Behandelter Abschnitt 1Sam 12,12
Verse 1.2 | Samuel macht seinen Rücktritt bekannt
1 Und Samuel sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe auf eure Stimme gehört in allem, was ihr zu mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt. 2 Und nun siehe, der König zieht vor euch her; ich aber bin alt und grau gewor den, und meine Söhne, siehe, sie sind bei euch; und ich bin vor euch gewandelt von meiner Jugend an bis auf diesen Tag.
Das Volk ist noch in Gilgal (1Sam 11,14). Dort hält Samuel seine Abschieds rede. Saul ist König geworden und ist auch schon als solcher aufgetreten und geht nicht mehr zurück zu seinen Rindern. Die Aufgabe Samuels ist erledigt und er tritt zurück. Das bedeutet nicht, dass er ohne Arbeit ist, aber das wird jetzt in der Stille stattfinden. So ist es auch mit älteren Gläu bigen. Sie ziehen sich mehr aus dem öffentlichen Dienst zurück, aber der Auftrag, zu beten, bleibt (Vers 23).
Samuel wendet sich zum letzten Mal an das Volk. Er will mit seiner An sprache auch dem zuvorkommen, dass das Volk ihn nachher beschuldi gen würde, dass er ihnen einen König gegeben hätte. Er hat ihn zwar an gestellt, aber es war auf ihre Forderung hin. Der Mensch ist immer geneigt, die Schuld auf andere zu schieben. Das ist schon seit Adam und Eva so.
Samuel weist das Volk auf ihren König hin. Von sich selbst sagt er, dass seine Zeit vorbei ist. Von seinen Söhnen sagt er nur, dass sie bei ihnen sind. Er nennt es als Fakt, als eine neutrale Sache, ohne Werturteil. Diese Bemer kung über seine Söhne kann auch bedeuten, dass er sie wieder abgesetzt hat und dass sie wieder als normale Bürger unter dem Volk sind.
Von sich selbst kann er sagen, dass er ihnen vorangegangen ist, etwas, was er von seinen Söhnen nicht sagt. Jetzt soll Saul vor ihnen ausziehen. Aber wie groß ist der Unterschied zwischen dem Vorangehen von Samuel und dem von Saul. Samuel kann sagen, dass er dies von seiner Jugend an in voller Treue zum HERRN getan hat. Sie kennen ihn als den, der seit einer langen Zeit unter ihnen war, in welcher er ihnen stets gedient hat. Von
Saul weiß das Volk noch nichts. Sie beurteilen ihn nur nach seinem Äuße ren, denn er muss alles noch beweisen.
Saul, der schon König ist, muss sich noch beweisen. Im Kontrast hierzu steht David, der sich bewiesen hat, bevor er König wird.