Heil in Jesu Namen
Obgleich in jenem Rat, vor dem die Apostel erschienen, Herren mit einflussreichen Namen vertreten waren, überging sie Petrus und wies unerschrocken auf den höchsten aller Namen, auf den Namen J e s u s hin. Er kümmerte sich nicht darum, dass der Rat verboten hatte, in diesem Namen zu reden. Jedem Kind Gottes, das im Herrn Vergebung der Sünden und ewiges Leben gefunden hat, wird der Name Jesus über alle Namen gehen und ein freimütiges Bekenntnis dieses herrlichen Jesusnamens wird gewiss die Folge sein. In diesem Namen ist:
Rettung. «Du sollst Seinen Namen Jesus heißen; denn
Er wird Sein Volk erretten von ihren Sünden» (Mt 1,21). So lautete
es schon bei der Geburtsankündigung des Herrn. Und in Apostelgeschichte 2,21 versicherte Petrus bereits, dass jeder, der diesen Namen anrufe,
gerettet werde, und dasselbe wiederholte er vor dem Synedrium. In Jesu
Tagen fühlten sich besonders Rettungsbedürftige mächtig zum Herrn
hingezogen (Mt 9,10), ja, so sehr, dass man Ihm deshalb den Vorwurf
machte: „Er nimmt Sünder an und isst mit ihnen“ (Lk 15,2). Jeder
Sünder, der diesen Namen anruft, darf wissen: mir wird Heil durch den
Glauben an Jesus, ja, selbst die Gerechtigkeit Gottes zuteil (
Vergebung. Jeder, der an den Sohn Gottes glaubt, empfängt Vergebung in Seinem Namen (Apg 10,43). Petrus bezeugte: alle Propheten haben geweissagt, dass, wer diesen Namen anrufe, Vergebung erlange. Dies hatte schon ein David in reichern Maße erfahren, man lese die Psalm 32 und 51. Auch die große Schar an Pfingsten und Saulus wussten die Vergebung zu rühmen (Kapitel 2, 37; Kapitel 9). Ehedem lastete die große Schuld schwer auf ihnen, die aber durch das Anrufen des Namens des Herrn alsbald getilgt wurde (Jes 53,5; Jer 31,34; Dan 9,24; Micha 7,18; Hab 2,4; Sach 13,1). Der Name Jesus steht zwischen dem Sünder und Gott und deckt alle Sünden zu.
Gemeinschaft (Mt 18,20). Gläubige, die sich im Namen Jesu versammeln, erfahren Jesu Nähe. Wie wenig wird doch diese Wahrheit erkannt und verwirklicht. Wenn der Glaube an Jesu Gegenwart fehlt, sind die Zusammenkünfte kraftlos, können wir aber in Wahrheit singen: „Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor Ihn treten“, dann fließen Ströme des Segens.
Erhörung (Joh 16, 23). Es ist eine herrliche Verheißung des Herrn, wenn Er sagt: „So ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird Er es euch geben.“ Jeder darf also leere Hände dem Herrn entgegenstrecken, um sie sich füllen zu lassen. Da ist das Beten und das Erflehte zu erwarten, leicht gemacht. Jesus sagt in Joh 15,7: „Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten was ihr wollt, und es wird euch gegeben werden.“
Kraft. Dieser Jesusname gab dem Lahmen vor der Tür
die Kraft, aufzustehen, zu hüpfen und zu loben. Das Gehen, das Kinder
lange lernen müssen, konnte der einstmals Lahme in einem Augenblick. In
diesem Namen ist sowohl Kraft zum Wandel für jeden Gläubigen (
In diesem Namen ist Kraft für den Dienst. Die Feinde Jesu verboten den Aposteln, in diesem Namen zu reden (Apg 4,17-20). Eben hatten sie gesehen, was durch diesen Namen geschehen war, ‑ dass Tausende sich bekehrt hatten ‑ das sollte aber durch das Verbot der Feinde verhindert werden. Diener Gottes treten im Namen Jesu auf, weil sie Dessen Botschafter sind (2Kor 5,20). Das Zeugnis in Jesu Namen ist mächtig und wirkt wie eine gewaltige Revolution sowohl im einzelnen Menschen, als auch in ganzen Ortschaften (Mt 10,18-19). Das Zeugnis der Apostel ist der beste Beleg nach der Seite hin (Apg 2,11 ff.; 3, 12-16; Röm 1,16; 1Kor 1,17,18). Ihm, der uns sendet, ist alle Gewalt gegeben (Mt 28,20).
Zusicherung. Die Schriftstellen, die lehren, was für Schätze und Reichtümer dem Gläubigen in diesem Jesusnamen zugesichert sind, sind sehr zahlreich (2Kor 6,10), um so mehr tritt aber auch die Armut aller hervor, die diesen Namen ablehnen (Lk 12,21; 16,24). Mit diesem Namen hängen vielseitige Verheißungen zusammen, nämlich: Seligkeit (Röm 10,13), Bewahrung (Joh 17,11), großer Segen (4. Mose 6,27), Wunderkräfte (Mk 16,17), dazu noch reicher Lohn am Tage Christi (Mk 9,41).
Sieg. In Jesu Namen ist Sieg über Sünde (Röm 6,14-15),
Sieg über Satan (1Joh 2,13-14) und Sieg über die Welt (
Ein ermunterndes Beispiel vom triumphierenden Endsieg des Gläubigen wird uns im Heimgang des Stephanus vor Augen geführt, indem er betete und sprach: „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf“ (Apg 7,59). Der Herr Jesus, in dessen Namen Stephanus gezeugt und den er vor der Feindesschar verherrlicht hatte, begrüßte Seinen treuen Diener droben in der Herrlichkeit.
Es ist in keinem andern Heil
Dass nur in Jesus allein Heil ist, wissen leider die meisten Menschen nicht, darum müssen wir ihr nutzloses Suchen an den löchrigen Brunnen dieser Welt wahrnehmen. Unsere Aufgabe heute ist dieselbe wie die der Apostel damals, nämlich, ihnen das alleinige Heil durch Jesus Christus zu verkündigen.
Petrus wusste, Jesus ist: der Einzige, auf den wir hören müssen (Mt 17,5) ; der Einzige, der zum Himmel führt (Joh 14,6); der einzige Grund, auf den der Mensch bauen kann (1Kor 3,11); die einzige Tür zur Seligkeit (Joh 10,9); die einzige Sühnung für Sünde (Heb 9,12); das einzige Mittel, das dem Menschen Rettung und Frieden bringt (Gal 1,8-9).
Die Unerlässlichkeit des Heils in Christo. Warum benötigt der Mensch dieses Heil? Weil er des Ruhmes ermangelt, den er vor Gott haben sollte. Groß ist seine Schuld! Seine Sünden sind zahlreicher als die Haare seines Hauptes (Psalm 40,13). In alle seine Taten mischen sich Sünde und Ungerechtigkeit. Von der Fußsohle bis zum Scheitel ist nichts Gutes an ihm. Das Heil in Christo aber ist eine Decke, die alle Schuld und Sünde zudeckt. Wer zu diesem Heil greift, ist glückselig (Psalm 32). So wenig wie Mose die zerbrochenen Gesetzestafeln flicken konnte, so wenig kann der Sünder seine Sünde ungeschehen machen. Aber wie Gott dem Mose neue Tafeln gab, so erhält der Sünder durch das Heil ein neues Herz, ein neues Leben.
Weil er durch Satans Macht an ihn gebunden und an ihn verkauft ist (Röm 7,19). Die Schrift und der tägliche Anschauungsunterricht geben uns Beispiele genug von Gebundenen aller Art. Alles Sich‑losmachen‑wollen von Sündenketten ist nutzlos. Das Gute, das der Mensch will, tut er nicht, aber das Böse, das er nicht will, das vollbringt er. Da sind die Fesseln der Geldliebe, der Fleischeslust, des Zornes, der Eitelkeit oder des Aberglaubens. Der Mensch hat wohl die Sehnsucht nach Freiheit, nach Gut tun, aber Satan lässt ihn nicht los. Das Heil in Christo aber bringt Befreiung. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, Gefangene zu befreien“ (Lk 4,18). Frei ist jeder in dem Augenblick, da er dieses große Heil annimmt. Und gleich wie der Sünder durch den Glauben an Jesus Befreiung von der Schuld der Sünde, also Vergebung erlangte; also ist der an Jesu Erlösung Glaubende frei von jeder Gebundenheit. Er muss nicht mehr der Sünde dienen. Welchen der Sohn frei macht, der ist recht frei.
Weil er ein Knecht der Todesfurcht ist (Heb 2 15). Nichts fürchten
die meisten Menschen so sehr, als den Tod. Sie wissen nur zu genau, dass
mit dem Tode nicht alles aus ist, obwohl man versucht, dies immer wieder
zu beweisen. Unwiderleglich ist die Schrift, die sagt: „Es ist dem
Menschen gesetzt einmal zu sterben, hernach aber das Gericht“ (
Weil er mit Schaudern ans kommende Gericht denkt. Wer sich nicht bekehrt, für den hat Gott Sein Schwert gewetzt und Seinen Bogen gespannt. Daran zu denken ist furchtbar. Vor Ihm wird jeder gewogen wie einst Belsazar. Ohne dieses Heil in Christo zu sterben heißt also hoffnungslos sein, denn wie der Baum fällt, so bleibt er liegen. Vor dem weißen Thron gibt es kein Entkommen (Off 20,11 ff.). Aber für die, so in Christo Jesu sind, gibt es keine Verdammnis (Röm 8,1) ; wohlverstanden, nur für diese. Das Blut Jesu macht frei von aller Sünde und befähigt zum Anteil des Erbes der Heiligen. Ergreife dieses Heil und du bist gerettet. Paulus schreibt in 1Tim 6,12: „Ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist.“
Beachte den großen Wert dieses Heils. Die Schrift lehrt die Vielseitigkeit dieses Heils.
Denke daran was Gott geopfert hat, dir dieses Heil zu schenken. Er gab nicht weniger als Seinen geliebten Sohn für dich dahin. So ist also in keinem andern Heil als in Seinem Sohne. Unbeschreiblich groß ist das Opfer, das der Vater gebracht hat, als Er Seinen eingeborenen Sohn gab. Es ist unvergleichlich viel größer, als das des Abraham, der seinen Sohn Isaak opferte. Es ist der Wille Gottes, dass kein Mensch verloren gehe, darum gab Er Seinen Sohn. Die göttliche Bedingung für die Rettung des Menschen ist der Glaube (Joh 3,16). Nimm also im Glauben dieses große Heil wie der Lahme und du hast die Gewissheit der Seligkeit.
Betrachte die Liebe des Sohnes. Christus hat uns geliebt, da wir noch Feinde waren. Er hat die. Herrlichkeit verlassen, kam auf diese Erde und nahm die Gestalt des sündigen Fleisches an, einzig um dich und mich zu retten. Ja, denke an jene von Ihm gesprochenen Worte, ehe Er ans Kreuz ging: „Mir bangt vor dieser Stunde“ (Joh 12,27). Wer kann das Zittern und Zagen jener Stunde fassen, in welcher Sein Schweiß wurde wie Blutstropfen?
Denke ferner an die Wunden, die Er auf Golgatha erhielt und an jene dunklen Stunden, als Er von Gott verlassen am Kreuze hing. Wahrlich, Gott hat dich lieb und darum ersann Er dieses große Heil. Wer vermöchte in gebührender Weise das Opfer Christi uns zugut beschreiben?
Überhöre das ständige Mahnen des Heiligen Geistes nicht. Wie oft hat Er auch dich von deiner Sünde überführt und von der großen Notwendigkeit, dass du Jesus haben musst. Oft hast du Ihm widerstanden wie jene in Noahs Tagen; tue es nicht länger, um nicht das gleiche Schicksal teilen zu müssen. Trotz deines Widerstandes ist der Heilige Geist unermüdlich in Seinen Bemühungen, dich zum Sohne zu führen, ergreife also das angebotene Heil, das dir der Heilige Geist anbietet.
Übersieh auch nicht die Tätigkeit der Gemeinde. Überallhin sendet sie ihre Boten, um den Menschen das Heil anzubieten, indem sie ihnen zuruft: „Lasset euch versöhnen mit Gott“ Es dürfte kaum ein Land oder eine Insel geben, wo dieses Heil nicht angeboten wird. Die Gemeinde des Herrn unternimmt also alles, um dir dieses Heil zu ermöglichen. Viele treue Diener Gottes haben dafür ihr Leben gelassen, du aber stehst dieser deiner Seligkeit noch gleichgültig gegenüber. Wache auf, der du schläfst!
Auch die Engel haben großes Interesse an deinem Heil. Von Kindesbeinen an umgeben sie dich und wirken mit an deiner Seligkeit (Mt 18,10; Heb 1,14). Und, wenn du dich bekehrst, so ist Freude im Himmel darüber (Lk 15,10).
Selbst die Unseligen zeigen noch Interesse am Heil der Menschen. Der reiche Mann wünschte sehr, dass Boten zu seinen Brüdern gesandt werden, damit sie Buße tun und sich bekehren sollten, um nicht auch an diesen Ort der Qual zu kommen (Lk 16). Ja, wie groß ist dieses Heil, das dir angeboten wird. Der Vater gab den Sohn für dich. Der Sohn opferte sich selbst. Der Heilige Geist wirkt unermüdlich an dir. Die Gemeinde macht alle Anstrengungen, dich auf den Weg des Heils zu bringen. Engel freuen sich, wenn du dieses Heil annimmst und Verstorbene zittern beim Gedanken, dass auch du an den Ort der Qual kommen könntest. Darum eile und rette deine Seele'.
(Aus „Ährenlese“)