Behandelter Abschnitt Ps 23,1-6
Des Hirten Psalm (Ps 23)
Einige Bemerkungen über diesen unerschöpflichen Psalm sind in Verbindung mit Joh 10 gewiß am Platze. Luther nannte ihn den Psalm der Psalmen. Jemand wurde nach seinem Glaubensbekenntnis gefragt, und die Antwort lautete, es sei in Ps 23 verankert. Ein anderer sagte: tausendmal habe ich über Ps 23 nachgedacht, aber noch nie seine Tiefen erfaßt.
Die Überschrift lautet: „ein Psalm Davids.“ Er scheint ein Rückblick bis auf jene Zeit zu sein, da David die Schafe seines Vaters hütete. In diesem Ps. beschreibt David Gott als seinen Hirten, von dem er mit Jakob sagen darf: „Der Gott, der mich geweidet hat" (1. Mose 48,15). Der Psalm führt uns nicht nur in die Gegenwart des Hirten, sondern in die Gemeinschaft mit der Herde, denn Hirte und Herde sind eins.
Jehova! So beginnt der schöne Psalm. Den Juden war dieser Name zu heilig, sie sprachen ihn nie aus, sondern hörten ihn mit gebeugtem Haupt. Und hier vernahmen sie, daß dieser Jehova ihr Hirte sei. Öfters ist Er als solcher genannt (Jes 40,11; Jer 23,3; Hes 34,11.12), und speziell als der Hirte Israels (Ps 77,20; 78,52; 80,1; 95,7). Wir sahen in Joh 10,11, daß Jesus selbst diesen Titel annahm. Zugleich wird Er noch „der große Hirte der Schafe“ und der „Erzhirte“ genannt (Heb 13,20; 1Pet 5,4). Regenten wie David trugen diesen Titel (2Sam 5,2; 2Sam 24,17). Hier sagt David: Jehova ist:
Mein Hirte. Nicht ein, sondern mein Hirte. Auch dein und mein Hirte. Wir sind die Schafe Seiner Weide (Ps 100,3). Woher kommt dieser Hirte? Vom Vater (Joh 3,16). Der Hirte Jesus legte Seine Herrlichkeit beiseite, wie der Hohepriester am großen Versöhnungstage seine herrlichen Kleider, und zog das schlichte Hirtenkleid an (3. Mose 16,4; Phil 2,6-8; 2Kor 8,9). Dieser Hirte weidet nicht nur die Herde, sondern rettet aus größerer Gefahr als der Davids (1Sam 17,34.35). Der gute Hirte ließ im Kampf mit dem Wolf Sein Leben für die Schafe. Das sehen wir auf Golgatha, da das kostbare Blut vom Hirten dem Schaf zugute floß.
Mein Versorger. Mir wird nichts mangeln. David will sagen: weil Er mein Hirte ist, kann mir's nicht mangeln. Das erfuhr er in härtester Lage (1Sam 25,18; 2Sam 19,32). Beständig denkt der Hirte an die Bedürfnisse der Schafe.
An ihre Nahrung. Er führt sie auf die grünen Auen Seines Wortes. Er gibt zwölf Körbe voll (Joh 6,13). Seine Schafe kennen keine Not (Phil 4,19). Junge Löwen darben, sie aber haben Überfluß (Ps 34,10.11; 84,11).
An Erfrischung. Der Hirte führt sie zu den Heilsbrunnen (Jes 12) und gibt ihnen nie versiegendes Lebenswasser (Joh 14,14), das selbst in Strömen von ihnen fließt (Joh 7,37-39). Die Welt stillt ihren Durst an den löchrigen Brunnen, etwa im Tabaknebel, bei Bier oder Jazz, in Kino und andern leeren Zisternen und kehrt enttäuscht zurück. Jesu Schafe hüpfen wie die Mastkälber (Mal 4,2). Wie unser Hirte volle Befriedigung gibt, sehen wir bei der. Herde in Apg 2,42-47.
Mein Führer. Er ist beides, Hirte und Führer. Er treibt nicht Seine Schafe, sondern geht vor der Herde her (2. Mose 13,22; 15,13; 5. Mose 32,12). Oft führt Er sie steile Wege, aber Er geht stets voran. Es ist gefährlich, ohne Führer zu gehen, besonders in den Bergen. Wie einst Josua Israel sicher ins Land Kanaan führte, ja mehr, von Sieg zu Sieg, so führt Jesus Seine Herde. Er ist bei ihr (Heb 13,5.6).
Meine Sicherheit. Selbst im finstern Tal, im Tal der Todesschatten, rühmen sie Seine Treue. Sie kennen keine Todesfurcht (Heb 2,15 ; Phil 1,23). Das Todestal bedeutet für Seine Schafe Eingang in das ewige Leben. Gotteskinder sterben nicht, sondern gehen ins ewige Leben ein (2Kor 5,1; 2Tim 4,8).
Meine Fülle. Du bereitest vor mir einen Tisch. Der Tisch ist das Bild der Gemeinschaft (Off 3,20). Der Feind möchte schädigen, verfolgen, vernichten, der gute Hirte aber segnet, gibt Überfluß in schwerster Lage. Das erlebte David (2Sam 17,27-29). Der Krüppel und der blinde Jojakin aßen beständig am Tisch des Königs (2Sam 9,10; Jer 52,33.34). Er bereitet einen Tisch in der Wüste (Ps 78,19.20). Selbst in Zeiten der Hungersnot versorgt Er sie reichlich (1Kön 17,4).
Meine Neubelebung. Du salbest mein Haupt mit Öl. David wurde zweimal gesalbt, einmal über Juda und später über ganz Israel. Gott salbt mit frischem 01 zu unerwarteter Stärke, gleich einem Büffel (Ps 92,10). Salbung bedeutet Vollmacht, Regierung, Freude (Ps 45,8; Jes 61,3). Er schenkt in trübster Lage voll ein (Phil 4,18; 2Kor 12,10; Apg 16,25).
Mein Ausblick. David blickt von allem weg in die weite Ferne und sagt: Güte und Treue werden mir folgen mein Leben lang. Des Hirten Treue ist lückenlos (2Tim 2,13). David sieht im Geiste die ewigen Hürden. Schon hier genießen wir die Gemeinschaft Seines Hauses (Ps 84). Der Gedanke von Hirte und Schaf zieht sich durch die ganze Schrift hindurch und endet auf den himmlischen Auen, wo das Lamm sie weiden wird (Off 7,17; Joh 14,3). Mit den Kindern singen wir: „Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten, der mich liebet und mich kennt und bei meinem Namen nennt."
Behandelter Abschnitt Ps 23,1-6
Der Hirtenpsalm Psalm 23
Jemand wurde nach seinem Glaubensbekenntnis gefragt. Seine Antwort lautete: „Es ist verankert in Psalm 23.“ Ein anderer sagte: „Tausendmal habe ich über Psalm 23 nachgedacht, aber noch nie seine Tiefen erfasst.“ Luther nannte ihn den Psalm der Psalmen. Erbaulich liest er sich in Verbindung mit Johannes 10, da sich Jesus der gute Hirte nennt. In Hebräer 13,20 wird er der große und 1. Petrus 5,4 der Erzhirte genannt.
Der Psalm scheint ein Rückblick Davids zu sein, auf die Zeit, da er die Schafe seines Vaters hütete und sich selbst ein Schaf Seiner Weide nennt (Ps 100). Mit dem Erzvater Jakob darf er sagen: „Der Gott, der mich geweidet hat“ (1. Mose 48,15). Der Psalm führt uns nicht nur in die Gegenwart des Hirten, sondern zugleich in die Gemeinschaft der Herde, denn Hirte und Herde sind eins.
Der schöne Anfang. David beginnt mit dem Wort Jahve. Die Juden sprachen den Namen nicht aus, er war ihnen zu heilig, hörten ihn an mit gebeugtem Haupt. Nun hören sie, dass dieser Jahve ihr Hirte sei. Öfters ist Er in den Schriften als solcher dargestellt. Man denke nur an Jesaja 40,11 oder Jeremia 23,3.4; Hesekiel 34,11.12 und im besondern wird Er „Hirte Israels“ genannt (Ps 80,1; 77,20; 78,52; 95,7). Im Neuen Testament finden wir dieselbe Tatsache vom Herrn bestätigt. Glückselig alle, die sich Schafe Seiner Weide nennen; sie sind auf ewig geborgen. Treue Regenten wie David trugen nicht nur den Königstitel, sondern den als Hirte (2Sam 5,2). David sagt: Jahve ist:
Mein Hirte. Nicht ein, sondern mein Hirte. Wir sind die Bevorzugten, den Herrn als Hirten zu kennen, der Sein Leben für die Schafe gegeben hat. Mehr hätte Er nicht für sie tun können (Joh 10,27-30). Woher kommt dieser Hirte? Der Vater hat Ihn gesandt (Joh 17,3). Er hat das Kleid der Herrlichkeit abgelegt, wie der Hohepriester am Versöhnungstag und das Hirtenkleid angelegt (3. Mose 16,4; Phil 2,6-8; 2Kor 8,9). Dieser Hirte weidet nicht nur die Schafe, sondern rettet sie aus größerer Gefahr als David (1Sam 17,34.35). Der gute Hirte ließ im Kampf mit dem Wolf Sein Leben für die Schafe. Das geschah auf Golgatha, da des Hirten kostbares Blut floss für die Schafe.
Mein Versorger. Mir wird nichts mangeln. David will sagen: „Weil der Herr mein Hirte ist,“ kann mir nichts mangeln. Das hat David in härterster Lage erfahren (1Sam 25,18; 2Sam 19,32). Der Hirte denkt beständig an die Bedürfnisse der Schafe (Heb 7,25).
Er denkt an ihre Nahrung. Er führt sie auf die grünen Auen Seines Wortes. Er gibt so reichlich, dass zwölf volle Körbe übrig bleiben (Joh 6,13). Seine Schafe kennen keine Not (Phil 4,19). Junge Löwen darben, sie aber haben Überfluss (Ps 34,10.11; 84,11). Die auf den guten Hirten vertrauen, werden keinen Mangel haben. Als eines Tages der Herr die Jünger fragte, ob sie je Mangel gelitten hätten, antworteten sie: „Herr, niemals.“
Mein Erfrischer. Der Hirte führt Seine Schafe zu den Heilsbrunnen (Jes 12) und gibt ihnen nie versiegendes Lebenswasser (Joh 4,14), so reichlich, dass selbst von ihnen Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh 7,37-39). Die Welt versucht ihren Durst an den löchrigen Brunnen zu stillen; am Biertisch, im Kino, sinnlichen Lokalen, und kehrt belastet mit Sünde heim. Jesu Schafe aber hüpfen, wie die Mastkälber (Mal 3,20). Lies Apostel-geschichte 2, 42‑47, da siehst du, wie glücklich sie sind.
Mein Führer. Er ist beides Hirte und Führer. Er treibt nicht die Schafe, sondern geht vor ihnen her (2. Mose 13,22; 15,13; 5. Mose 32,12). Auch auf rauhen Wegen geht Er voran. Es ist gefährlich, auf hohen Bergen führerlos zu gehen. Wie einst Josua Israel sicher nach Kanaan führte, so leitet der gute Hirte Seine Schafe an Seiner Hand (Heb 13,5.6).
Meine Sicherheit. Die Schafe des guten Hirten rühmen Ihn selbst im Tale der Todesschatten. Sie kennen keine Todesfurcht (Heb 2,15; Phil 1,23). Das Todestal bedeutet Eingang in das ewige Leben. Gotteskinder sterben nicht, sondern gehen zum ewigen Leben ein.
Meine Fülle. Du bereitest vor mir einen Tisch. Der Tisch ist das Bild der Gemeinschaft (Off 3,20). Der Feind möchte schädigen, vernichten, der gute Hirte aber segnet und gibt Überfluss. Das erlebte David reichlich (2Sam 17,27-29). Die Krüppel Mephisobeth und Jojachin aßen beständig am Tisch des Königs (2Sam 9,10; Jer 52,33.34). Er vermag einen Tisch in der Wüste zu decken (Ps 78,19.20), selbst in Hungersnot (l. Kön. 17, 4).
Meine Neubelebung. Du salbest mein Haupt mit Öl. David wurde dreimal gesalbt, einmal von Gott selbst durch Samuel (l. Sam. 16, 13), dann über Juda und über ganz Israel. Gott salbt mit frischem Öl zu unerwarteter Stärke (Ps 92,10). Salbung bedeutet Vollmacht (Ps 45,8; Jes 61 3). Er schenkt in trübster Lage voll ein (Phil 4,18; 2Kor 12,10; Apg 16,25).
Mein Ausblick. David blickt von allem weg in die Ferne und sagt: „Güte und Treue werden mir folgen mein Leben lang.“ Des Hirten Treue ist lückenlos (2Tim 2,13). David sieht im Geiste die ewigen Hürden (Heb 11,10). Schon hier genoss er die Gemeinschaft des Hauses Gottes (Ps 84). Der Gedanke von Hirte und Schaf zieht sich durch die ganze Schrift hindurch (1. Mose 4,2) und endet auf den himmlischen Auen, wo sie das Lamm weiden wird (Off 7,17). Wir stimmen mit den Kindern ein: „Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin, über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten, der mich liebet und mich kennt, und bei meinem Namen nennt.“