Behandelter Abschnitt 1Sam 28,1519
Verse 15–19 | Das Urteil über Saul wird befestigt
15 Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhigt, mich he raufkommen zu lassen? Und Saul sprach: Ich bin in großer Not, denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Propheten noch durch Träume; da ließ ich dich rufen, damit du mir kundtust, was ich tun soll. 16 Und Samuel sprach: Warum doch fragst du mich, da der HERR von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 17 Und der HERR hat für sich getan, so wie er durch mich ge redet hat; und der HERR hat das Königtum aus deiner Hand gerissen und es deinem Nächsten, David, gegeben. 18 Weil du der Stimme des HERRN nicht gehorcht und seine Zornglut nicht ausgeführt hast an Amalek, darum hat der HERR dir dies heute getan. 19 Und der HERR wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben; und morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein; auch das Heerlager Israels wird der HERR in die Hand der Philister geben.
Samuel richtet sich nicht durch das Medium, sondern direkt an Saul. Er er innert an das, was Saul gesagt wurde und bestätigt, was Saul schon wissen müsste. Er nennt jetzt den Namen des Mannes, dem der HERR das König reich gegeben hat (Vers 17). Samuel hält ihm auch die Ursache dafür vor: ein Ungehorsam bringt dieses Unheil über ihn (Vers 18). Saul bekommt zu hören, dass er am nächsten Tag fallen wird und seine Söhne mit ihm. Samuel sagt, dass Saul und seine Söhne morgen bei ihm im Totenreich sein werden. Mehr sagt er nicht. Er sagt nicht, dass sie bei ihm im Schoß Abra hams sein werden. Jonathan wird dort sein, Saul jedoch nicht.
Saul ähnelt Esau, der auch einen Segen Gottes verachtet hat und der kei nen Raum für Reue hatte und darum diesen Segen vergebens, obwohl so gar mit Tränen, suchte (Heb 12,17). Jetzt richtet Samuel selbst das Wort an Saul mit einer Frage. Saul antwortet und zeigt seine Verzweiflung. Es ist die Verzweiflung von jemandem, der die Zukunft wissen will, aber der diese nicht mehr von Gott zu hören bekommt. Die Ursache davon ist, dass er Gott schon zu oft abgewiesen hat, als Er ihm die Zukunft offenbarte. Menschen wollen oft wissen, wie ihre Zukunft aussieht, aber sie wollen es nicht von Gott hören. Für solche Menschen ist Gott ein Feind geworden. Es ist ein furchtbarer Ausdruck, wenn von Gott gesagt werden muss, dass Er jemandes Feind geworden ist.