Behandelter Abschnitt Mt 24,38-39
Die Tage Noahs. Mt 24,38-39.
Die Schrift nennt zwei markante Männer aus jener Zeit: Henoch und Noah. Beide sind Vorbilder großer kommender Ereignisse. Henoch wurde vor der Flut entrückt und ist ein Vorbild auf die Entrückung der Gemeinde. Die Grundbedingung seiner Entrückung war sein Glaube (Heb 11,5). Die Entrückung fand vor der Flut statt, und so wird auch die der Gemeinde vor der hereinbrechenden Flut, der großen Drangsal, stattfinden. Plötzlich merkten die Leute, daß Henoch nicht mehr da war. Das zeigt, daß sie ihn suchten und nicht fanden. So geschah es auch mit Elias (2Kön 2,16-18). Dasselbe wird gewiß auch bei der Entrückung der Gemeinde sein, da werden viele vergeblich ihre Angehörigen suchen. Das wird einen Schrecken und ein Aufwachen geben!
Noah ist ein Vorbild Israels, über das nach der Entrückung große Drangsalsfluten kommen, das aber, wie Noah, hindurchgerettet werden wird, hinüber auf die neue Erde.
In diesem Wort spricht der Herr von zwei weit auseinanderliegenden Gerichtszeiten:
1.. von den Tagen Noahs und 2.. von denen des Menschensohns. Beide haben große Ähnlichkeit in Bezug auf ihre Sünden und die folgenden Strafen.
I. Wie war es denn in den Tagen Noahs? Trübe in jeder Hinsicht. Da werden 7 verschiedene Sünden genannt. Die Zahl 7, die immer etwas abgeschlossenes Ganzes darstellt, sowohl im Guten als auch im Bösen, zeigt, wie das Maß der Sünde wirklich voll war. Dieselben Sünden finden sich in Verbindung mit der Endzeit wieder. Welche sind diese?
1. Unerlaubte Beziehungen (1. Mose 6,2). Hier handelte sich`s wohl um übernatürliche Beziehungen. In Hiob 1 lesen wir, daß Satan unter den Söhnen Gottes erschien. So ist anzunehmen, daß es sich hier um dämonische Mächte handelt, die Verkehr mit den Menschen suchten. Auch in der Endzeit werden diese Finsternismächte unheimlich stark auftreten (1Tim 4,1; 2Thes 2,10). Die Anfänge davon durchleben wir jetzt schon in allerlei Irrlehren des Spiritismus.
2. Ablehnung (1. Mose 6,3). Die Menschen ließen sich nicht mehr vom Geiste Gottes strafen, da sie acht hatten auf allerlei Lehren der Dämonen. Gewiß hat damals der Geist Gottes mächtig gewirkt. Auch in Zukunft wird der Geist Gottes durch die großen Zeugen der Endzeit gewaltig reden. Man denke nur daran, welche Eindrücke die eben stattgefundene Entrückung machen wird.
3. Bosheit (1. Mose 6,4). Worin diese bestand, wird nicht gesagt; nur das eine, daß die Menschen den ganzen Tag darauf sannen. Boshaftigkeit heißt, mit Lust und Absicht dem andern Weh und Leid zufügen (Ps 119,150; Mt 12,33,34).
4. Gewalttat (1. Mose 6,13). Aus der unerlaubten Beziehung gingen Riesen hervor, und zwar körperliche wie geistige, die alles unterdrückten. Gewalttat werden der Antichrist und der falsche Prophet ausüben (Off 13).
5. Genußsucht und Fleischeslust (
6. Unglaube (1Pet 3,20). Noah, der Umkehr zu Gott predigte, wurde nicht geglaubt. So wird auch in der Endzeit der Unglaube sehr groß sein (2Pet 3,3-4).
7. Gottlosigkeit (2Pet 2,5). Da war offenes sich-lossagen von Gott (Ps 14;
Röm 1,19 ff.) und doch hat Gott keinen Gefallen am Tode des Sünders (Hes 18,23). Die Gottlosigkeit der Zukunft wird ihren Höhepunkt in der Anbetung des Tieres finden (Off 13).
II. Die Rettungsversuche in den Tagen Noahs. Diese bestanden zunächst in der Geduld und Langmut Gottes. Gott wartete 120 Jahre auf Umkehr, die von Noah gepredigt wurde (2Pet 2,5). Die Arche selbst war eine ständige Mahnung zu Umkehr (Heb 11,7). Dazu kam noch jener merkwürdige Tag, da alle Tiere in die Arche gingen, die klüger als die Menschen waren, indem sie sich in die Arche locken und leiten ließen, während die Menschen, die am längsten gerufen, fern blieben.
Groß werden auch die Rettungsversuche in den Tagen des Menschensohns sein. Man denke an die 144000 Gottesknechte, die in Off 7 und 14 genannt werden, die den Frieden hinaustragen werden; ferner an die zwei Zeugen in Off 11, die neben ihrer Predigt große Zeichen und Wunder tun werden. Zu dem kommen noch die vielen Gerichte.
III. Der Abschluß jener Tage. Die Flut kam und raffte alle hinweg. Die Reichen, die sich selbst eine Arche hätten leisten können, und die Armen, die Greise und die hoffnungsvolle Blüte der Menschen. Die Gottlosen und die Religiösen, ja selbst die Helfer am Bau der Arche wurden nicht verschont. Kurz gesagt, alle die den Prediger der Gerechtigkeit jahrzehntelang gehört hatten. Alle wurden mitten aus ihrem Vergnügen herausgeholt, wie jene, die David überraschte (1Sam 30,16,17). So wird es sein in den Tagen des Menschensohns.
IV Was wurde aus denen, die glaubten? Noah und die Seinen, die geglaubt und Gnade bei Gott gefunden hatten, waren in Sicherheit. Die Arche mag nicht immer ruhig geschwommen sein, aber sie war sicher. Da waren alle gleich sicher, ob sie im 1., 2. oder 3. Stockwerk wohnten. Bald durfte die Familie Noah eine neue Erde betreten. So wird es auch sein mit dem gläubigen Überrest in den Tagen des Menschensohns, sie werden mit dem Herrn ins Reich eingehen. Alle, die in Christo sind, kommen nicht in das Gericht, weil sie aus dem Tode zum Leben hindurchgedrungen sind.