Vers 27 | Er tat es bei Nacht
Und Gideon nahm zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie der HERR zu ihm geredet hatte. Und es geschah, weil er sich vor dem Haus seines Vaters und vor den Leuten der Stadt fürchtete, es am Tag zu tun, so tat er es bei Nacht.
In Begleitung von zehn Knechten begibt er sich auf den Weg, um seinen Auftrag auszuführen. In Ruth 4 treffen wir auch zehn Männer an (Rt 4,2). Sie stellen ein hinreichendes Zeugnis nach dem Gesetz der zehn Gebote vor. Was Gideon tut, kann von diesen Männern bestätigt werden, sie können bezeugen, was geschehen ist und wie es geschehen ist. Wenn es auf das Handeln ankommt, ist Gideon kein „Einzelgänger“, jemand, der alles allein tut. Er sorgt dafür, dass er von Zeugen unterstützt wird. Dennoch hat er nicht den Mut, sein Zeugnis am helllichten Tag abzulegen. Er tut es bei Nacht.
Wer wird ihm das übel nehmen? Ich weiß noch gut, wie ich zum ersten Mal Traktate mit einer evangelistischen Botschaft in der Gegend, wo ich damals wohnte, verteilen ging. Das tat ich damals auch erst, nachdem es dunkel geworden war. Nikodemus war auch so ein Mensch. Auch er wagte es zunächst nicht, öffentlich dazu zu stehen, dass er Interesse am Herrn Jesus hatte (Joh 3,1.2). Doch das änderte sich. In Johannes 7 ergreift er seinen pharisäischen Kollegen gegenüber für den Herrn Jesus Partei (Joh 7,50). Wieder etwas später, in Johannes 19 erweist sich seine Liebe zum Herrn Jesus, wenn er „eine Mischung von Myrrhe und Aloe“ zu seinem Begräbnis bringt (Joh 19,38-42). Sowohl in Johannes 7 als auch in Johannes 19 wird daran erinnert, dass er „zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war“.
Wie auch immer, Gideon handelt im Gehorsam, und wo Gehorsam vorhanden ist, können die Folgen Gott überlassen werden. Wenn wir tun, was Gott von uns verlangt, tut Gott das für uns, was wir nicht können. Gott ergreift für Gideon Partei gegen seine Feinde.