Behandelter Abschnitt Lk 6,17-19
Verse 17-19 Der Herr heilt viele
17 Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stellte er sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und aus dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon, 18 die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. 19 Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle.
Der Herr steigt „mit ihnen“ herab, das ist mit den Jüngern, die Er soeben zu Aposteln erwählt hat. Es heißt da nicht, dass sie mit Ihm herabstiegen, sondern Er steigt mit ihnen herab. Was für ein Beweis der Gnade! Der Herr ist immer bereit, mit uns herabzusteigen, mit uns zu gehen, damit wir die Aufgabe erfüllen können, die Er gegeben hat. Er steigt mit herab, weil Er sie aussenden wird, damit sie tun, was Er tut: Worte der Gnade sprechen. Sie müssen darum von Ihm lernen, was für eine Botschaft Er bringt. Diese Botschaft sollen sie nicht nur als Wissen aufnehmen, sondern seine Worte müssen zuerst ihr formendes Werk in ihnen selbst tun. Seine Worte sind Leben verändernde Worte.
Er wählt einen ebenen Platz aus, wo die große Volksmenge, die bei Ihm ist, Ihn sehen und hören kann. Die große Schar stammt aus Judäa und Jerusalem, wo der Dienst der Apostel beginnen muss, nachdem Er zum Himmel gegangen ist (Apg 1,8). Es sind auch Menschen von außerhalb Israels da, aus dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon. Die
Gnade ist nicht auf Israel beschränkt, sondern gilt allen Menschen, bis an das Ende der Erde.
Die große Menge ist gekommen, „um Ihn zu hören“, das ist das Erste. Es ist eine Wohltat, seine Worte zu hören. Der Wert dieser Worte ist groß, und das erkennt die Menge. Die große Menge ist auch gekommen, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Es geht ihnen nicht nur um seine Worte, sondern der Herr ist gnädig und hilft ihrer Not ab.
Auch die von unreinen Geistern Gequälten werden geheilt. Sie hatten sich diesen unreinen Geistern geöffnet und waren durch diese dämonischen Mächte verführt, die an ihre unreinen Begierden anknüpften. Dann erfuhren sie, dass sie sich Quälgeistern hingegeben hatten, von denen sie sich nicht mehr selbst befreien konnten. Der Herr ist gnädig, und wenn man Ihn um Befreiung bittet, antwortet Er. Man hat den Eindruck, dass die ganze Menge aus Kranken besteht.
Alle wollen Ihn anrühren, um geheilt zu werden. Die Kraft des Herrn ist spürbar vorhanden, und die wollen sie nutzen. Ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen, macht Er alle, die Ihn anrühren, gesund. Seine Kraft wurde schon früher offenbar und zeigte die heilende Wirkung seiner Lehre an den Pharisäern und Gesetzeslehrern, die zusammengekommen waren (Lk 5,17). Nun ist Kraft da, die alle gesund macht, und das in Gegenwart seiner Jünger, die Er aussenden wird und die Er in den folgenden Versen mit gesunden und gesund machenden Worten lehren wird (1Tim 6,3).