Behandelter Abschnitt 1Sam 20,13
Einleitung
Die Geschichte Davids wird in diesen Kapiteln bis ins Detail beschrieben. Das liegt daran, dass der Heilige Geist ihn liebhat. Wir haben ihn auch lieb und haben ein Interesse für alles, was er mitmacht. Es wird lebendig beschrieben. In vielen Details finden wir etwas, was der Herr Jesus mit gemacht hat. Zunächst ist David noch kein Flüchtling, aber er wird es in den folgenden Kapiteln. Er wird ein Flüchtling, weil er sich weigert, Gottes Zeit vorwegzulaufen und das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Saul bleibt für ihn „der Gesalbte des HERRN“, gegen den er, solange das so bleibt, die Waffen nicht erheben wird.
Wir sehen in diesem Kapitel in David ein Kind Gottes, das auf der Suche nach dem Willen Gottes ist. Darum ist das Kapitel so lang. Es beschreibt, wie David sich dagegen wehrt, ein Flüchtling zu werden. Das ist nicht, weil er das nicht will, obwohl es nicht anziehend ist, sondern aus Pflicht bewusstsein als Diener Sauls. Er hat nicht das Recht, wegzugehen, zu flüchten. Er will bis zum Äußersten bei Saul bleiben, um ihm zu dienen, und ist bereit, dafür alles zu ertragen, um nur kein untreuer Sklave zu sein. Dessen beschuldigt Nabal ihn später (1Sam 25,10). David flüchtet jedoch erst, als ihm keine andere Möglichkeit mehr bleibt.
Dieses Kapitel ist auch ein Abschied, den zwei Freunde, die sich innig lieb haben, voneinander nehmen. Das macht den Wegzug für David auch so schmerzhaft und unattraktiv.
Verse 1–3 | David weiß, dass Saul ihn töten will
1 Und David floh von Najot bei Rama; und er kam und sprach vor Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Ungerechtigkeit und was meine Sünde vor deinem Vater, dass er nach meinem Leben trachtet? 2 Und er sprach zu ihm: Das sei ferne! Du wirst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut weder eine große noch eine kleine Sache, ohne dass er sie meinem Ohr eröffnete; und warum sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Es ist nicht so. 3 Und David fuhr fort und schwor und sprach: Dein Vater weiß sehr wohl, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, und er hat gedacht: Jonathan soll dies nicht wissen, damit er sich nicht betrübe. Aber, [so wahr] der HERR lebt und deine Seele lebt, nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod!
David flieht zu seinem Freund Jonathan und schüttet ihm sein Herz aus. Er fragt sich verzweifelt, was er denn getan hat, dass sein Vater ihm so nachjagt. Jonathan will David beruhigen. Er glaubt nicht, dass sein Vater das tut. Sonst würde er es doch wissen. David hat seine Zweifel. Er weiß, dass Saul seinem Sohn nicht alles erzählen würde, da Saul sehr wohl weiß, dass sein Sohn ein Freund Davids ist. David kann nicht anders denken, als dass Saul vorhat, ihn aus dem Weg zu räumen. Das hat er mehrere Male erfahren. Er ist schon einige Male der Mordsucht Sauls entkommen, aber wie lange kann das noch andauern, bis er doch in die Hände Sauls fällt? Sein Leben hängt an einem seidenen Faden.