Behandelter Abschnitt Ps 46,.11
Zwei wunderbare Namen Gottes Psalm 46,7.11
«Jahve der Heerscharen» und «der Gott Jakobs», das sind die zwei großen und herrlichen Namen, die der Psalmist in diesem Wort ausspricht. Beide Namen sind voller Bedeutung, sie beschäftigen uns beide. Der Grund dieses Gesanges war, den Sieg des Herrn der Heerscharen über Sanherib zu besingen. Sanherib war mit seinem gewaltigen Heer gekommen, um Jerusalem einzunehmen. Hiskia suchte in seiner Not Zuflucht beim Herrn. Er war ihm Zuflucht und Stärke. Die Folge war, dass der Herr der Heerscharen selbst eingriff, und ein Engel tötete in einer Nacht 185 000 Mann. Hiskia und sein Heer durften nur die Beute teilen. Da der Herr so Großes getan hatte, machten sich die Kinder Korahs auf, ähnlich wie einst Miriam (2. Mose 15,20), um den Herrn zu loben. Der schöne Chorus ist so recht der Ausdruck der Befreiung und des weiteren Vertrauens. Beachten wir die zwei Namen Gottes.
Der Herr der Heerscharen. Unter vielen Namen, die Gott hat, wird Er hier der Herr der Heerscharen genannt. Den Ausdruck Heerscharen braucht die Schrift verschiedentlich.
In 1. Mose 2,1 und Jesaja 40,26 werden die Sterne jener unendlichen Welten Seine Heere genannt. Von diesen Myriaden, zu denen die Astronomen immer wieder neue entdecken, wird Gott ihr Führer genannt, sie sind Seine Heerscharen. Das sind für uns unfassliche Wunder.
Auch die Engel werden seine Heerscharen genannt (1Kön 22,19). Bei der Geburt Christi erschienen plötzlich diese himmlischen Heerscharen (Lk 2,13). Als Petrus zur Verteidigung des Herrn das Schwert ergriff, sagte ihm der Herr, er soll das Schwert in die Scheide stecken, denn Ihm ständen Legionen zur Verfügung, wenn Er sie begehrte (Mt 26,51-53).
Auch Seine Heiligen werden Seine Heere genannt, denn mit Ihnen wird Er in Herrlichkeit erscheinen (Off 19). Er ist also der Gott der Heerscharen, der Sterne, Engel und Heiligen. Welch ein großer Gott ist Er, dem alles unterordnet ist.
Der Gott Jakobs. Das fast größere Wunder ist, dass dieser Gott der Heerscharen zugleich der Gott Jakobs genannt wird. Während der eine Ausdruck von Macht und Stärke redet, dem nichts zu widerstehen vermag, spricht der andere, „der Gott Jakobs“, von unendlicher Liebe, Erbarmen und Zuneigung. Dieser Herr der Heerscharen lässt sich herab voll Huld und Gnade über einen ausgestoßenen Flüchtling. So groß wie Gott an Macht ist, so ist Er auch in Liebe und Erbarmen zum Elenden wie Jakob. Die Besorgnis um einen armen Sünder hindert Ihn nicht in der Regierung des ganzen Kosmos. Ein Sünder wie Jakob steht hier vor Gott, als wäre er der Einzige in der Welt, um den sich Gott kümmern müsse. Wir wissen, wer dieser Jakob ist; er ist jener hinterlistige, ränkeschmiedende Jude, der seiner Sünden wegen fliehen musste. Er, der sich so elend vorkam, besaß doch das Größte, er hatte Glauben, und Gott offenbarte sich ihm in der Vision der Leiter. Er, der der Gott der Heerscharen ist, ist auch der Gott dieses armen Sünders dem er durch die Leiter eine Einladung zu sich gibt und ihm reiche Versorgung und Bewahrung verheißt. Gott, der der Allweise ist, der die Myriaden von Sternen in ihren Bahnen lenkt und den himmlischen Mächten befiehlt, ist derselbe, der sich des Wurmes Jakob annimmt! Man fragt sich mit Recht, welches der zwei Bilder das wunderbarere ist; gewiss jenes, durch das sich dieser Große zum Sünder neigt. Hier findet unsere Seele reichen Trost und wir sagen mit Paulus „der mich geliebt und sich für mich dahingegeben hat“. Haben wir uns nicht manchmal gefragt, indem wir in uns dieselben Züge wie Jakob sahen, wird sich dieser Gott unser annehmen? Wir meinten, dieser Gott sei unerreichbar, dabei ist Er der Gott Jakobs.
Dieser Gott ist mit uns. Dieser Gott der Heerscharen, dieser Führer der Sterne, der Engel und der Heiligen, dieser allgewaltige Herrscher ist mit uns. Zweifelst du etwa daran? Wenn ja, dann will ich dir sagen, dass dieser Gott zu unserer Erlösung unendlich viel mehr getan hat als für alle seine Heere. Er hat Seinen Sohn für uns gegeben. Wir wissen, wie dieser Immanuel (Gott mit uns) zu uns gekommen ist, Fleisch und Blut wurde, um für uns sterben zu können. In diesem mächtigen „Herr der Heerscharen“ sah z. B. der Hauptmann zu Kapernaum einen, der mächtig war, der Krankheit zu befehlen, dass sie weiche, und sie wich sofort.
Er ist unsere Zuflucht. Wer? Der, der so mächtig ist, und sich der Gott Jakobs nennt. Wir wissen, was Er für Jakob tat. Wie Jakob des öfteren Zuflucht zu Ihm nahm: dort im Hause des Laban und auf seiner Flucht vor seiner Begegnung mit Esau in Pniel. Gott machte aus diesem Hinterlistigen den „Israel Gottes“. Da auch der Herr Jesus vom Gott Jakobs sprach, so ist uns dieses Wort eine weitere Garantie, das Er sich nicht nur unser annimmt, sondern das angefangene Werk vollenden wird (Mk 12,26; Phil 1,6). Fassen wir die zwei Namen zusammen, so sind sie eine wunderbare Einheit von Kraft und Liebe. Wir sagen mit dem Psalmisten: darum fürchten wir uns nicht, denn der Herr der Heerscharen und Gott Jakobs ist mit uns.