Behandelter Abschnitt Ri 6,28-32
Verse 28–32 | Der Widerstand abgewendet
Und als die Leute der Stadt frühmorgens aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal umgerissen, und die Aschera, die daneben war, umgehauen, und der zweite Stier war als Brandopfer auf dem erbauten Altar geopfert. 29 Und
sie sprachen einer zum anderen: Wer hat das getan? Und sie forschten und fragten nach, und man sprach: Gideon, der Sohn des Joas, hat das getan. 30 Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus, dass er sterbe, weil er den Altar des Baal umgerissen hat und weil er die Aschera, die daneben war, umgehauen hat! 31 Und Joas sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für den Baal rechten, oder wollt ihr ihn retten? Wer für ihn rechtet, soll getötet werden bis zum Morgen. Wenn er ein Gott ist, so rechte er für sich selbst, weil man seinen Altar umgerissen hat. 32 Und man nannte ihn an jenem Tag Jerub-Baal, indem man sprach: Der Baal rechte mit ihm, weil er seinen Altar umgerissen hat.
Als die Einwohner der Stadt am folgenden Tag entdecken, was geschehen ist, ist die Bestürzung groß. Aufgrund der Nachforschungen zeigt sich, dass Gideon der Täter ist. Sein Leben wird gefordert.
Es gibt nichts, was so viel Feindschaft hervorruft, als wenn jemandes Religion verachtet wird. Man lädt sich die Wut der Fans auf den Hals, wenn man etwas Negatives über ihren Verein zu sagen wagt. Sport, in den Niederlanden vor allem Fußball, ist zur Religion geworden. Biblische Ausdrücke werden dazu gebraucht, Fußballstars zu verherrlichen. Sie werden „Göttersöhne“ genannt.
Und was soll man von der Macht des Islam denken? Zeugnisse von bekehrten Moslems erwähnen, dass sie mit dem Tod bedroht worden sind, weil ihr Glaube an den Herrn Jesus bedeutet, dass sie dem Islam abgeschworen haben. Damit wird vor Gott gezeigt, dass ihre frühere Religion wertlos für sie war. Für einen bekehrten Juden gilt häufig dasselbe. Wer in einer Umgebung, in der Menschen sich Götter nach ihrer eigenen Einbildung gemacht haben, sich für den wahren Gott entscheidet und öffentlich dafür eintritt, wird mit sehr heftigem Widerstand rechnen müssen.
Dieses öffentliche Eintreten für Gott ist der Moment, in dem Er eine Wende in die Ereignisse bringt. Hinter den Kulissen ergreift Er für Gideon Partei. Dafür gebraucht Er den Vater Gideons. Die Freimütigkeit Gideons in der Nacht macht seinen Vater tagsüber freimütig. Gideons Vater spricht mit einer einfachen Geschichte den Verstand der Einwohner der Stadt an. Er behauptet einfach: Wenn Baal ein Gott ist, dann soll er sich für die ihm erwiesene Respektlosigkeit ruhig rächen. Dies erinnert an die Herausforderung, die Elia bei seiner Konfrontation mit den Baalspriestern über die Frage, wer wirklich Gott ist, ausspricht (1Kön 18,24-29).
Die Männer der Stadt haben keine Widerworte. Sie geben ihm nur den Namen „Jerub-Baal“, womit sie zum Ausdruck bringen, dass sie von Baal erwarten, dass er sich wohl an Gideon rächen werde. Dieser Name scheint ein Ehrenname geworden zu sein, als sich zeigt, dass nichts mit Gideon geschieht.
In dem, was Gideon getan hat, wird offenbar, was in den Herzen der Menschen ist. Sie bekennen deutlich, dass sie Baal als ihren Gott anerkennen. Das öffentliche Eintreten für Gott und seine Wahrheit macht auch heute deutlich, was im Herzen der Menschen ist. Wenn wir uns in Wort und Tat dazu bekennen, dass wir uns für den Herrn Jesus entschieden haben, werden wir Widerstand erleben. Der meiste Widerstand kommt vielleicht von denen, die uns am nächsten stehen, aber kein Teil am Herrn Jesus haben, während sie von sich selbst denken, dass sie religiös seien. Wenn wir als Kinder Gottes das Verkehrte in unserem eigenen Leben sehen und es aus unserem Leben entfernen, ist es schmerzhaft, wenn es dann nicht die Welt ist, die Bemerkungen dazu macht, sondern dass es gerade die Mitgläubigen sind, die negativ reagieren.
Wenn wir uns für Gott und gegen das Verkehrte entscheiden, dürfen wir damit rechnen, dass Gott für uns eintritt. Er steht an unserer Seite. Auf welche Weise Er das merken lässt, ist bei jedem wieder anders. Aber sicher ist, dass Er von unerwarteter Seite aus Rettung bringen wird, wenn wir treu und gehorsam tun, was Er von uns verlangt, genauso, wie Er das bei Gideon getan hat.