Behandelter Abschnitt Ps 89,19-28
Gottes Bund mit David Psalm 89,19-28
Die Heilige Schrift redet von Bündnissen:
1. Dass Gott den Menschen als Herr über alles gesetzt hat (1. Mose 1,26-28).
2. Dass der Bund mit dem Menschen in der ersten Verheißung des kommenden Erlösers endet und erfüllt worden ist (1. Mose 3,14-19).
3. Der Bund mit Noah (1. Mose 9).
4. Der Bund mit Abraham (1. Mose 15,18).
5. Der mit Mose und mit dem Gesetz, das alles verurteilt (2. Mose 19).
6. Der mit der Verheißung Palästinas (5. Mose 28-33).
7. Der mit David (2Sam 7,8-17), erfüllt in Christo (Mt 1,1; Röm 1,3-4).
8. Der Neue Bund, der auf dem Opfer Christi ruht (Lk 22,20).
Die Erwählung Davids. Ich habe David erwählt (Vers 3, 20). Über diese Ehre war er selbst oft erstaunt und gewiss auch du und ich. Der Bund wird in Einzelheiten in 2. Samuel 7 beschrieben. David wurde drei Mal zum König gesalbt:
-
Durch Samuel in seinem Vaterhaus inmitten seiner Brüder.
-
Ein andermal in Hebron über das Haus Juda.
3. Über ganz Israel.
Unser Herr aber ist der König der Könige, der Herr der Herren und trägt viele Diademe. Aber was lesen wir von Ihm? (Phil 2,6.7).
David ward zu einer großen Aufgabe gesalbt. Er war zum Helden gesalbt und wertvoller als zehntausend. Wir wissen, wie siegreich er war. Saul hat 1000, David aber 10 000 geschlagen. Groß ist, dass Gott selbst in Vers 19 und 20 viererlei sagt:
-
Meine Hilfe habe ich auf ihn gelegt.
-
Ich habe meinen Auserwählten erhöht aus dem Volke.
-
Mit meinem heiligen Öl habe ich ihn gesalbt.
-
Mein Arm soll ihn stärken. Viermal: Ich habe.
Die Verheißungen, die David gegeben worden sind: Dauernde Hilfe zugesichert. Meine Hand soll ihn erhalten. Mein Arm soll ihn stärken. Das will sagen, dass David der ständigen Hilfe Gottes sicher sein durfte. Wie Gott einst von Israel sagte: „Ich habe sie mit starkem Arm herausgeführt.“ Diese Verheißungen hat David reichlich erfahren. Stark waren seine Gegner und hart seine Prüfungen und Züchtigungen. Größeres und Schwereres lesen wir vom Sohne Davids, aber der Vater war allezeit bei Ihm.
Sieg über die Feinde. Ich will seine Bedränger vor ihm zerschmettern. Ähnliches und mehr hat der Herr über ihn in z. Samuel 7, 10 gesagt. Hier ist David ganzer Sieg von Seiten Gottes zugesichert. Diese Verheißungen sind besonders in unserem Herrn erfüllt worden, und diese darf jedes Gotteskind beanspruchen. Satan darf nicht weiter mit seinen Absichten gegen uns gehen, als es der Herr zulässt (Hiob 1,12; 2,6). In Ihm überwinden wir weit (Röm 8,37).
Sichtbare Macht durch Gottes Treue. Meine Güte und meine Treue werden mit ihm sein, und mein Horn soll in meinem Namen erhoben werden. Gegenwärtig scheint der Bund versagt zu haben. Wie die folgenden Verse sagen, ist auch die Hoffnung geschwunden, aber David und seinem Samen ist die Zukunft gesichert. Scheinbar verschwand das Königtum, aber in Christo ist es auf ewig gesichert. Der Stein in Daniel 2 wird die ganze Erde erfüllen.
Große Erweiterung wird ihm zugesichert. Ich will seine Hand an das Meer legen. Das Meer, das hier genannt ist, ist das Mittelmeer, dahin reichen seine Grenzen, und die genannten Flüsse sind zweifellos der Euphrat und der Tigris, die schon in 1. Mose 15,18 dem Abraham verheißen worden sind. Die Verheißung an Abraham ward erfüllt, beides in seiner und Salomos Zeit. Der Sohn Davids, unser Herr, wird über weit mehr herrschen. Er wird der Herrscher der ganzen Erde sein, Dem sich jedes Knie beugen wird.
Ein inniges Verhältnis zu Gott ist ihm zugesichert. Er wird mir zurufen: Mein Vater bist du, mein Gott. Gott als Vater anzurufen, war im alten Bund nicht üblich, David aber war es vergönnt. Aber sehr oft finden wir den Ausdruck «Vater» bei unserem Herrn. Aber wie kommt es, dass wir, die wir Kinder Satans waren, wie das Jesus den Juden sagte, (Eph 2) nun sagen dürfen: „Abba, lieber Vater.“ Denken wir an Jesu Worte: „Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Wir sehen dies auch in Vers 27 erfüllt. Ich will ihn zum Erstgeborenen machen, also ein Sohn des Vaters. Das ist nur ein schwaches Vorbild, denn unser Herr ist der Erstgeborene aller Kreatur. Er sitzt zur Rechten der Majestät Gottes. Durch den Glauben an Christi Werk sind wir Kinder Gottes geworden und beten, wie uns der Herr gelehrt hat: „Unser Vater.“ Jesus befiehlt uns, zum Vater zu beten: „So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben.“
Besondere Ehre ist ihm zugesichert. Ich will ihn zum Allerhöchsten unter den Königen auf Erden setzen. Das ist zum Teil in Salomo erfüllt worden, dem alle Könige der Erde Geschenke brachten. Ferner ist ihm Sicherheit zugesichert. Ich will ihn bewahren. Das hat David reichlich erfahren. Die vielen Gefahren, denen er ausgesetzt war, sind uns bekannt. Sei es in den Tagen Sauls oder Absaloms.
Meine Gnade soll ewiglich nicht von ihm weichen. Dies erlebte David, als er nach dem Gesetz des Todes schuldig war. Auf beiden Vergehen, auf Mord und Ehebruch, lag die Todesstrafe.
Mein Bund soll ihm fest bleiben. Menschen brechen Bündnisse; man denke nur an die zahllosen Ehe‑Bündnisse, die täglich gebrochen werden, an die Bündnisse unter den Völkern. Aber des Herrn Bund mit den Seinen bleibt bestehen.