Zwei kostbare Ermunterungen (Joh 16,33)
Der Herr spricht im obigen Wort zwei kostbare Wahrheiten aus: «In Mir habt ihr Frieden» und =Ich habe die Welt überwunden». Sie gleichen einem reichen Vermächtnis an Hinterbliebene. Der heimkehrende Siegesheld darf den Seinen Ruhe und Frieden in einer feindseligen Welt zusichern. Schon in den vorhergehenden Kapiteln hinterläßt der Herr den Seinen:
Reiche Vermächtnisse. Jesus sprach zu den Jüngern:
Vom Geheimnis innigster Gemeinschaft, Kapitel 14, 23;
Vom Geheimnis vollkommener Freude, Kapitel 16, 24;
Vom Geheimnis der Ruhe in Trübsalen, Kapitel 16, 11;
Vom Geheimnis sicherer Zuflucht in jeder Lage, Kapitel 16, 23. In unserem Wort sagt der Herr:
In Mir habt ihr Frieden. Er, der Friedefürst, sichert ihn uns zu (Jes 9,6). Er hat uns diesen Frieden durch Sein Blut am Kreuz erworben (Kol 1,20). Wir besitzen ihn durch den Glauben (Röm 5,1; Heb 10,22). In der Welt klingt das Wort Friede auffallend, wenn nach Kriegen die Kanonen schweigen, oder wenn sich Parteien wieder die Hand reichen. Mit Vorliebe versucht Satan, Unfriede unter Gotteskinder zu säen. Das tat er gleich zu Anfang (vergleiche Apg 2,44 mit 5, 1). In unserem Wort ist nicht der Friede, den wir bei der Bekehrung erhalten, den hatten die Jünger schon, sondern der tiefere:
Der Friede Gottes. Jesus sagt: Meinen Frieden gebe ich euch. Es ist der Friede, den wir beim Herrn in allen Lagen sehen. Selbst vor dem Kreuz sang Er noch mit den Jüngern den Lobgesang (Mk 14,26). Erstaunend ist Seine Ruhe bei der Gefangennahme und vor Seinen Richtern (Mt 26,53-56; 27,14). Sein friedevolles Verhalten versetzte alle in Staunen. Allenthalben ruhte Er im Vater. Er kannte keine Aufregung.
Ein gutes Rezept gibt Paulus in Philipper 4,6. Er selbst hat es erprobt. Auch wir dürfen in Ihm ruhen und Ihn vor der Welt ehren, anstatt unnötiger Aufregung (Lk 10,41). Wir bitten und danken zugleich für die Erhörung (1Joh 5,15), so genießen wir den allen Verstand übersteigenden Frieden.
Einige Beispiele: David befand sich in großer Not (1Sam 30,6; Ps 56,4). Seine Nächsten sprachen von Steinigung. Was machte David? Er stärkte sich in Jehova und erlebte einen großen Sieg. Paulus ruhte selbst vom Tode umgeben in tiefem Frieden und rief anderen Lebensworte zu (Apg 16,25; 27,22-25). Das ist der Herzensfriede, den der Herr den Seinen hinterließ. Beweisen wir ihn vor der Welt im täglichen Leben?
Dem köstlichen Friedensspruch folgt:
Das große Siegeswort. „Ich habe die Welt überwunden.“ Jesu Ausspruch übersteigt alles, was von Gewaltigen auf Erden geredet worden ist. Kämen sie ins dem Munde eines Sterblichen, dann glichen sie dem Größenwahn. Napoleon sagte: Ein Gott im Himmel und ein Kaiser auf Erden. Alexander der Große konnte mit einem kleinen Heer ein Weltreich gründen, aber Frieden brachten beide nicht. Beider Ende ist uns bekannt. Doch wer ist dieser, der sagte: „Ich habe die Welt überwunden?“ Der schlichte Nazaräer! Er hat den Fürsten der Welt besiegt, ihm die zum Abgrund eilende Menschheit entrissen, indem Er für sie in den Tod ging. allen, die an Ihn glauben, darf Er nun ein „Seid getrost“ zurufen.
Was meint der Herr mit dem Wort Welt? Gewiss nicht den Kosmos, die schöne Natur, die Er zu unserem Genuss geschaffen hat, sondern Satan mit der Welt der Sünde, deren Fürst er ist (12, 31; 14, 30) und deren Kinder, in denen er sein Werk hat (Eph 2,2). Es ist die Welt vor der uns die Schrift warnt (1Joh 2,15-17; Röm 12,2). Von ihr sagt Jesus, dass Er sie überwunden hat und wir mit Ihm (Röm 8,31-39).
In welcher Weise hat Jesus die Welt überwunden?
Nicht mit Heer oder Kraft, das hätte er leicht tun können (
Ein ermunternder Zuspruch: „Seid getrost, Ich habe
die Welt überwunden.“ Das ist eine Siegesverheißung für alle Kämpfer.
Das erlebte Josua, der vor einer Welt von Feinden stand, aber da
erschien ihm der große Sieger mit der Zusicherung des Sieges (