Behandelter Abschnitt Ps 119,129-136
Lehre mich Deine Satzungen Psalm 119,129-136
Wunderbar sind Deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. Sie sind wunderbar im Blick auf ihre Herkunft. Sie sind Gottes Wort (1Tim 3,16) und weisen hin auf die Offenbarungen der Liebe Gottes (Joh 3,16; 2Kor 9,15) und auf die herrlichen Verheißungen (2Kor 1,20). Sie bieten Licht, Trost, ewiges Leben und lehren uns, was sie am Menschen ausrichten (2Kor 3,18; 5,17) und weist auf den herrlichen Ausgang hin (l. Thess. 4, 17; 1Joh 3,2) Die Schrift ist der einzige Wegweiser zum Leben (Joh 14,6). Sie bringt die erstaunlichsten Tatsachenberichte von der Schöpfung bis zur Vollendung. Sie bietet reichen Stoff für den Einfältigen, aber auch Unausschöpfliches für den tiefen Denker. Sie offenbart dem Sinnenden die tiefsten Geheimnisse (Eph 3,113). Sie warnt den dem Verderben nachjagenden Sünder, dass er umkehre und lebe. Sie richtet die Niedergebeugten auf (1Sam 2,8) und warnt den Hochmütigen und Stolzen (Dan 4,19-33; Apg 12,21-23).
Die rechte Art, das Wort aufzunehmen. Wie nahm es der Psalmist auf? Nach Vers 129 bewahrte er es in seiner Seele, also im tiefsten Innern. Er bat um Eingang, um Endringen in das Wort und Erleuchtung, weil es Einsicht dem Einfältigen gibt.
Beachte seinen Hunger nach dem Wort (V. 131): „Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt wie der Hirsch nach frischem Wasser, so verlangt seine Seele nach dem Wort.“ Kennen wir eine solche Sehnsucht? Er ist erfüllt mit einem Streben nach Heiligkeit. Er bittet um befestigte Schritte im Wort. Er wünscht im Wort zu bleiben, damit er bewahrt bleibe vor Unrecht und Sünde (Joh 15,10). Zu geordneten Schritten gehört auch ein geordnetes Leben. Wo das fehlt, mangelt es an Sicherheit, und der Feind findet immer wieder Anklagegrund.
Eine Bitte um Befreiung (V. 134). Satan sorgt für Bedrücker, um den Gläubigen lahmzulegen. Der Psalmist hält sich an das Wort. Sein großes Verlangen ist: „Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht“ (4. Mose 6,25.26; 2Kor 3,18).
Eine nachahmenswerte Bitte: „Wasserbäche fließen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten.“ In Vers 131 hörten wir vom Lechzen seiner Seele. Hier aber redet er von Fluten von Tränen, die er der Ungerechten wegen vergießt. Seine Augen fließen von Tränen wegen denen, die in das ewige Verderben gehen! Wie Asaph schaut er auf ihr entsetzliches Ende (Ps 73,17-19; 37,13.14). Das war die Gesinnung des Herrn (Mt 23,37; Heb 5,7). Wer nie um Seelen vor Gott weint, wird kaum welche zu Christo führen. Die Propheten weinten über die Sünden des Volkes. Paulus hat viele mit Tränen ermahnt (Apg 20).