Behandelter Abschnitt 1Sam 20,48
Verse 4–8 | David schlägt einen Test vor
4 Und Jonathan sprach zu David: Was deine Seele spricht, das will ich für dich tun. 5 Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König beim Essen sitzen; so lass mich gehen, und ich will mich auf dem Feld verbergen bis zum dritten Abend. 6 Wenn dein Vater mich etwa vermissen sollte, so sage: David hat es sich dringend von mir erbe ten, nach Bethlehem, seiner Stadt, zu laufen; denn dort ist das Jahresopfer für die ganze Familie. 7 Wenn er so spricht: Es ist gut, so steht es gut um deinen Knecht; ergrimmt er aber, so wisse, dass das Böse seinerseits beschlossen ist. 8 Erweise nun Güte an deinem Knecht, denn du hast deinen Knecht in einen Bund des HERRN mit dir treten lassen! Wenn aber eine Ungerechtigkeit an mir ist, so töte du mich; denn warum wolltest du mich doch zu deinem Vater bringen?
Jonathan ist ein wahrer Freund. Er will David helfen. Er fragt, was er für ihn tun kann und verspricht auch, das zu tun, was David verlangt. Dabei stellt er keine Bedingungen, denn er weiß, dass das, was David verlangen wird, nur gut ist. Das ist die Äußerung eines Herzens, das den anderen lieb hat. Es ist die Frage und die Gesinnung des Gläubigen, der den Herrn Jesus lieb hat.
David will nur wissen, was Saul mit ihm vorhat. Darum schlägt er einen Plan vor, um die Gesinnung Sauls zu testen. Durch diesen Plan soll auch für Jonathan deutlich werden, was sein Vater will. Vielleicht geht es mehr darum selbst Gewissheit zu bekommen.
Ist dieser Plan irreführend, eine Lüge? Es ist vergleichbar mit dem, was Mose zum Pharao sagt, als er ihm vorschlägt, Israel drei Tagereisen weit in die Wüste gehen zu lassen, um dort dem HERRN ein Fest zu feiern. Dass das endgültige Ziel darin besteht, das Volk zu befreien und nach Kanaan zu bringen, erzählt Mose dabei nicht. Die Frage, die Mose stellt, ist die Frage eines Knechtes nach einem kurzen Urlaub, wodurch die Gesinnung des Pharaos auf die Probe gestellt wird. Es geht nicht um Unaufrichtigkeit, sondern um einen Test. So ist das auch bei David.
Alle, die in einem Platz der Unterwerfung sind, können von David lernen. Er nimmt gegenüber Jonathan den Platz eines Dieners ein und nennt sich auch so. Jonathan ist der Sohn seines Herrn. Er gibt ihm auch das Recht, ihn zu töten, wenn in ihm Sünde sein sollte, wie Saul behauptet.