Behandelter Abschnitt Ps 72,19-20
Ein lieblicher Schlussgesang Psalm 72,19.20
Die Psalmen sind Lobpreis zur Ehre Gottes, über Seine Majestät und Größe, sowie für Seine Herablassungen zu Seinem Volk. Die vielen Segnungen, Gebetserhörungen und Bewährungen nötigen nachdenkende Menschen zum Anbeten. Viele Psalmen weisen auf die kommenden Segnungen hin, auf die vielen noch unerfüllten Weissagungen über Sein Volk. Der Psalmist sieht sie oft bereits erfüllt, und er singt Dankeslieder. Nicht nur der bibel-kundige Israelit weiß, was seiner harrt, sondern vor allem der Christ von heute (1Joh 3,2). Wir wollen versuchen, Wort für Wort in diesen Lobgesang einzustimmen.
Gepriesen sei Jahve. Er, der da war, der da ist und der da sein wird, der Ewige und Unergründliche sei gepriesen. Es hat niemand zu Seinem Dasein verholfen. Er sagt: „Ich bin, der ich bin.“ Er hat weder Anfang noch Ende. In Hebräer 1 erfahren wir etwas über Seine Erhabenheit, so auch in Kolosser 1. Wir zeitlichen Menschen sind unfähig, das zu ergründen!
Der Gott Israels. So wird unser Herr oft genannt. Einige riefen Ihn so im Gebet an (1Chr 4,10; 1Kön 8,26). Israel freute sich besonders darüber, dass dieser große, wunderbare Gott mit Israel einen Bund geschlossen hat. Dieser Gott hat sich Israel zu Seinem Eigentumsvolk aus allen Völkern erwählt. Mose beglückwünschte es mit den Worten: „Glückselig bist du, Israel. Wer ist wie du, ein Volk gerettet durch Jahve, und der das Schwert deiner Hoheit ist. Es werden dir schmeicheln deine Feinde, und du wirst einherschreiten auf ihren Höhen“ (5. Mose 33,29). Israel blickt zurück, auf eine jahrtausende alte Geschichte und wird auf immer bestehen (Mt 24,34). Wo sind ihre Bedrücker? Gott ist der Schöpfer und Erhalter aller Menschen, besonders aber Israels (Apg 17,24-26) und der Gläubigen (1Tim 4,10).
Wie aber sollten wir Ihn loben, die wir Glieder Seines Leibes sind, und Ihm weit näher stehen als Israel? Man denke nur an unsere Bestimmung in Epheser 1 und an unsere Herkunft nach Kapitel 2. Ihm sollten wir eine unablässige Doxologie singen! Israel umgab Er von allen Seiten, aber in uns wohnt Er. Halleluja!
Der Wunder tut. Die Bibel ist das Buch der Wunder, vom ersten bis zum letzten Blatt. Wer staunt nicht über den Schöpfungsbericht! In Römer 1,20 sagt die Schrift: wer darüber nachdenkt, muss darin seinen Gott erkennen und Ihn als den allein wahren Gott aufnehmen, Ihn lieben und Ihm dienen. Der Herr sagt: „Betrachtet die Blumen in ihrer Schönheit und riecht ihren Duft.“ Tue es, und du wirst staunen, was Gott zu deiner Freude bereitet hat. Lies in den Evangelien und bestaune die Wunder des Herrn, deren so viele sind, dass die Welt die Bücher nicht zu fassen vermöchte, wenn alles was Jesus getan hat niedergeschrieben worden wäre (Joh 21,25).
Vergessen wir vor allem nicht das Wunder der Erlösung, vorgeschattet in 2. Mose 12. Es ist ein Hinweis auf die Erlösung durch das Blut Jesu, das die Menschen aus den Tiefen der Sünde bis auf Seinen Thron zu erheben vermag.
Alle andern Götter sind nichtig. Jahve ist der einzige Gott. Er allein kann Sünden vergeben und erretten!
Gepriesen sei Sein herrlicher Name. Mit dem Dichter singen wir: „O wie süß klingt Jesu Name. O wie heilt Er allen Schmerz. Und wie bringt Er Fried und Freude, jedem kindlich gläubigen Herz!“ Kennst du wohl den wunderbaren Namen? Dieser Name enthält alles, gleich der kleinen Eichel, die die starke Eiche hervorbringt. Vor diesem großen Namen wird sich jedes Knie beugen, wenn der König der Könige erscheint (Phil 2,10) und ihn als seinen Herrn ehren. Alle Zungen werden diesen hohen Namen preisen. Könige werden vor Ihm niederfallen wie einst die Ägypter vor Joseph. Und was machen wir? Ehren wir Ihn, oder schämen wir uns Seines Namens? In diesem Namen ist Sieg. David sagte zu Goliath, dass er ihn im Namen Jahves besiegen werde (l. Sam. 17, 4547). In diesem Namen dürfen Bevollmächtigte des Herrn Wunder erleben (Apg 3,6; 9,24). Oft erlangte Israel beim Anruf dieses Namens große Siege. Wunderbar beschreibt der Engel Gabriel den Namen Jesus in Lukas 1,32.33. Davids Lobgesang wäre noch lauter erschallt, hätte er die Botschaft Gabriels gekannt, dass ein Größerer, ja der Höchste auf Seinem Thron sitzen werde. Und dieser wird Israel von allen seinen Feinden retten.
Wie lange? So lange Sonne und Mond bestehen. Seine Herrschaft wird kein Ende nehmen. Er ist das A und das O, der Anfänger und Vollender des Glaubens. Blicke in die Offenbarung lehren, dass Sein Lob in Ewigkeit währen wird (Kap. 1, 6; 5, 9. 10; 7, 14. 15).
Die ganze Fade wird Ihn preisen. Sie wird erfüllt sein mit Seinen unendlichen Segnungen und mit Seiner Herrlichkeit. Die einst auf bescheidenem Raum sichtbar war, wird die ganze Erde erfüllen (Mt 17). Die Verherrlichung Christi war ein Vorschatten davon, was Er bald auf der ganzen Erde sein wird.
Amen, ja Amen. Er selbst ist das Amen (Off 3,14). Alle Verheißungen Gottes sind Ja und Amen in Ihm (2Kor 1,20). Wir schließen mit Galater 1,5, welchem die Herrlichkeit sei, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Unserm Herrn sei Herrlichkeit und Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit. Ihn wollen wir auch ehren durch unsern Dienst (l. Kor. 15, 58; Judas 24, 25). Laut rühmet Jesu Herrlichkeit. Ihn preist die Engelwelt.