Die wichtigste Frage
Verweilen wir noch einige Augenblicke bei der wichtigen Frage in Vers 10: „Herr, was soll ich tun?“ Die richtige Antwort ist für den Fragesteller von großer Tragweite. Gott hatte die Gedanken und Pläne des Saulus durchkreuzt ‑aber was sollte er nun tun? Dieses Problem war für Saulus noch ungelöst, und doch bedeutete es für ihn:
Ein reumütiges Bekenntnis. Saulus wusste ganz genau was er wollte, aber durch das göttliche Anhalten mitten auf dem Wege bedauerte er die Verkehrtheit und das große Unrecht seines Vorhabens. Er erkannte, dass er auf besonders sündigem Wege war. Und als sein Gewissen plötzlich erwachte, überwältigte ihn eine göttliche Traurigkeit so sehr, dass er alle gefassten Pläne aufgab und bedingungslos kapitulierte.
Neue Erkenntnis. Eine Flut ungeahnter Eindrücke kam über ihn. Als Jesus, das Licht der Welt, ihn erleuchtet hatte, erkannte er die ganze Wahrheit über sich und seinen Zustand. Es wird ihm in jenen Augenblicken kaum besser ergangen sein als Hiob, da er sagte: „Ich verabscheue mich selbst.“
Eine Umwälzung. Saulus war ein arger Rebell gegen Gottes Sohn. Bis aufs Blut hatte er „die Sekte der Nazarener“ verfolgt. Aber genau so eifrig wie er zuvor im Verfolgen war, war er hernach im Suchen nach Verlorenen und in der Hilfe an den Heiligen. So handeln heute noch alle, die den Herrn als ihren Retter angenommen und sich Ihm völlig geweiht haben. Wie ermunternd ist es zu wissen, dass Gott die Starken zum Raube hat und ganz neue Menschen aus ihnen macht.
Eine große Entscheidung. Jesus, der Herr, hielt Saulus .in seinem Laufe an. Es bedeutete eine Entscheidung, einen Wendepunkt für ihn; ein Aufgeben des alten und ein Ergreifen des neuen Lebens und Dienstes. Dasselbe gilt auch heute noch für jeden, dem der Herr Jesus in den Weg tritt. Nun ist Saulus willens den Meister zu wechseln. Nicht mehr dem Hohen Rat, sondern dem Herrn will er dienen. Er verlässt das Hinter‑ihm‑Liegende ‑hat genug davon! Hinfort heißt es: „Herr, was willst Du?“' In diesen wenigen Worten liegt der Ausdruck einer restlosen Hingabe. Wie einfach geht es doch bei einer echten Bekehrung zu, wie wenige Worte erwartet der Herr!
Die göttliche Antwort. Gott gibt jedem ehrlichen Fragesteller Bescheid. Ohne Verzug antwortete Er, indem Ananias als Überbringer der göttlichen Botschaft zu Saulus gesandt wurde. Ein schlichter, einfacher Mann musste dem hochgelehrten Saulus den Weg zeigen, und er war demütig genug, sich mit seinen Worten begnügen zu lassen. Die ersten Schritte im Glaubensleben sind gewöhnlich dem Vermögen des Gottsuchers angepasst. Gott erwartet nicht mehr, als dass der reumütige Sünder seine Hand in Gottes Hand legt und sich nun Schritt für Schritt glaubensvoll führen lässt. Leser, hältst du Jesu Hand?