Behandelter Abschnitt 1Sam 1,2
Verse 2 | Hanna und Peninna
Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna, und der Name der anderen Peninna; und Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kin der.
Elkanas Frau Hanna ist unfruchtbar. Das ist auch bei Sara der Fall (1Mo 16,1), sowie bei Rebekka (1Mo 25,21) und bei Rahel (1Mo 29,31), die Frau en der Patriarchen. Elisabeth, die Mutter von Johannes dem Täufer, ist ebenfalls unfruchtbar (Lk 1,7). Gott nutzt diesen Umstand, um sein Werk sichtbar zu machen und dass die Ergebnisse zu seiner Ehre sein werden. In diesen Fällen von Unfruchtbarkeit vollbringt Gott große Dinge. Wenn vom Menschen nichts zu erwarten ist, hat Gott die Möglichkeit, seine Pläne der Gnade zu erfüllen. Er tut dies nicht, ohne seine Werkzeuge in Übungen zu bringen.
Elkana ist ein Gläubiger, aber er ist kein „Mann Gottes“. Er erweckt den Eindruck, dass er ein Mann ist, der seinen religiösen Verpflichtungen treu nachkommt, wie viele es heute tun. Viel geistliche Übung ist nicht erkenn bar. Das bedeutet nicht, dass er ohne geistliche Übung ist, aber Hanna ragt in geistlicher Hinsicht doch über ihn hinaus. Die Tatsache, dass er zwei Frauen hat, spricht auch nicht für ihn, obwohl er auf Männer wie Abra ham und Jakob zeigen könnte, die ebenfalls zwei und sogar mehr Frauen hatten.
Von seinen beiden Frauen wird Hanna zuerst erwähnt, was es wahr scheinlich macht, dass er sie zuerst geheiratet hat. Später in diesem Kapitel zeigt sich seine Liebe zu ihr. Dennoch nahm er sich eine zweite Frau dazu, Peninna. Es kann sein, dass er das wegen Hannas Unfruchtbarkeit getan hat. Er hat für sich selbst vielleicht einen guten Grund gefunden, aber es ist gegen Gottes Absicht (Mt 19,4-8). Für das Familienleben bedeutet es immer Elend.
Hanna bedeutet „Gnade“, damit ist sie bekleidet. Peninna bedeutet „glän zend“ oder „Perle“, aber sie strahlt nur sich selbst aus. Peninna lebt in der gleichen Umgebung, doch bei ihr ist kein geistliches Leben zu sehen. Sie verspottet Hanna und zeigt sich als ihre Gegnerin. Peninna kann auf „Er folg“ verweisen, sie hat Kinder, vielleicht sogar zehn (Vers 8). So können auch wir leicht geistlichen Segen anhand der Anhängerzahl einer Bewe gung messen. Wenn man Hanna damit vergleicht, was stellt sie dann dar, ohne „Erfolg“ und elend? Aber so rechnet Gott nicht. Er bringt sie in eine Übung, damit sie für Ihn Frucht bringen wird.
In prophetischer Hinsicht finden wir die Gefühle eines gottesfürchtigen Überrests nicht in erster Linie bei Samuel, sondern bei Hanna. Ihre Seelen übungen sollten die des ganzen Volkes sein. Wir befinden uns hier bei den wenigen Treuen. Dies ist wie am Anfang des Lukasevangeliums, wo wir, inmitten eines abtrünnigen Volkes, eine unbekannte und unbedeutende Zahl von Menschen treffen, in denen der Wunsch nach Segen für das gan ze Volk vorhanden ist (Lukas 1 und 2). Unter ihnen ist Maria, die Mutter des Herrn Jesus, die ein Loblied singt (Lk 1,46-55), das dem Loblied von Hanna, das wir im nächsten Kapitel hören werden, sehr ähnlich ist.