Behandelter Abschnitt 1Sam 23,914
Verse 9–14 | David befragt den HERRN
9 Und als David erfuhr, dass Saul Böses gegen ihn schmiedete, da sprach er zu Abjathar, dem Priester: Bring das Ephod her! 10 Und David sprach: HERR, Gott Israels! Dein Knecht hat als sicher gehört, dass Saul danach trachtet, nach Kehila zu kommen, um die Stadt meinetwegen zu verderben. 11 Werden die Bürger von Kehila mich seiner Hand ausliefern? Wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? HERR, Gott Israels, tu es doch deinem Knecht kund! Und der HERR sprach: Er wird herabziehen. 12 Und David sprach: Werden die Bürger von Kehila mich und meine Männer der Hand Sauls aus liefern? Und der HERR sprach: Sie werden [dich] ausliefern. 13 Da machten David und seine Männer sich auf, etwa 600 Mann, und sie zogen von Kehila aus und gingen, wohin sie gehen konnten. Und es wurde Saul berichtet, dass David aus Kehila entkommen wäre; da ließ er davon ab auszuziehen. 14 Und David blieb in der Wüste auf den Bergfestungen, und er blieb auf dem Gebirge in der Wüste Siph. Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
Als David erfährt, was Saul vorhat, fragt er den HERRN, den Gott Israels
er sieht das ganze Volk in Verbindung mit Gott –, was Kehila tun wird. Er stellt konkrete Fragen und bekommt eine klare Antwort. Zuerst sagt der HERR ihm, dass Saul kommen wird, denn die Antwort auf diese Frage ist als erstes von Interesse. Wenn David das weiß, ist die folgende Frage, was die Bewohner Kehilas tun werden. David ist nicht so naiv, zu denken, dass sie ihn als ihren Wohltäter nicht an Saul ausliefern werden. Auch auf diese Frage bekommt er eine Antwort des HERRN. Die schockierende Antwort ist, dass sie ihn an Saul ausliefern werden.
Was die Gedanken der Bewohner Kehilas sind, wird nicht gesagt. Viel leicht haben sie gar nicht darüber nachgedacht, aber der HERR weiß, dass sie einknicken werden, wenn Saul sie unter Druck setzt. Nur der HERR kann Reaktionen vorhersagen. Er allein kann sagen, was geschehen wür de, wenn sich eine Sache anders entwickelt hätte. Das können wir nicht. Wir können raten, aber nichts mit Sicherheit sagen.
Eine Vermutung ist zum Beispiel, dass sie ihn an Saul ausliefern werden, weil sie in Saul, so könnten sie vielleicht meinen, Sicherheit haben. Das haben sie, so haben sie vielleicht auch gedacht, in dem Flüchtling David nicht. Die Herrscher der Welt zu wählen, scheint vernünftiger zu sein, als jemanden zu wählen, der verworfen ist und eine Zielscheibe des Herr schers.
Nach dieser Antwort zieht David aus der Stadt weg. Er ist nicht eigensin nig und rechnet nicht auf die Solidarität der Bewohner Kehilas. Der HERR hat nicht gesagt, dass er die Stadt verlassen muss, aber David sieht die Antwort des HERRN als Anweisung, dort wegzuziehen. Er zieht im Ver trauen auf Gott weg. Er wählt, unter dem Schutz Gottes, die Unsicherheit der Flucht und verlässt die Sicherheit der Stadt, die ihm ohne Gott keinen Schutz bieten kann.