Behandelter Abschnitt Ps 128,1-6
Reiche Verheißungen dem Treuen Psalm 128
Beachten wir zweierlei, was hier das Wort vom treuen Gotteskind sagt. Es lebt in der Furcht Gottes und es wandelt mit Gott.
Es lebt in der Furcht Gottes. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Das ist eine feine Klugheit. Wer danach tut, des Lob bleibt ewiglich (Ps 111,10). Gottesfurcht zierte Abel, den ersten Gläubigen. Er ehrte den Herrn durch Erkenntnis seiner eigenen Unwürdigkeit und der Heiligkeit Gottes, indem er ein Lamm opferte im Bewusstsein seiner Unzulänglichkeit. Gottesfurcht ist nicht mit der Furcht des Schuldigen vor Gericht zu verwechseln. Gottesfurcht zeigt sich als erstes in der Abscheu vor der Sünde (1. Mose 39,9; Spr 8,13; 1Tim 6,11). Sie fängt schon bei den Kindern an, die ihre Eltern ehren (2. Mose 20,12) und die Lehrer. Bei den Frauen, die wie Sarah ihre Männer achten (1Pet 3,8). Das Gotteskind ehrt die Ältesten der Gemeinde (Heb 13,17), aber auch die Regierung (Röm 13,1). Besondere Ehre zollen Gotteskinder der Schrift. Sie ist ihnen Gottes Mund, der zu ihnen redet (2Tim 3,15-17).
Der Gläubige wandelt mit Gott. „Einst wandelten wir nach dem Zeitlauf dieser Welt, aus der uns der Herr in seiner Gnade herausgerettet hat (1Joh 2,15), nun wandeln wir nicht mehr wie sie, sondern mit Gott“ wie einst Henoch (1. Mose 5,22). Sie wandeln in den Fußstapfen Jesu und dienen Ihm aus Herzensliebe (Joh 21,17). „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Das tat David und wird darum der Mann nach dem Herzen Gottes genannt. Beachte was die Schrift von unserem Wandel erwartet: Das Gotteskind wandelt im Licht, wie Er im Lichte ist (1Joh 1,7). Es wandelt in Liebe, gleich wie Christus uns geliebt hat (Eph 5,2). Es wandelt in der Wahrheit, d. h. nach dem Wort Gottes (3Joh 4). Es wandelt im Glauben und nicht im Schauen (2Kor 5,7). Es wandelt in guten Werken, wozu es berufen ist (Eph 2,1-6). Würdig dem Evangelium Christi (Phil 1,27), und was wir dazu benötigen ist uns in Christo geschenkt (2Pet 1,3).
Der Lohn solcher Gottesfurcht und solchen Wandels: „Glückselig wirst du sein, und es wird dir wohl gehen“ (V. 2). Der Herr segnet solche Familien. Man denke an Obed - Edom, dessen Haus Gott segnete (2Sam 6,11); 1. Mose 30,27; 39,5.23; Mal 3,10), Wir sehen das auffallend bei Abraham. Ihm war befohlen mit Gott zu wandeln (1. Mose 17,1). Gott hatte ihn gesegnet und erwartet, dass er selbst ein Segen sei (1. Mose 12,2). Jesus war nach der Seite allen Menschen ein Vorbild. Er stand frühe auf und wirkte bis in die Nächte. Dies gilt besonders den Dienern Gottes. Für den Herrn wirken ist uns allen befohlen. Der Herr sagt: „Gehe auch du in meinen Weinberg“ (Mt 20,4). In dem Stück war Paulus allen Knechten Gottes ein leuchtendes Vorbild. In Gefängnissen hat er nicht geklagt, sondern gearbeitet, schriftlich, mündlich und besonders in der Fürbitte für alle Heiligen. Es war in dem Fall keine liebliche Beschäftigung, sondern Seelenarbeit (Jes 53,11).
Der reiche Segen, der auf der Hausfrau ruht. Die gottselige Hausfrau oder Mutter der Familie wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock, dessen Frucht die ganze Familie genießt (Ps 104,15). Sie ist nicht wie viele mit losem Geschwätz beschäftigt, was Schaden anrichtet. Sie liebt und fürchtet Gott wie ihr Mann. Man lese Stellen wie Sprüche 9,13.14; 21,10 f. Ihr Wesen wird verglichen mit einer fruchtbaren Rebe (Ps 104,10). Sie ist die Ehre und der Stolz ihres Mannes. Jede Stunde inmitten der Familie ist ihm ein Hochgenuss. Solche Väter sitzen nicht in den Gastwirtschaften noch bei den Kartenspielern, sondern genießen die Familie. Die Kinder gleichen grünenden Ölzweigen, die Freude verheißend und der Stolz der Eltern sind. Gehorsam wie Isaak, der bis zum Tod gehorsam war (1. Mose 24). Jedermann kann sich ein Bild solch einer Familie um den Familientisch machen. So ist nach Vers 4 derjenige, der den Herrn fürchtet.
Sein Segen geht viel weiter. Er ist gesegnet von Zion aus. Warum wohl? Weil er das Wohl Zions sucht (Ps 51,20) oder wie der Herr sagt: er trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes. Familien dieser Art sind gleich Eckpfeilern im Hause des Herrn. Ihr Vorbild redet laut zu den andern Familien in der Gemeinde. Der wahre Gottesfürchtige geht also nicht nur zu den Gottesdiensten, sondern ist selbst ein Segensträger. Der Segen ist nicht nur gegenwärtig, sondern geht auf Kinder und Großkinder, das sehen wir in 2. Timotheus 1,5; 1. Mose 18,19; 5. Mose 6,7.
Ein Segensspruch. Friede über Israel. Er spendet Frieden seinen Mitgläubigen. Lerne, es ist kein Segen ohne wahre Gottesfurcht und Wandel mit Gott möglich, und zu solchem Segen sind alle berufen, keiner ist ausgeschlossen. Vergleiche dein Haus mit diesem Psalm. Jedermann kann sich ein Bild solch einer Familie machen.