Behandelter Abschnitt 1Sam 12,1215
Verse 12–15 | Aufruf, dem HERRN zu dienen
12 Als ihr aber saht, dass Nahas, der König der Kinder Ammon, über euch kam, spracht ihr zu mir: Nein, sondern ein König soll über uns regieren! – ob wohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist. 13 Und nun siehe, da ist der König, den ihr erwählt habt, den ihr begehrt habt; und siehe, der HERR hat einen König über euch gesetzt. 14 Wenn ihr [nur] den HERRN fürchtet und ihm dient und auf seine Stimme hört und gegen den Befehl des HERRN nicht widerspenstig seid, und sowohl ihr als auch der König, der über euch regiert, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt! 15 Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des HERRN hört und gegen den Befehl des HERRN widerspenstig seid, so wird die Hand des HERRN gegen euch sein, wie gegen eure Väter.
Hier legt Samuel den wahren Grund des Volkes für ihr Begehren nach einem König bloß. Die direkte Bedrohung durch Nahas hat in ihnen das Verlangen nach einem sichtbaren Fürsten aufkommen lassen, so wie das bei den Völkern um sie herum der Fall ist. Zugleich spricht Samuel ihr Ge wissen an, wenn er von dem HERRN als ihrem König spricht.
Er weist das Volk auf ihre Wahl und auf den HERRN hin, der diese Wahl akzeptiert hat und ihnen den König gegeben hat, um den sie gebeten ha ben. In den Taten seines Volkes führt Gott seinen Ratschluss aus. Das kann ein Mensch nicht verstehen. Dass Gott die Taten des Menschen gebraucht, macht den Menschen nicht weniger verantwortlich. Nur Gott kann das erklären. Es ist falsch, dass das Volk diese Wahl getroffen hat und Gott ver worfen hat, obwohl Gott sein Ziel dadurch erreicht (vgl. Apg 2,23).
Samuel hat sein Herz erleichtert. Er hat dem Volk ihre Vergangenheit vor gestellt und ihre Wahl in der Gegenwart. Nun spricht er über die Zukunft (Verse 14.15). Er spricht nicht mehr über Saul, sondern sowohl zum Volk als auch zu Saul. Wenn sowohl das Volk als auch Saul gehorsam sein wer den, werden sie Gottes Segen erfahren, trotz ihres Versagens in der Ver gangenheit und in der Gegenwart. Wenn sie sich jedoch von Ihm abwen den, wird seine Hand gegen sie sein. Gott bleibt sich selbst immer treu, sowohl im Segen als auch in der Zucht.