Behandelter Abschnitt Ps 145,18-19
Der Herr ist nahe Psalm 145,18.19
Wem ist Er nahe? Allen, die Ihn anrufen! Die Bitte drückt tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott aus, das Verlangen nach Seiner Nähe: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden.“ Das ist die einzige Sehnsucht, das tiefste Verlangen des Gottesfürchtigen. Petrus fragt: „Herr, wohin sollen wir gehen? Denn du allein hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68). In Psalm 73 sagt Asaph: „Du bist meines Herzens Trost und mein Teil.“
Die rechte Herzensstellung Gott zu nahen (Joh 4,24). Sie ist ganze Aufrichtigkeit. Das „Herr, Herr“ -Sagen oder den Rosenkranz herunterleiern ist vor Gott nur ein Plappern (Mt 6,7). Gebet ohne Herz, ohne inneres Dabei sein, findet keine Erhörung.
Ehrfurcht ist ganzer Ernst. „Die ihn mit Ernst anrufen“ (Ps 145,18). Sie treten vor den Herrn aus tiefem Bedürfnis und sagen mit dem Dichter: „Ich kann ja ohne Frieden und ohne Dich nicht sein.“ Wir wissen vor wen wir treten. Der Dichter sagt: „Wir treten mit Beten vor Gott“, den Gerechten, vor den, der uns liebt und uns durch Sein Blut befähigt hat, Ihm zu nahen (Heb 10,19). Sie wissen, da“ Er ihnen gern Sein Ohr zuneigt und sie erhört, rettet und bewahrt. Ihr einziges Begehr ist Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohne (1Joh 1,3). Die ist uns möglich gemacht durch das Opfer Christi durch Sein Blut.
Die Bedingung Ihm zu nahen ist der Glaube (Heb 11,1) Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen. Wie sollen wir bitten? Nach Seinem Willen. Wir wissen, dass Er unsere Bitten erhört, so wir nach Seinem Willen bitten (1Joh 5,14). Zu wem sollen wir bitten? Zum Vater, im Namen Jesu (Joh 15,16; 16,23).
Die Vorzüge des Gebets. Welche sind sie nach dem Text? Das Empfinden Seiner Gegenwart. Er ist nahe denen, die Ihn anrufen. Oft hört Er, ehe sie Ihn anrufen, weil Er ihre Bedürfnisse kennt (Mt 6,8). Er ist der Allgegenwärtige, nicht nur droben, zur Rechten Gottes, sondern im kleinsten Stübchen Seiner Frommen (Apg 9,34; Lk 1,28), im stürmischen Meer (Apg 27,23) und bei Johannes in der Verbannung auf Pathmos (Off 1,9), Besonders aber den heimkehrenden Pilgern (Apg 7,55.56).
Die Erhörung. Er stillt ihr Verlangen. Die Samariterin bat: „Herr, gib mir dieses Wasser.“ Und Er gab es ihr im Überfluss, um anderen davon zu geben. Sie werden trunken sein von den Gütern Seines Hauses (Ps 36,9). Ein Schrei ist sonst dem Ohr betäubend, aber der Schrei des Gottesfürchtigen erfreut Ihn und rettet ihn. Da eilt Er zu Hilfe wie die Mutter dem schreienden Kind. Er rettet von allen Übeln. Das ist Grund zu neuem Vertrauen. Bald erfolgt die Erhörung des millionenfachen Schreies: „Komme bald, Herr Jesus!“