Behandelter Abschnitt Ps 150,1-6
Psalm 150
Hier sind wir am Ende des lieblichen Buches der Psalmen angelangt. Man darf diesen letzten Psalm ein großes Halleluja, eine Doxologie, nennen, denn nicht nur alle Kreatur lobpreist Ihn, sondern selbst die Himmelsfeste mit ihren zahllosen Sternen. Alle verfügbaren Instrumente müssen dazu beitragen das Lob Gottes zu vermehren. Gehörst du zu den Lobenden?
Der Ort des Lobgesanges. Damals war es der Tempel. Dahin brachte der Gläubige seine Opfer und betete an. Heute ist es überall da, wo man sich in Seinem Namen versammelt (Mt 18,20; Joh 4,21). Im bescheidenen Stüblein einer Kranken, im Gebetskämmerlein wie Maria (Lk 1) oder wie Jakob auf freiem Felde (1. Mose 28,17.18), Johannes in der Verbannung und heute viele Heilige in Gefängnissen.
In der Feste Seiner Stärke. Im Firmament Seiner Macht, in den Sternen (Hiob 38,7). Sie preisen Ihn für Seine mächtigen Werke (Ps 33,6). Alles lobt im oberen Heiligtum, dem Sitz der Legionen von Engeln und der Erlösten (Off 4 und 5).
Der Grund des Lobes. „Preiset ihn für seine Machttaten.“
1. In der Schöpfung. Wer vermag sie zur Genüge beschreiben? Allein der Schöpfungsbericht, worin die ganze Allmacht und Allwissenheit Gottes geschaut werden, kommen wir nicht aus dem Staunen und müssen den Schöpfer anbeten. Wir sollten Ihn preisen für jede Blume mit ihrem Duft. Durch Seine Macht sind die Himmel gemacht und all ihr Heer durch den Hauch Seines Mundes (Ps 33,6-9). Und wie staunen wir, wenn wir an unsern Leib denken (Ps 138,13-18)?
2. In der Vorsehung. Man denke nur an die zwei Körperschaften Israel und die Gemeinde. Wie Er beide trotz aller Vernichtungsversuche Satans zum herrlichen Ziel bringt. Ja, mit den einzelnen Gläubigen und Seinen vielen Untreuen kommt Er ans Ziel (Phil 1,6). 3. In Seinen Herablassungen zu uns, den einstigen Rebellen. Wie Er den Verlorenen nachgeht, bezeugen unser Herz und Verstand. Würden wir an unseren Mitmenschen dasselbe tun, dann müssten Hunderte von Versammlungsstätten gebaut werden. O preiset Ihn, unsern alleinanbetungswürdigen Herrn.
In Seinem Wort. Täglich sollten wir dem Herrn für diese unschätzbare Gabe danken. Wir singen gern: „Diesen Schatz erhalte uns.“ Wozu greifen wir täglich zur Erbauung oder in Nöten und Verleumdungen? Zur Wiedervergeltung? Niemals! Zum Wort (Heb 12,3). Ebenso in Trostlosigkeit (2Kor 1,3.4; 7,6; Joh 6,68.69).
Wegen Seiner Größe. Wer kann sie ermessen? Stets wenn ich Psalm 8,19 und andere lese oder Kolosser 1 oder Hebräer 1 muss ich anbeten ob der Größe und Macht unseres Gottes sowie Seiner unendlichen Liebe zu uns Menschen. Wer vermag besonders Letzteres zu ermessen? (Joh 3,16; Röm 5,8; 8,32; Joh 4,9).
Wegen der vielseitigen Beziehungen zu Ihm. Als Schöpfer, Erhalter, Erlöser, Hirte, Freund, Herzog unserer Seligkeit und als Miterbe Christi. Hier sollten wir alle ein vielfaches Sela setzen.
Der Maßstab des Lobgesanges. Nach der Fülle Seiner
Größe, Hier können wir nur schweigend anbeten; denn wer von uns fände
Worte, sie zu beschreiben? Es ist diesbezüglich bereits auf Hebräer 1
und Kolosser 1 hingewiesen worden. Hier singen wir mit dem Dichter:
„Laut rühmet Jesu Herrlichkeit, Ihn preist die Engelwelt.“ Aber nicht
allein sie sondern wir alle, die in Seinem Blut gewaschen sind (
Die Hilfsmittel, den Herrn zu loben. Acht verschiedene Instrumente werden genannt, dazu der Regen. Wer kann sich ausdenken, wie lieblich es klang, als Asaph mit seinen viertausend Sängern zum Lobe Gottes aufrief. Musik darf sogar bewirken, die Stimme Gottes wahrzunehmen. Elisa befahl, als er den Willen Gottes erkennen wollte: „Bringet mir ein Saitenspiel“, und während des Spielens kam der Geist Gottes über ihn, und er empfing den Rat Gottes (2Kön 3,15-20). Aus Palästen von Elfenbein erfreut Dich Saitenspiel (Ps 45,8).
Die Lobsänger. Wer sind sie? „Alles was Odem hat“ sagt der Psalmist. Da ist wohl in erster Linie an die Engelwelt zu denken, die allezeit Sein Lob verkündigt. Ferner an die Ältesten droben (Off 4,11) und in Kapitel 5, 9 die große Schar der Erlösten vor dem Thron Gottes die ein neues Lied anstimmen. Auch lauschten wir gern dem Gesang der 144 000 auf ihren Harfen (Off 14,2). Und wer lobt den Herrn hienieden? Die Erlösten. Israel sang den ersten Lobgesang nach der Befreiung aus Ägypten durch das Blut des Passahlammes und wiederholte ihn alljährlich beim Passahfest. Und wer lobsingt Ihm heute? Der Psalmist fordert alles auf, was Odem hat. Wie in Israel das Lob der Erlösten erklang (2. Mose 15), weit mehr sollen Ihn heute alle Erlösten des Lammes preisen.
Wir tun es im besonderen, wenn wir Seinen Tod verkündigen. Dabei rühmen wir Ihn für die größte aller Taten, für das, was am Kreuz für uns geschah (1Pet 3,18). Wir singen Ihm Lobleder in der Stille im Herzen (Kol 3,16). Wir preisen Ihn wie David für alle Seine Wohltaten (Ps 103). David tat es siebenmal im Tag (Ps 119,164). Ist das zu viel?