Behandelter Abschnitt Ps 92,1-15
Ein Sabbathlied Psalm 92
In diesen Versen rühmt der Schreiber den großen Gott und beginnt mit den Worten: „Es ist gut, Jahwe zu preisen und Psalmen zu singen Deinem Namen, o Höchster“. Den Herrn zu loben ist eine gesegnete Beschäftigung, sie erfreut den Herrn, die Umgebung und uns selbst. Lobgesang ist die Stimme der Natur (Jes 44,23; Ps 65,13; 1Chr 16,33). Der Lufthimmel ist das Konservatorium der Vögel, und in den Versammlungen lobsingen Seine Heiligen (Ps 149,1; Mt 26,30; Apg 2,47). Lobgesang ist die Musik der Engel (Hiob 38,7; Lk 2,13; Off 5,11; 15,3).
Der Grund des Lobes. Herzensfreude. Du hast mich erfreut durch Dein Tun, über die Werke Deiner Hände. Der Psalmist sieht die Erde in ihrer Schöne. Der Schöpfer selbst bezeugt es (l. Mose 1, 25). Vielleicht dachte der Sänger der Urschöpfung, über die Engelsfürsten jauchzen (Hiob 38,7). Er bestaunte das große Himmelszelt mit den unzählbaren Sternen, Seiner Finger Werk. David bestaunte viel die Natur und lobte Gott für all das Schöne in ihr. Die Schöpfung ist uns gegeben, um die Größe Gottes zu erkennen und Ihm Ehre zu geben. Wie gering sind daneben die Werke der Menschen mit ihren Automaten, Computern usw. Der Psalmist lobt nicht nur den Schöpfer, sondern preist Ihn zugleich als den Erhalter, der alle Dinge trägt in Seiner Macht (Heb 1,3) sowie Seine weise Regierung. Er hat selbst aus Bösem Gutes hervorgebracht. Satan wollte das Werk Gottes zerstören, Gott aber gibt einen Erlöser, einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der Zorn der Feinde muss Ihn preisen.
Er bewundert die Gedanken Gottes. Sie sind tiefer als das tiefste Meer und höher denn der Himmel ist. Seine Gedanken und Seine Weisheit sind unergründlich (Jes 40,28). In Jesaja 9,6 gibt er dem Herrn den Namen Rat, wunderbarer Berater. Paulus fragt: Wer ist Sein Ratgeber gewesen: (Röm 11,34) Paulus, dem viele Geheimnisse geoffenbart wurden, steht staunend vor der allweisen Regierung Gottes und sagt anbetend: O welch eine Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes. Wie unaussprechlich sind Seine Gerichte und unaufspürbar Seine Wege, und er schließt mit den Worten: (Von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge, Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit» (Röm 11, 3336). Und wenn wir daran denken, dass Er auch an uns gedacht, das ewige Heil geschenkt und unsere Namen im Himmel eingeschrieben, hat, so sollte uns alle das zur Frage Davids in Ps 116,12 drängen: Wie soll ich dem Herrn vergelten alle Seine Wohltaten, die Er an mir getan hat?
Der Psalmist wäre gewiss überfüllt mit Lob gewesen, wenn er gewusst hätte, was uns geoffenbart worden ist in der Erlösung durch das Blut Jesu (1Pet 1,18.19; Off 1,5). Die Schrift befiehlt uns, über die Dinge zu sinnen (Kol 1,2). Sinnet auf das, was droben ist und nicht auf das, was auf Erden ist. David sagt, dass er darüber Tag und Nacht nachsann (Ps 119,97.98).
Wer erkennt das? Ein Unvernünftiger erkennt es nicht, und ein Tor versteht solches nicht. Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes. Oft tut er das Gegenteil und lästert diesen großen Gott. Alle, die Frevel tun, werden umkommen.
Was ist des Psalmisten Antwort auf all das Bewunderte? Er will den Namen des Herrn verkündigen, weil er der Name über alle Namen ist. In diesem Namen sollen wir Buße und Vergebung der Sünde verkündigen (Lk 24,47), denn nur in Ihm ist das Heil (Apg 4,12). David betete, dass sich durch sein Zeugnis Sünder bekehren (Ps 51,15).
Wann tat er es? Am Morgen. Zu verkündigen Deine Güte am Morgen, da der Geist frisch und nicht gestört ist. Er will des Morgens als erstes seinen Gott begrüßen und den Mitmenschen Seine Güte verkündigen. Das tat unser Herr. Wann? Frühmorgens. Er stand früh auf, um zu beten (Mk 1,35) und ging nachher in die umliegenden Flecken zu predigen. Abraham stand früh auf, um Brandopfer zu opfern (l. Mose 22). Verkündige des Morgens die Güte Gottes, sie wird dich den ganzen Tag begleiten.
Des Abends oder des Nachts verkündigt er die Treue Gottes. Er blickt zurück auf den vergangenen Tag, wie sein Gott treu war, Seine Verheißungen erfüllt hat, rühmt sie vor andern und ermuntert sie, diesem großen und treuen Gott zu vertrauen.
Wann tat er es besonders? Am Sabbath. Der Psalm trägt die Oberschrift, ein Lied am Sabbath. Dieser Psalm wurde damals und bis heute viel in den Synagogen gesungen. Am Sabbath blickt man zurück auf die abgelaufene Woche und preist Gott für Seine Treue. Studiere einmal den Sabbath, resp. heute den Sonntag, es ist der Tag dem Herrn geweiht. Es ist der Tag der Ruhe, nicht des Herumrasens, wie das besonders die Jugend liebt. Am ersten Tag der Woche kamen die Jünger zusammen, um das Brot zu brechen und den Herrn anzubeten (Apg 20,7), sie kamen zusammen zum Gebet. Die Woche hindurch dienen die meisten einem irdischen Meister, wem aber am Sonntag? Es ist uns gegeben, dem Herrn zu dienen, Seelen zu retten, Kranke zu besuchen und sie zu trösten. Du sollst den Sabbath heiligen, d. h. ihn für deinen Gott brauchen.
Es ist gut, Jahwe zu preisen, so beginnt der Psalm, wir schulden dem Herrn Dank. Der Sabbath ist ein Tag, der uns auf jenes hinweist, von dem wir lesen, dass noch eine Ruhe vorhanden ist dem Volke Gottes. Dort werden wir nicht nur ruhen, sondern Seine Knechte werden Ihm dienen Tag und Nacht (Off 22,3).