Behandelter Abschnitt Lk 18,26-30
Verse 26-30 Die Lektion für die Jünger
26 Die es hörten, sprachen aber: Und wer kann dann errettet werden? 27
Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.
28 Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, 30 der nicht vielfach empfängt in dieser Zeit, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben.
Wenn jemand reich ist, bedeutet das für die Jünger, dass so jemand Gottes Gunst genießt. Gott hat ja denen, die seine Gebote halten, irdischen Wohlstand verheißen. Daher entsteht bei ihnen die Frage, wenn es bei so jemandem unmöglich ist, errettet zu werden, wer dann überhaupt errettet werden kann.
Es geht nicht darum, dass ein Reicher nicht errettet werden kann, sondern dass sein Reichtum keine Garantie dafür ist und sich in der Praxis oft als großes Hindernis erwiesen hat. Ganz sicher sind reiche Menschen errettet worden, beispielsweise Joseph von Arimathia (Mt 27,57). Errettet zu werden, ist für alle Menschen, reich oder arm, eine Unmöglichkeit, aber nicht bei Gott. Gott ist es, der allein Errettung geben kann. Er kann das durch das Werk des Herrn Jesus tun.
Petrus hat gehört, was der Herr zu dem reichen Obersten gesagt hat, dass er seine Besitztümer verkaufen und Ihm nachfolgen solle. Er bemerkt dazu, dass sie das doch getan haben. Er sagt das nicht überheblich, sondern ein bisschen mit der Frage, was das ihm und den anderen gebracht habe. Das sieht man an der Antwort des Herrn. Vielleicht hat er es sogar mit einem Anflug von Enttäuschung gesagt, weil es noch nicht mehr gebracht hat als das, was sie jetzt haben. Er hat eine Frau und hatte ein Boot und schöne Arbeit. Er hat das alles hinter sich gelassen.
Der Herr ermutigt sie, indem Er ihnen vorstellt, was sie alles bekommen werden. Er geht auf die Bemerkung des Petrus ein und sagt, dass es nichts gibt, worauf jemand verzichtet, was Er nicht überreich ersetzen wird, wenn dieses Verzichten nur um des Reiches Gottes willen geschieht. Nur solche, die die Herrlichkeit des Reiches in seinem König gesehen haben, entsagen allem. Sie verlassen ihr Haus, ihren Lebensbereich, mit allen, die dazugehören und die ihnen lieb und wert sind, um jemandem nachzufolgen, der ihnen nichts anderes bietet als ein Kreuz.
Der Herr verheißt, dass sie „vielfach“ empfangen werden. Dieses „Vielfach“ besteht aus geistlichen Segnungen, die jemand empfängt, der alles für Christus aufgegeben hat (vgl. Phil 3,8.9). Das ist jetzt schon, in dieser Zeit, der Fall. Der Genuss geistlicher Segnungen, der Gemeinschaft mit dem Herrn, ersetzt viel von dem Verlust der intimsten irdischen Gemeinschaft, der man entsagt. Diese Segnungen und die Gemeinschaft werden in ihrer Fülle im zukünftigen Zeitalter genossen werden.
Das ewige Leben ist jetzt noch lediglich der innere Besitz des Gläubigen. Im zukünftigen Zeitalter, wenn der Herr Jesus regiert, wird das ewige Leben auch die Sphäre des Lebens sein. Äußerlich wird alles in Übereinstimmung mit Ihm sein, der das ewige Leben ist. Seine Regierung, sein Leben, bestimmt dann das Leben auf der Erde.