Behandelter Abschnitt Jos 9,1-2
Einleitung
Nachdem wir in den vorherigen Kapiteln bei Ai gesehen haben, was die Folge ist, wenn man auf eigene Kraft vertraut, sehen wir hier bei Gibeon, was die Folge ist, wenn man auf eigene Weisheit vertraut. Die Lektion für uns ist, nicht auf eigene Kraft und eigene Weisheit zu vertrauen, sondern auf „Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (1Kor 1,24).
Den Gibeonitern gelingt es mit List, dem Gericht zu entkommen, unter dem sie stehen. Warum haben die Israeliten diese List nicht entdeckt? In Vers 14 steht, warum sie gelingt: „Den Mund des HERRN befragten sie nicht.“ Es gibt für uns nur eine einzige Möglichkeit, den Listen des Teufels zu entkommen, und das ist, der Anordnung zu gehorchen: „Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an“ (Eph 6,11).
Der Feind gebraucht zwei Mittel, um dem Volk Gottes Böses zu tun und Schaden zuzufügen. Das eine Mittel ist Gewalt und das andere ist List. Im ersten Fall lesen wir über den Teufel als von jemandem, der umhergeht wie „ein brüllender Löwe“ (1Pet 5,8). Im anderen Fall wird davon gesprochen, dass er „die Gestalt eines Engels des Lichts“ annimmt (2Kor 11,14).
Verse 1.2 | Der Feind vereinigt sich
1 Und es geschah, als alle Könige es hörten, die diesseits des Jordan waren, auf dem Gebirge und in der Niederung und an der ganzen Küste des großen Meeres gegen den Libanon hin, die Hethiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter – 2 da versammelten sie sich allesamt, um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen.
Die Feinde schließen sich zusammen. Möglicherweise haben sie durch die Niederlage, die Israel bei Ai erlitten hat, Mut gefasst und sehen darin eine Chance, diesem Volk zu widerstehen. Das hätten sie vielleicht nicht gewagt, wenn Israel bei der Kraft Gottes geblieben wäre.
Diese Völker, die ihrerseits ständig im Krieg miteinander sind, kommen zusammen, „um einmütig gegen Josua und gegen Israel zu kämpfen“. So ist es immer, wenn es um die Dinge Gottes geht. Hass gegen Gott und seine Wahrheit ist ein Mittel, das alle Feinde Gottes miteinander verbindet und die gegenseitigen Streitigkeiten vergessen lässt (Lk 23,12; Apg 4,27). Dabei müssen wir stets bedenken, dass die Könige von Kanaan ein Bild von den Beherrschern der geistlichen Welt sind. „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Eph 6,12).
Heidnische Völker können auf der Erde im Kampf miteinander sein, aber die dämonischen Mächte, die dahinterstehen, sind völlig miteinander eins. Sie werden von Satan gesteuert, der immer darauf aus ist, so viele Menschen wie möglich zu töten. Er ist der Menschenmörder von Anfang (Joh 8,44). Er will alle Menschen töten, wobei es sein Hauptziel ist, dem Volk Gottes so viel Schaden wie möglich zuzufügen.