Behandelter Abschnitt 1Sam 11,1415
Verse 14.15 | Samuel erneuert das Königtum
14 Und Samuel sprach zum Volk: Kommt und lasst uns nach Gilgal gehen und dort das Königtum erneuern. 15 Und das ganze Volk zog nach Gilgal, und sie machten dort Saul zum König vor dem HERRN, in Gilgal; und sie schlachteten dort Friedensopfer vor dem HERRN. Und Saul und alle Män ner von Israel freuten sich dort sehr.
Samuel nutzt die freudige Stimmung unter dem Volk. Er urteilt, dass dies die Zeit ist, das Königtum zu erneuern. Dafür will er nach Gilgal gehen, dem Ort, an dem durch die Beschneidung die „Schande Ägyptens“ durch den HERRN von seinem Volk „abgewälzt“ wurde (Jos 5,9a). „Man gab diesem Ort den Namen Gilgal“ (Jos 5,9b). Bei der Inbesitznahme des Lan des kehrte das Volk nach jedem Kampf wieder dorthin zurück. Geistlich stellt es den Ort dar, an dem das Gericht über das Fleisch vollzogen wird (Kol 2,11).
Nach der Beschneidung in Gilgal hat Josua gelernt, wer der wirkliche Füh rer des Volkes ist (Jos 5,13-15). Indem er begreift, was in Gilgal geschehen ist, hätte auch Saul lernen müssen, dass Gott der wahre König ist, und dass er, Saul, es in Vertretung Gottes und nicht an Stelle Gottes ist. Sieben Mal wird in diesen zwei Versen auf Gilgal hingewiesen, sei es durch den Namen oder durch den Verweis „dort“, womit Gilgal gemeint ist.
Das Volk bringt ein Friedensopfer. Das ist das zweite Mal, dass Saul an ei nem Friedensopfer teilnimmt. Früher hat er mit Samuel daran teilgenom men (1Sam 9,24). Die große Freude Sauls und aller Männer Israels, ist die Freude in dem HERRN wegen des Sieges, den Er gegeben hat. Saul wird dem HERRN auch dafür gedankt haben.
Menschen können Gott danken, auch ohne, dass neues Leben da ist. Es ist gewissermaßen das Danken des Pharisäers. Wenn ein Mensch noch nicht gelernt hat, dass in ihm, das ist in seinem Fleisch, nichts Gutes wohnt, kann er sich in Gott erfreuen, während er in der Ewigkeit ohne Ihn sein wird.