Behandelter Abschnitt Ps 118,1-7
Die Siegesgewissheit der Gläubigen Psalm 118
Die Psalm 113 bis 118 wurden am Passahfest gesungen. Der 118. war der Schlussgesang. Letzterer ist öfters vom Herrn und auch von den Aposteln zitiert worden. Der Psalm ist messianisch und redet vor allem vom Herrn und dem bedrängten Überrest am Ende der Tage. Daraufhin wollen wir ihn kurz betrachten. Der Herr selbst sang ihn mit Seinen Jüngern, und anschließend ging Er mit ihnen in den Garten Gethsemane und nach Golgatha (Mt 26,30). Die Jünger wussten damals kaum was sie sangen. Der Herr aber wusste, dass Er der Stein war, den die Bauleute (Israel) verworfen hatten (V. 22-27).
Man nimmt an, dass Esra der Schreiber des Psalmes ist. Der Beginn „Preiset Jahve, denn er ist gut“ erinnert uns an die Grundlegung des Tempels in Esra 3,10.11. Da die Bauleute den Grund legten am Tage des Herrn. Die Priester standen in ihren Kleidern mit Trompeten und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit Zimbeln, um Jahwe zu loben. Wie ganz anders aber wird das Loblied von dem Überrest der großen Trübsal bei der Grundlegung des messianischen Tempels erklingen, wenn der einst Verworfene, der Eckstein selbst unter ihnen sein wird.
Doch denken wir im besonderen an den Herrn, der dieses Loblied mitsang, das Ihn selbst betraf. Dies ist der Tag, den der Herr gemacht. In Psalm 40 lesen wir wie in den Versen 6 bis 10: „Deinen Willen, o Herr, tue ich gern, einen Leib hast du mir bereitet.“ Seinen Leib auf den Altar zu legen war Seine Freude. Nur so konnte Er das Loblied mitsingen, weil es Seine Lust war den Willen Gottes zu tun. Er war im Begriff, für unsere Sünde Sühnung zu leisten. Wir haben nun nichts mehr zu fürchten, denn Gott ist auf unserer Seite (Röm 8,31). Der Sieg über alle Feinde ist vollbracht; darum kennen wir keinerlei Furcht mehr. Der Psalmist sieht im Geiste die Niederlage der Feinde voraus. Sie liegen am Boden wie einst jene, die gegen Hiskia kämpften (2Kön 19,35; Off 19,21). Der Psalmist sah nur die Feinde Israels, aber nicht wie wir heute den größten Sieg, den auf Golgatha.