Behandelter Abschnitt Ps 25,8-22
Der Herr gedenkt der Seinen Psalm 25,8-22
David kennt den Herrn aus vielen Erlebnissen, Seine Güte, Seine Treue und sagt es mit den Worten: „Gütig und gerade ist Jahve.“
Er schilt nicht den Sünder, sondern lehrt ihn den rechten Weg, was bei Menschen eine Seltenheit ist (Pred 7,29). Er leitet die Seinen nach Seinem Rat (Ps 73,24). Seine Versprechen sind sicher sie ruhen auf Seiner absoluten Treue und Vollkommenheit. Seine Wege mit den Menschen sind von Ihm ausgewählt, auch wenn es anders scheint. Er ist der einzig Vertrauenswerte. Des Psalmisten Gedanken über Gott und Sein Tun sind gut und recht, und damit will er zugleich sagen dass sich Ihm jedermann völlig anvertrauen kann. Er nimmt sich der Sünder an. Jesus nimmt die Sünder an, saget doch dies Trostwort allen. Die in der Irre gehen leitet Er auf ewigem Wege, wie der Hirte seine Schafe.
Er liebt die, welche von der Fußsohle bis zum Scheitel nur Sünde sehen und bekennen. Wer zu Ihm kommt, stößt Er nicht hinaus. Er ist ihnen gnädig (V. 11). Besonders denen, die ihre Sünden bereuen und aufgeben (Spr 28,13).
Er gedenkt der Demütigen (V.9 ) wie an die Frau in Lukas 7,38, und gibt ihnen Seinen Frieden. Er will bei ihnen wohnen (Jes 57,15). Er selbst ist sanftmütig und demütig und will, dass alle Ihn nachahmen (Mt 11,29). Der Herr erwartet, dass wir diese Herzenskunst von Ihm lernen. Die Hochmütigen stürzt Er wie Pharao und sein Heer (2. Mose 15,4; Lk 1,52; Dan 4,30-32). Den Demütigen aber gibt Er Gnade (1Pet 5,5). Wer wie David in Vers 11 betet: „Herr sei mir gnädig“ erfährt sie und kehrt wie der Zöllner gerechtfertigt in sein Haus (Lk 18,13). Jesus ist der einzige Weg, der zum Vater führt (Joh 14,6). Er ist reich an Vergebung (Jes 55,7). Eben während ich schreibe, verlässt ein großer Sünder mein Zimmer. Er kam zu einer Aussprache, bekannte seine Schuld, und dankte für die Vergebung. Als Beweis der Echtheit seines Bekenntnisses ging er zum Geschädigten, um seine Schuld wieder gut zu machen. Mit Frieden im Herzen geht jeder durch den Glauben Gerechte nach Hause (Röm 5,1).
Er gedenkt der Gebundenen und befreit sie aus denn Netz des Feindes (V. 15). Nicht nur aus äußeren Gebundenheiten, wie Petrus aus dem Gefängnis (Apg 12), sondern aus Schuld, Sünde, Gebundenheiten wie Zorn Fleischeslust, Geiz. In Vers 11 nennt David nochmals zweierlei. Dass seine Ungerechtigkeit groß ist und er bittet um Vergebung: „Um Deines Namens willen.“
Er gibt Unterweisung. Er vergibt nicht nur, sondern lehrt den Gläubigen: „Ich will dich unterweisen“ (Ps 32,8). Uns verheißt der Herr weit mehr (Joh 16,13; 1Joh 2,27), Er sendet Seinen Heiligen Geist, der in alle Wahrheit leitet. Eine solche Seele ist genesen und ruht im Guten (V. 13). Er offenbart Geheimnisse (V. 14); nicht allen, sondern denen, die an Seiner Brust ruhen (Joh 13,23). Der Weg zu Offenbarungen heißt Gehorsam (Joh 7,17). Geheimnisse vertraut man nur Eingeweihten an (5. Mose 29,29). Das sagte der Herr den Jüngern in den Gleichnissen (Mt 13,10f). Dem Apostel Paulus offenbarte der Herr viele Geheimnisse. Nennen wir nur einige der sieben. Das Geheimnis der Entrückung (1Kor 15,51-58), der Bosheit (2Thes 2,7-12), der Zurück-stellung Israels (Röm 11,25-36) usw. Das größte anvertraute Geheimnis des Apostels dürfte wohl jenes nach 2Kor 12,4 sein. Deren Seelen wohnen in Sicherheit; sie sind geborgen, bewahrt vor dem Netz der Feinde, und deren Absichten. Jemand hat gesagt, der Weg zum Himmel ist von Tränen benetzt.
Der Ausweg aus Nöten ist das Gebet. Hört in Vers 18 Davids dreifachen Schrei: „Sieh an mein Elend! Sieh an meine Mühsal! Vergib alle meine Sünden.“ Wir können es bezüglich der Sünde nie genau genug nehmen. David nahm die Leiden als Zucht für seine Sünde an: „Sieh auf meine Feinde und ihre bösen Absichten.“ Du kannst sie zunichte machen, wie den Rat Ahitophels (2Sam 17,7.14) In Vers 20 haben wir wieder drei Bitten:
Um Bewahrung der Seele. Sich Gott zum Schutz anvertrauen gewährt Sicherheit. David bittet, dass der Herr seine Seele bewahre. Darum flehte Paulus für die Philipper (Phil 4,7). Und wie werden wir bewahrt? Durch den Glauben (1Pet 1,5). Kinder Gottes sollen sich auch selbst bewahren (1Joh 5,18). Lasst andere die Bewahrung sehen, wie sie Saul bei David sah (1Sam 26,12.22; 24,4). Sie sollen innewerden, dass ich auf Dich vertraue.
Lass mich nicht beschämt werden.
Um einen vorbildlichen Wandel (1. Mose 17). Selbst Feinde dürfen keine anstößigen Handlungen an Gläubigen sehen (Apg 4,21). Lass alle sehen, dass ich auf Dich traue (Spr 18,10).
David endet den Psalm mit weiteren Bitten (V. 21).
Er bittet um Bewahrung seiner Seele. Die Bewahrung am inwendigen Menschen war ihm wichtiger als die seines Leibes. Er bittet um Lauterkeit und Gerechtigkeit, gerecht zu wandeln und zu handeln im täglichen Leben (1Joh 2,6). Er bittet für sein Volk, dessen Hirte er ist. „Herr, befreie es von Deinen Feinden!“ Es mag sein, dass der Psalm in der Revolution durch Absalom geschrieben wurde und das Volk ohne Hirten war. Bewahre es nicht nur vor äußeren Feinden, welche die schwere Lage Israels ausnützen könnten und das Land besetzen, sondern vor dem Feind der Seelen.