Behandelter Abschnitt Ps 119,65-72
Harre auf Seine Verheißungen Psalm 119,65-72
Auch in diesen acht Versen kommt man kaum zur Genüge dazu, den Reichtum, die praktischen Belehrungen zu erfassen, die uns geboten sind. Er beginnt mit einem Rückblick auf die Güte Gottes. „Du hast Gutes getan an Deinem Knechte.“ Diesen Lobpreis hören wir oft in den Psalmen (Ps 103; 116,12), oder „ich will den Herrn preisen mein Leben lang.“ Wer offene Augen hat, muss mit David den Herrn siebenmal des Tages loben. Gott hat Sein Wort erfüllt (Ps 119,164).
Eine sehr wichtige Bitte. Worum? Um Einsicht und Erkenntnis. Paulus erbat sie für uns alle in Phil 1,9. Dieser Erkenntnis wegen betrachtete er alles andere für Kot. Je mehr wir Gott, Seine Liebe, Größe, Weisheit und Gnade erkennen, werden wir wie er niederfallen und anbeten (Eph 3,14-21). Was folgt dieser Erkenntnis? Selbsterkenntnis. „Bevor ich gedemütigt war, irrte ich“ (Jes 53,6). Die Erkenntnis der Heiligkeit Gottes bringt unsere Verirrungen an den Tag (Jes 6,3.5; Tit 3,3).
Ein neuer Dank (Vers 68). „Du bist gut und gutmütig. Lehre mich Deine Satzungen, dass ich tiefer in sie eindringe.“ Worum geht es? Nicht nur den Weg erkennen, sondern darauf zu bleiben, sich nicht von den Lügnern beeinflussen zu lassen. Der Psalmist bleibt nicht bei den Lügnern stehen, er ärgert sich nicht darüber, sondern bewahrt die Vorschriften Gottes. Im Wort bleiben bewahrt vor Abwegen (Joh 15,7; 17,15).
Demütigung ist ein Geschenk Gottes. Die meisten Menschen widerstehen den Demütigungen oder Züchtigungen Gottes, vom Kinde den Eltern gegenüber bis ins Greisenalter. „Welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er.“ Lies hierzu die lehrreichen Worte in Hebräer 12,4-11 und setze dir ein Sela dahinter, da wirst du danken wie der Psalmist. Den Demütigen gibt Gott Gnade (1Pet 5,5-7). Wer viel Gnade erlangen will, dem wird hier der Weg gezeigt. Der Psalmist wollte noch geringer werden (2Sam 6,22). Das beste Vorbild ist der Herr. Nimm diese Gesinnung an (Phil 2,5-9). Paulus schrieb nicht nur darüber, sondern er nahm sie selbst an. Die Stolzen und Prahler, die Lügner, wie soeben genannt, verachten jede Demütigung und enden bei dem, der sich über alles überhebt: bei Satan.
Die Freude und Wonne des Psalmisten. Das war das Wort. Er schätzt es höher als Gold. Warum? Weil es ewig bleibt.
Die Frucht der Demütigung. Damit lernte er die Satzungen des Wortes. Er schaute nicht länger auf die stolze Umgebung, sondern auf das Wort, das diese köstliche Frucht gewirkt hat, und weil das Wort Kraft und Leben gibt (Heb 4,2).