Ps 84,3
Der goldene Altar Psalm 84
Wir lesen von der Sehnsucht Davids nach den Altären. Eben haben wir etwas gesehen von der Bedeutung des ehernen Altars und warum sich David darnach sehnte. Nun wollen wir noch den zweiten betrachten, den goldenen, der im Heiligtum stand, aber zu dem David keinen Zutritt hatte, denn er gehörte nicht zum Stamm Levi, dem das Priestertum anvertraut war, sondern zu Juda. In Kürze gesagt, stellt der eherne Altar das Werk Christi für uns auf Erden dar, das Kreuz und der goldene Altar Christi gegenwärtiges Wirken für die Seinen. Im Himmel lebt Er und tritt als der hohe große Priester ständig für uns ein. Er lebt immerdar und verwendet sich für uns (Heb 7,25).
Beachtenswert ist der Weg in das Heiligtum.
1. Der Eingang durch die Tür oder die Entscheidung für Jesus. Gehet ein durch die enge Pforte (Lk 13,24; Joh 10,9; 14,6).
2. Die Annahme am ehernen Altar oder Christus am Kreuz für unsere Sünde gestorben (Jes 53).
3. Das eherne Waschbecken, Christus unsere Heiligung, oder Reinigung (Eph 5,26; Tit 3,5; Heb 1,3; Joh 17,19).
4. Im Heiligtum. Christi Wirken als Hoherpriester am goldenen Altar. (Heb 4,14; 6,20). a) Christus am goldenen Altar als unser Fürsprecher vor dem Vater (1Joh 2,1). b) Christus, der Schaubrottisch oder Er unsere Nahrung. c) Christus, der goldene Leuchter, Er ist unser Licht.
5. Am Vorhang: Christus, unser Zugang zum Vater (Heb 10,19).
6. Vor der Bundeslade, dem Sühnedeckel: Christus, unsere Sühne (Röm 3,25).
7. Am Gnadenstuhl: Christus, unsere Offenbarung (Heb 4,16).
Das Material des goldenen Altars. Er war aus Akazienholz, wie der eherne Altar, aber überzogen mit Gold. Oben um den Altar war eine goldene Krone oder Kranz. Im Vorhof sahen wir Jesus als den mit Dornen gekrönten, hier aber mit Ehre und Herrlichkeit. Ferner werden die Hörner genannt, sie sind das Bild der Kraft der Fürbitte Jesu. Dann ist die Rede von Ringen und Stangen. Überall wohin das Volk zog, nahm es den goldenen Altar mit. Denselben Gedanken finden wir bei Abraham, überall baute er einen Altar, solch ein Leben muss gesegnet sein, wie das des Abraham war. Der Vater sucht Anbeter (Joh 4,23; 1Tim 2,1).
Die grundsätzliche Bedeutung des goldenen Altars. Der Altar wird auch Rauchopferaltar genannt. Auf ihm wurden keine blutigen Opfer gebracht, nur die Hörner wurden von dem Blut des ehernen Altars bestrichen. Hier wurde Weihrauch, lieblicher Geruch dem Herrn geopfert. An diesem Altar erkennen wir den Herrn in doppelter Gestalt: Als den Hohenpriester, der für uns vor Gott erscheint, die Er als Edelsteine vor Gott trägt (2. Mose 28,15-21; Ps 16,3). Als solche trug Er die zwölf Stämme auf seiner Brust und Schultern. Er bringt also auf Grund Seines kostbaren Blutes die Seinen wie Edelsteine vor Gott. Dort erscheint der Herr und trägt Tag für Tag unsere Lasten vor Gott (Ps 68,19). Aus diesem Bilde ersehen wir, wo wir uns als Gotteskinder befinden, an Jesu Herz voll Liebe und auf Seiner starken Schulter voll Kraft.
Als unseren Fürsprecher (1Joh 2,1). Wann brauchen wir einen Fürsprecher? Wenn wir verklagt werden. Satan wird der Verkläger der Brüder genannt (Off 12,11). Als diesen kennen wir ihn schon im Falle Hiobs und des Hohenpiesters Josua (Hiob 1,7-9; 2,3-6; Sach 3,1). Aber in beiden Fällen trat der Herr als Fürsprecher für sie ein. Brüder verklagen ist eine schmutzige Arbeit Satans und seiner Helfer. Der Herr aber tut das Gegenteil, und wir wollen Seine Nachahmer sein (Gal 6,1). Wenn Satan uns vor Gott verklagt, tritt Jesus für uns ein. Seine für uns durchgrabenen Hände, die Er aufhebt, reden für uns. Er tat es für Petrus (Lk 22,32). Und heute: „Wer will verdammen, Christus ist hier, der uns vertritt“ (Röm 8,31; Heb 7,25).
Wann stand Aaron am goldenen Altar? Während des Morgen‑ und Abendopfers. Zur gleichen Zeit, da der Schrei der Opfertiere am ehernen Altar gehört wurde, stieg am goldenen Altar der liebliche Geruch vor Gott auf (2. Mose 30,7.8). Bei vielen ist das Feuer auf dem Altar erloschen, was Kraftlosigkeit zur Folge hatte. Für wen trat Aaron ein? Für Gottes Volk. Das durfte er mit Recht, weil das Volk draußen am ehernen Altar stand und durch das vergossene Blut mit Gott versöhnt ward. Das heilige Auge sieht nun auf Grund des Opfers kein Unrecht mehr auf dem Volk (4. Mose 23,21-24).
Und wie kam Aaron heraus? Mit dem herrlichen reichen Segen für das Volk (4. Mose 6,24). Unvergleichlich größer ist der Segen, den der Herr für uns hat. Noch ein persönlicher Zuspruch. Wer des Morgens aus dem Heiligtum tritt, hat einen Segen für seine Umgebung, wie wir das im Vorbild sahen. Das bedarf keiner Anstrengung, sondern fließt aus dem Heiligtum auf unsere Umgebung. Da kennt man keinen Misston, etwa wenn wir schlecht geschlafen haben oder uns etwas drücken möchte, nein, es ertönen Lobgesänge in jedem Fall im Herzen (Kol 3,16). Am goldenen Altar muss unser täglicher Dienst für den Herrn beginnen, dann ist der Tag uns und anderen ein Segen.