Behandelter Abschnitt 5Mo 17,8-13
Verse 8–13 | Die Rechtsprechung in schwierigen Fällen
8 Wenn dir eine Sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtssache und Rechtssache und zwischen Verletzung und Verletzung zu schwierig ist zum Urteil, [irgendwelche] Streitsachen in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und an den Ort hinaufziehen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. 9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen da sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den Rechtsspruch verkünden. 10 Und du sollst entsprechend dem Spruch tun, den sie dir verkünden werden von jenem Ort aus, den der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu tun, was sie dich lehren werden. 11 Entsprechend dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen werden, sollst du tun; von dem Spruch, den sie dir verkünden werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 12 Der Mann aber, der mit Vermessenheit handelt, dass er auf den Priester, der dasteht, um den Dienst des HERRN, deines Gottes, dort zu verrichten, oder auf den Richter nicht hört: Dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen. 13 Und das ganze Volk soll es hören und sich fürchten und nicht mehr vermessen sein.
In diesem Abschnitt geht es um die Unterwerfung hinsichtlich einer Strafe, die durch eine befugte Instanz auferlegt wird. Wo man sich dagegen auflehnt, wird ein Geist der Rebellion und Widerspenstigkeit sichtbar, es äußert sich somit ein Geist des Widerspruchs und Aufstandes gegenüber Gott. Das ist das Böse des Ungehorsams gegenüber Gott und gegenüber solchen, die von Ihm mit Autorität bekleidet sind. Mit diesem Prinzip der
Geringschätzung und Eigenwilligkeit muss in derselben Weise wie mit Zauberei und Götzendienst gehandelt werden.
Das Ziel dieser Strafe ist, dass andere das hören und sich fürchten werden und nicht in dasselbe Böse verfallen. Manche werden so verständig sein, um vom Bösen Abstand zu nehmen. Andere werden, wenn sie eine Missetat begangen haben und bestraft sind, sich lieber unter das Urteil stellen als gegen sich selbst zu sündigen und ihr Leben durch Widerstand zu verwirken. Aus diesem Gesetz leitet der Apostel ab, wie fürchterlich die Strafe für diejenigen ist, die die Autorität des Sohnes Gottes mit Füßen treten (Heb 10,28.29).
Wenn eine örtliche Gemeinde einen Beschluss fasst, ist das die höchste Instanz der Autoritätsausübung auf der Erde. „Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein“ (Mt 18,18). Die Reichweite des Beschlusses ist die ganze Erde. Das hängt damit zusammen, dass der Herr Jesus seine Anwesenheit mit der örtlichen Gemeinde verbindet: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20).
In Vers 9 treten die Priester in den Vordergrund. Priester kennen die Gedanken Gottes am besten, weil sie gewohnt sind, in seiner Gegenwart zu verkehren. Das bestimmt die geistliche Gesinnung. Jeder Bruder und jede Schwester kann dieser Priester sein. Es geht nicht um die Gaben, die jemand besitzt, sondern um die Gesinnung, die jemand durch seinen oder ihren Umgang mit Gott besitzt.