mitarbeiter, als „Diener“ (Untertanen) Jesu Christi. a) Hernach nennt er die Empfänger des Schreibens "Heilige in Christo Jesu", und dankt Gott für die Teilnahme am Evangelium. Er ist auch überzeugt, dass das Werk vollendet sein wird auf den Tag Jesus Christi hin. b) Ferner redet der Apostel in der Gefangenschaft, als von seinen Banden um Christi willen. Dieses sein lebendiges Zeugnis hat einige Brüder im Herrn mutig gemacht, das Wort Gottes ebenfalls ohne Furcht und Zagen zu verkündigen.
2. Dann freut sich der gebundene Apostel, dass Christus, wenn auch mit unlauteren Motiven, verkündigt wird, und dass nicht zuletzt Christus an seinem Leibe, ob durch Leben oder Tod, verherrlicht wird. Leben ist für ihn Christus - und Sterben ist für ihn Christus. a) Ersteres im Glauben, letzteres im Schauen. Es scheint, als bekomme er nie genug von Christus, und sein ganzer Mensch sehnt sich nach immer tieferer und engerer Gemeinschaft mit Ihm. b) Der Apostel möchte an sich erleben, was er auch den Galatern schreibt: „Dass Christus in euch gestaltet wird“ (Gal 4,19). c) Weiter gibt er seiner Hoffnung Ausdruck, ihnen unverzüglich Timotheus zu senden, sobald er sehen wird, wie es mit seiner Lage werden wird. d) Dann hat er das Vertrauen zum Herrn Jesus, dass er auch selber bald kommen könne.
3. Und redet der Apostel von der Freude, so ist es die Freude im Herrn. a) Spricht jemand von Ruhm, so sagt er: „Wir rühmen uns Christi Jesu“ . b) Ist die Rede vom Gewinn, so will er Christum gewinnen. Und was die Weisheit dieser Welt betrifft, - so zieht er die Erkenntnis Christi Jesu vor, damit er die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden erkenne. c) Kommt die Gesetzesgerechtigkeit in betracht, so kennt er nur die Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesum Christum. d) Was die Hinfälligkeit unseres Leibes angeht, so freut er sich der Gewissheit, ein Heim im Himmel zu haben, und von dannen unseren Herrn Jesum Christum zu erwarten, der unseren schwachen, gebrechlichen Leib der Niedrigkeit sogar dem Leibe Seiner Herrlichkeit gleichgestalten wird.
4. Dann versichert der Apostel die Gläubigen von der allgenugsamen, herrlichen Segensfülle Gottes durch Jesum Christum.
5. Und endlich wünscht er jedem Gläubigen zu Philippi eine enge und innige Geistesverbundenheit durch die Gnade unseres Herrn Jesu Christi.