Behandelter Abschnitt Ri 10,10-16
Verse 10–16 | Die Echtheit des Bekenntnisses geprüft
10 Da schrien die Kinder Israel zu dem HERRN und sprachen: Wir haben gegen dich gesündigt, und zwar weil wir unseren Gott verlassen und den Baa- lim gedient haben. 11 Und der HERR sprach zu den Kindern Israel: Habe ich [euch] nicht von den Ägyptern und von den Amoritern, von den Kindern Ammon und von den Philistern [gerettet], 12 und als die Sidonier und Amalekiter und Maoniter euch bedrückten und ihr zu mir geschrien habt, euch aus ihrer Hand gerettet? 13 Ihr aber habt mich verlassen und habt anderen Göttern gedient; darum werde ich euch fortan nicht mehr retten. 14 Geht hin und schreit zu den Göttern, die ihr erwählt habt: Sie mögen euch retten zur Zeit eurer Bedrängnis! 15 Und die Kinder Israel sprachen zu dem HERRN: Wir haben gesündigt. Tu du uns nach allem, was gut ist in deinen Augen; nur errette uns doch an diesem Tag! 16 Und sie taten die fremden Götter aus ihrer Mitte weg und dienten dem HERRN; und seine Seele wurde ungeduldig über die Mühsal Israels.
Der Druck auf Israel wird schwer. Dann schreien sie zu dem HERRN und erkennen das Verkehrte. Aber sehen wir einmal, wie der HERR dann reagiert. Er erinnert sie an die vorherigen Erlösungen, die Er bewirkt hat, und wie sie damit umgegangen sind. Sie haben Ihn nach jeder Erlösung immer wieder verlassen und haben wieder begonnen, den Götzen zu dienen. Jetzt sollen sie nur diese Götter bitten, sie zu erlösen.
Diese Handlungsweise Gottes verfehlt ihre Auswirkung nicht. Das Volk begreift, dass Bekenntnis allein nicht genug ist. Die Götzen müssen weggetan werden. Wir sehen das auch bei Jakob. In 1. Mose 35 lesen wir, dass er seinen Hausgenossen den Auftrag gibt, die Götzen zu entfernen (1Mo 35,1-5). Jakob ist mit seinem Haus auf dem Weg nach Bethel. Dort wird er Gott begegnen. Er begreift, dass das Leben mit Gott und das Halten von Götzen nicht zusammenpassen können. Sowohl Jakob damals als auch das Volk jetzt gelangen zur Einsicht, dass die Entfernung des Verkehrten der Prüfstein für wahre Reue ist.
Mit welchen Götzen haben wir zu tun? Was sind die Dinge, die uns von Gott abirren lassen? Das kann für jeden etwas anderes sein. Aber was geschieht, wenn sie weggetan werden? Sie „dienten dem HERRN; und seine Seele wurde ungeduldig über die Mühsal Israels“ (Vers 16). Was für ein wunderbares Wort! Es deutet auf Gottes besonderen Wunsch hin, mit all der Rührung seines Herzens seinem Volk zu helfen.