Behandelter Abschnitt 1Sam 21,27
Verse 2–7 | David bei Ahimelech
Und David kam nach Nob, zu Ahimelech, dem Priester. Und Ahimelech kam David ängstlich entgegen und sprach zu ihm: Warum bist du allein, und nie mand ist bei dir? 3 Und David sprach zum Priester Ahimelech: Der König hat mir eine Sache geboten; und er sprach zu mir: Niemand soll irgendwie von der Sache wissen, in der ich dich sende und die ich dir geboten habe! Und die Kna ben habe ich an den und den Ort beschieden. 4 Und nun, was ist unter deiner Hand? Gib fünf Brote in meine Hand oder was sich vorfindet. 5 Und der Pries ter antwortete David und sprach: Es ist kein gewöhnliches Brot unter meiner Hand, sondern nur heiliges Brot ist da; wenn sich nur die Knaben der Frauen enthalten haben! 6 Und David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: Ja, denn Frauen sind uns versagt seit gestern [und] vorgestern, als ich auszog; und die Gefäße der Knaben sind heilig. Und es ist einigermaßen gewöhnliches [Brot], und das umso mehr, als heute [neues] in den Gefäßen geheiligt wird. 7 Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war dort kein anderes Brot als nur das Schaubrot, das vor dem HERRN weggenommen worden war, um warmes Brot aufzulegen am Tag seiner Wegnahme.
David hat zuerst Schutz bei Samuel gehabt. Aber er war dort nicht sicher vor Saul. Auch sein Freund, Prinz Jonathan, hat ihm keinen dauerhaften Schutz bieten können. Jetzt, wo er wirklich ein Flüchtling ist, ohne jede Hilfe oder Schutz, geht er zum Priester Ahimelech nach Nob. Er tut das, um nach dem Willen Gottes zu fragen (1Sam 22,10). Bei dem Priester sind nämlich die Urim und die Tummim, um Gottes Willen zu erkennen.
Ahimelech wundert sich darüber, dass David allein ist. Es sind zwar an dere bei ihm (Mk 2,26), aber das sind wahrscheinlich einige seiner Männer und keine Mitglieder des Hofes Sauls, die normalerweise mit ihm gingen, wenn er etwas für Saul tun sollte. Ahimelech weiß nicht, dass David auf der Flucht ist, und David schweigt auch darüber. Statt ehrlich zu sagen, dass er auf der Flucht vor Saul ist, erfindet er eine Geschichte über einen geheimen Auftrag von Saul. Er lügt dem Priester etwas vor. Sein Vertrauen auf den HERRN ist verschwunden und er lebt in Furcht vor Menschen. Das führt einen Menschen zu einem Handeln, wodurch Schmach auf den Namen des HERRN geworfen wird und anderen Böses getan wird. Er ist hier ein warnendes Beispiel für uns.
David bittet Ahimelech um zwei Dinge: Brot (Vers 4) und ein Schwert (Vers 9). Er hätte gerne fünf Brote. Ahimelech antwortet, dass nur „heiliges Brot“ da ist, das heißt die Schaubrote (Vers 7). Diese haben eine Woche auf dem goldenen Tisch im Heiligen gelegen und müssen durch neue Brote ersetzt werden. David darf sie für sich und seine Männer haben unter der Bedingung, dass die Männer sich ihrer Frauen enthalten haben.
David antwortet, dass die Männer drei Tage keinen Kontakt mit ihren Frauen hatten und dass die „Gefäße der Knaben heilig sind“. Die „Ge fäße“ sind ihre Kleidung und andere persönliche Besitztümer. Auch sind sie nicht mit etwas Unreinem in Berührung gekommen (3Mo 13,58; 2Mo 19,10).
David zieht den Schluss, dass dieses Schaubrot, da es im Begriff steht, durch frisches Brot ersetzt zu werden, „einigermaßen gewöhnliches [Brot]“ ist. Das alte Brot hat seine Aufgabe vor dem Angesicht des HERRN erfüllt und kann nun verzehrt werden. Der Herr Jesus, der Sohn Davids, heißt diese Schlussfolgerung gut (Mt 12,3.4). Der Herr verweist auf diese Geschichte, weil sie treffend illustriert, was sein Volk zu diesem Zeitpunkt mit Ihm tut. Er zeigt mit der Anführung dieser Geschichte, dass das Hal ten von zeremoniellen Gebräuchen für Ihn keinen Wert hat, wenn der von Gott gesalbte König von seinem Volk verworfen wird.