Schmecket und sehet Psalm 34,8
Lebensmittelfabriken veranstalten Kostproben. Sie bieten damit ihre Produkte an in der Erwartung besseren Absatzes. Die Schrift bietet auf geistlichem Gebiet viele Kostbarkeiten. Man denke nur an Matthäus 11,28; Jesaja 55,1; Matthäus 22,4. David hat die Güte Gottes geschmeckt und sehnt sich danach, dass andere sie genießen. Solch ein Erlebnis machten die ersten Jünger in Johannes 1. Philippus lud Nathanael ein, zu Jesus zu kommen, aber dieser zweifelte. Philippus sagt: „Komm und sieh es!“ Komm, probiere, koste es! Schließlich kam er und genoss den Herrn so reichlich, dass er Ihn als seinen Herrn und König annahm (Joh 1,46.49; 1Kön 10,7). Eines Tages kam eine Frau zum Jakobsbrunnen, um Wasser zu schöpfen. Der Herr aber bot ihr Besseres, Lebenswasser, an. Sie kostete es und wurde so erquickt, dass sie alle Dorfbewohner zum Trinken aufforderte. Im Gleichnis vom großen Abendmahl nennt der Herr den reichen Tisch. Kommt und schmeckt davon! Auch wir rufen unsern Mitmenschen zu: Kommt zur Hochzeit, zum schönsten Fest, der Hochzeit des Lammes (Off 19)! Das erste Wort im Text lautet:
„Schmecket“. Oft kommt Satan zum Menschen mit seinem Angebot. Wir sehen es im Paradies: lügnerisch bot er Eva die Frucht an. Sie glaubte ihm wie die meisten Menschen, die mehr auf die Stimme des Vaters der Lüge hören als auf das Wort Gottes. Eva nahm davon und aß und auch ihr Mann. Bald merkten beide die tödliche Wirkung. Satan bietet täglich seine täuschenden Früchte an. Dem verlorenen Sohn bot er die Freuden dieser Welt an. Dieser erlebte aber bald das Ende in Not und Elend (Lk 15). Andern macht er den Reichtum zum Götzen wie dem reichen Jüngling. Einem andern bietet er eine schöne Frau an. Jener Israelit ging in ihr Zelt ein, und beide erlitten den wohlverdienten Tod (4. Mose 25,8). Die Ehre bei den Menschen ist vielen wichtiger als die bei Gott, und darum verlieren sie die ewige Seligkeit.
Satan macht auch religiöse Angebote, natürlich ohne Jesus und Sein einzig rettendes Blut. Da kommen die Neuapostolen, die Bibelforscher, die Mormonen, die Christliche Wissenschaft. Alle bieten Lüge an. Viele gehen auf den Irrtum ein und fahren zur Hölle wie der reiche Mann, der auch religiös war (Lk 16). In unserem Psalm ladet David ein. Er hat die Güte reichlich geschmeckt und sehnt sich danach, dass andere seinen Gott kennenlernen. Er bittet: „Schmecket und sehet!“ Der Beginn des Psalms ist voll Lob. Oder man denke an Psalm 23, da grüne Auen und frische Wasser locken und zu einem gedeckten Tisch einladen. Simson und Jonathan fanden Honig. Sie genossen davon und luden andere zur Kostprobe ein. Doch die schönste Einladung des Herrn lautet: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke“; und Er gibt genug und im Überfluss, so dass von den Trinkenden Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh 7,38.39) bis ans Ende (Off 22,17).
„Und sehet.“ Meist beschaut man zuerst was man kosten will. Aber was der Herr anbietet, dürfen wir ungeschaut essen. Machen wir es doch so mit den vielen Verheißungen. Wir mögen den Herrn sehen gleich in welcher Gestalt und finden an Ihm nur Lieblichkeiten (Ps 16,11).
Schon in der Krippe wurde Er bewundert (Lk 2,18.28.38). Als Knabe staunten die Gelehrten über Seine Weisheit (Lk 2). Als Prediger rühmten Ihn Seine Zuhörer (Mk 7,28.29; Joh 7,46). Als Arzt heilte Er jede Krankheit. Als den Schönsten sehen wir Ihn am Kreuz, da Er Sühnung für unsere Sünden vollbrachte. Jetzt sehen wir Ihn im Glauben droben, gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre. Und bald werden wir selbst Ihn sehen wie Er ist. David macht uns auf Seine Freundlichkeit und Güte aufmerksam. Er selbst hatte sie so reichlich erfahren, daß er sie allen anpries und besang. (Lies Ps 118 dazu.)
„Glückselig der Mann, der auf Ihn traut!“ Luther übersetzt mit „wohl dem“, andere mit „glückselig“. Oft begegnen wir dem vielsagenden Wort „glückselig“. Wer auf Ihn traut, erlebt die einzige Glückseligkeit und ist seines Heils gewiss. Das erlebte der Schächer, dem der Herr sie zusicherte. Ähnliche Worte sprach Paulus zum Kerkermeister: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig“ (Apg 16,31).
Der Vertrauende ist glückselig auch in Sturm und Wetter wie Noah in der Arche. Er hält Ausschau nach der neuen Erde. Glückselig waren jene drei Männer im Feuerofen, weil der Herr bei ihnen war und sie bewahrte.
Glückselig wer Ihn in der Sterbestunde hat wie Stephanus, den der Herr selbst droben empfing (Apg 7,59). Wer also auf Ihn vertraut, macht herrliche Erlebnisse noch in der Todesstunde.
Ein brennendes Anliegen für uns sollten die Ungeretteten um uns her sein! Jesus weinte über die Zuhörer, die Seine Einladung vernahmen und doch ferne blieben (Mt 23,37). Er weinte, weil Er sie im Geiste vor dem weißen Thron sah und verdammen muss (Off 20,15). Was tun wir für sie? Paulus flehte Tag und Nacht für sein ungerettetes Volk, damit es gerettet werde (Röm 9). Selbst Engel sind um ihre Rettung besorgt (1. Mose 19,15). Dringt uns auch die Liebe Christi die Verlorenen zu warnen? David war sehr besorgt um die Sünder und bat um ihre Bekehrung (Ps 51,13). Lies das wertvolle Buch von Oswald Smith „Glühende Retterliebe“!