Behandelter Abschnitt Ps 93,1-5
Der König Jahwe regiert Psalm 93
Mit diesem Psalm beginnt eine Gruppe mit Jahwe als König und schließt mit 100 ab. Er stellt die Proklamation des Herrn als König dar, Seine Herkunft, Größe, Macht und Herrlichkeit. In wenigen, aber inhaltsreichen Worten sehen wir Ihn auf Seinem Thron erhöht als Herrscher über alles. Das sollen uns sieben Einzelheiten sagen. Der Psalm beginnt mit dem alles sagenden Wort
Jahwe regiert In diesen zwei Worten ist in der Folge Vers auf Vers Seine Königsherrschaft begründet. Dasselbe hören wir auch immer wieder in den Propheten, besonders von Jesaja. Einige nehmen sogar an, Jesaja müsse der Schreiber dieses Psalmes sein. Die Macht des Königs bezieht sich nicht nur auf Israel, sondern ist universal. Der Zeitpunkt naht, da der Herr als Messias regieren und jedes Knie sich vor Ihm beugen wird (Phil 2,9-11). Alle Könige der Erde werden Ihm huldigen. Zuvor aber wird er dem Fürsten der Welt ein Ende bereiten, ihn unter Seine Füße treten und in den Feuersee werfen (Off 19,19-23).
Im Grunde genommen ist schon jetzt der Herr König, denn Paulus nennt Ihn den König der Zeitalter. Wie Gott seinem Freund Abraham die Grenzen des Landes festlegte, er selbst aber keinen Fußbreit besaß, sogar ein Stück Land kaufen musste, um Sara zu begraben, so herrscht Jesus noch nicht sichtbar als König. Warum das? Weil das Maß der Sünde der Kanaaniter noch nicht voll ist. 430 Jahre später lief es über und Josua nahm das Land in Besitz. Da auch jetzt das Maß der Sünde der Nationen zum Überlaufen voll ist, wird der König bald erscheinen und das Reich einnehmen.
Seine königliche Würde. Könige der Erde lieben es, in imponierenden Uniformen und mit Orden geschmückt aufzutreten. Man denke an Herodes, er kleidete sich derart, dass ihn das Volk einen Gott nannte (Apg 12,21-23). Herodes vergaß, an das Ende anderer Herrscher, großer Monarchen, zu denken. Die Macht des Königs geht durch den ganzen Psalm. Seine königlichen Kleider sind ein Bild Seiner Macht, geschmückt mit vielen Diademen (Off 19). In Psalm 104 sehen wir wiederum ein Bild Seiner herrlichen Kleidung. Licht ist dein Kleid, das Du anhast. Seine Macht und Schönheit überragt alles. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern.
Er ist umgürtet mit Stärke. Der Heilige Geist zeigt uns den König in unvergleichlicher Stärke. Ein schönes Bild über den König gibt uns Psalm 45. Alles, was wir dort sehen und hören, ist von unbeschreiblicher Schöne, Würde und Macht.
Sein Thron. Er steht fest und wankt nicht. Die Throne dieser Welt wanken und schwinden. Machthaber wie Antiochus, der Gott und Sein Volk vernichten wollte, sind überwunden.
Wo sind Männer wie Nebukadnezar oder Belsazar und neuerdings ein Hitler, vor dem eine Zeitlang die ganze Welt bebte? Ja, selbst das Reich eines Königs Salomo fiel auseinander, und das wegen seiner Untreue und seines geteilten Herzens.
Seine Macht. Sie ist hier verglichen mit Naturgewalten. Ströme erhoben ihre Stimme. In den Tagen Noahs beachtete die Menschheit die Stimme Gottes nicht. Sie ließen sich von Seinem Geiste nicht strafen. Seine Stimme erhob sich gegen sie, und die Flut raffte alle hinweg. Hiob nimmt in Kapitel 22, 16 Bezug darauf. Ebenso der Herr in Lukas 21,25.26, da Er die Völker der Endzeit mit dem aufgepeitschten Meer und Wasserwogen vergleicht, indem die Menschen verschmachten vor Furcht der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert (Lk 21,25.26). Das dürfen wir mit Fug und Recht schon auf unsere Zeit anwenden. Die Führer der Welt sehen die schreckliche, große Katastrophe kommen und treffen Maßnahmen, die aber versagen werden. Das bestätigt der Heilige Geist in Hebräer 12,25-27.
Die Offenbarung Seines königlichen Willens. Er ist im Gesetz enthalten Vers 5. Seine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Damit ist das ganze geschriebene Gesetz gemeint, nicht nur das auf Sinai, sondern auch das moralische Gesetz, das besonders im 3. Buch Mose geschrieben steht. Sein Gesetz bildet die Grundlage Seiner Regierung über die Menschheit der kommenden Tage. Beachtenswert sind die Charakterzüge des Königs.
Sein besonderer Charakterzug. Er ist ausgedrückt in dem Wort Heiligkeit. Heiligkeit ist der Charakter Gottes, und er soll auch der Grundzug Seines Volkes sein. „Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig, der Herr euer Gott. Heiligkeit ist die Zierde Seines Hauses“ (Ps 93,5). In dieser Charaktereigenschaft stellt der König der Zeitalter alle Könige aller Zeiten in den Schatten.
Heiligkeit Seinem Hause. Damit ist zunächst der Tempel gemeint. Wir kennen Jesu Handeln bezüglich des Tempels und dessen Heiligkeit aus Johannes 2,14-17. Israel missachtete Jesu Handlung und Warnung, und später nannte es Jesus „euer Haus“, also nur das der Juden, nicht mehr Haus Gottes. Warum? Die Stimme des Herrn des Hauses wurde nicht nur nicht gehört, sondern Er wurde sogar ausgestoßen. Was blieb übrig? Das Gericht. Er verkündigte seine Zerstörung, was besonders die Jünger mit Schrecken bewegte, aber im Jahre 70 erfüllt wurde.