Einleitung
Davids Weg als Flüchtling beginnt. Er wird vogelfrei erklärt und wird von Saul gejagt. Sein Weg beginnt mit zwei Fehlern. Sein erster Fehler ist, dass er Ahimelech durch Täuschung mit in seine Sache einbezieht. Das Ergeb nis ist, dass das ganze Geschlecht Ahimelechs ausgerottet wird. Sein zwei ter Fehler ist, dass er zu Achis geht. Zugleich hat David auf seiner Flucht mehrere Psalmen geschrieben, die seine Gefühle ausdrücken. In diesen Psalmen kommt der Geist Christi zum Ausdruck.
Verse 21,1 | David und Jonathan gehen auseinander
Und David machte sich auf und ging weg; Jonathan aber kam in die Stadt.
Nachdem David und Jonathan Abschied voneinander genommen haben, gehen sie jeder seinen eigenen Weg. Jonathan hat David alles gegeben. Er hat es für ihn mit seinem Vater aufgenommen. Er hat ihn geküsst. Er ist ihm jedoch nicht auf dem Weg der Verwerfung gefolgt. Sie gehen ausein ander und werden einander erst auf der anderen Seite des Todes in ihrer innigen Verbundenheit wiedersehen. David geht dem Leiden entgegen und von dort auf den Thron. Jonathan geht nicht mit ihm in den Leiden und wird auch nicht mit ihm verherrlicht. Er geht zur Stadt zurück und wird mit seinem Vater auf dem Gebirge Gilboa fallen.
Wie wir auch über Jonathan denken mögen, er ist nicht mit David den Weg der Bedrückung und der Schmach gegangen. Er wird nicht unter den Hel den Davids erwähnt, die ihm in seinen Leiden gefolgt sind und mit ihm in seiner Herrschaft verherrlicht werden.
Dennoch ist es gut, egal wie wir über Jonathan denken, zu bedenken, dass ein Vergleich zwischen Jonathan und den Männern, die bei David sind, nicht vollständig aufgeht. Jonathan hat eine andere Stellung. Wer hat übrigens eine Hingabe und Liebe zu David an den Tag gelegt wie er? Da vid hat ihn nie gebeten, ihm zu folgen.
Vielleicht ist er in gewisser Hinsicht mit dem Mann zu vergleichen, der Dämonen austreibt, von dem Johannes zum Herrn sagt, dass sie – er und die anderen Jünger – es ihm verboten haben, weil er ihnen nicht folgt. Aber der Herr spricht den Mann gerecht und tadelt seine Jünger (Lk 9,49.50). In jedem Fall wird Jonathan seinem Vater sicher nicht geholfen haben bei dessen Jagd auf David.